24.03.2013, 18:03
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Zitat: Schon für 2008 hatte die Defence Research and Development Organisation (DRDO) erste Testschüsse einer Unterwasservariante des Seeziel-FK Brahmos geplant und angekündigt.
Fünf Jahre später konnte die Rüstungsentwicklungsbehörde dann endlich „Vollzug“ melden. Am 20. März wurde vor der indischen Ostküste bei Visakhapatnam erstmals ein Brahmos-Flugkörper von einer am Meeresboden verankerten Plattform gestartet. Der “weltweit erste Unterwasserstart eines überschallschnellen Seeziel-FK” verlief „erfolgreich“.
Der seit 1998 gemeinsam vom indisch-russischen Brahmos-Konsortium entwickelt überschallschnelle (Mach 2,8 - 3) Flugkörper basiert auf dem russischen Seeziel-FK Yakhont. Seine maximale Reichweite wird mit 290 km angegeben. Die Einführung auf Zerstörern und Fregatten hat 2005 begonnen, und 2008 konnte Brahmos bei einem Schießen auch seine Landzielfähigkeit nachweisen. Inzwischen haben Tests auch einer luftgestützten Variante begonnen; als Träger sind Kampfjets Sukhoi Su-32 vorgesehen.
Beim Sub-Brahmos gibt es allerdings ein Problem. Mit 8.4m Länge und 60cm Durchmesser kann der Flugkörper nicht aus herkömmlichen Torpedorohren gestartet werden - und er kann damit auch nicht von den derzeit im Bestand der indischen Marine befindlichen U-Booten erprobt werden. Ein als späterer Träger vorgesehenes, erstes neues U-Boot des geplanten Projektes 75i wird „nicht vor 2023“ erwartet. Das nun schon seit Jahren verschleppte Beschaffungsvorhaben hat noch immer nicht richtig begonnen. Zuletzt verkündete die indische Marine im Januar, man sei nun zuversichtlich, „demnächst“ mit offiziellen „Requests for Proposal“ die internationale Ausschreibung zu starten.
Schon unmittelbar nach dem Testschuss erklärte der DRDO-Direktor überschwänglich, der Flugkörper sei nun „fully ready“ als Hauptwaffensystem der zukünftigen U-Boote Projekt 75i. Nun hat weltweit noch nie ein Waffensystem bereits nach einem ersten erfolgreichen Test Einsatzreife erreicht, und auch für den Sub-Brahmos werden zahlreiche weitere Test notwendig sein. Will man sich dabei in den kommenden zehn Jahren nicht ausschließlich auf die Unterwasserplattform abstützen, wird der Umbau eines U-Bootes zum Erprobungsträger unverzichtbar - entweder einem zusätzlichen Rumpfsegment mit Vertikalstartsystem oder außerhalb des Rumpfes angebrachten Startbehältern. Bisher gibt es keine Hinweise, dass ein solcher Umbau (oder alternativ die Beschaffung eines externen U-Bootes – z.B. aus Russland) geplant ist.
Nicht von ungefähr sehen indische Medien - bei aller Begeisterung für den erfolgreichen Testschuss – nur einen erneuten Beleg für die „Unfähigkeit langfristiger strategischer Rüstungsplanung“. Welchen Sinn mache ein tolles neues Waffensystem, wenn es dafür keinen Träger gebe?
Übrigens: Unter der Bezeichnung Brahmos-2 hat bereits die Entwicklung einer mit Mach 5-7 hyperschallschnellen neuen Variante von Brahmos begonnen. Der von einem „Scramjet“ angetriebene Flugkörper soll laut DRDO bereits „in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium“ sein. Brahmos-2 könnte dann ein 300 km entferntes Ziel in knapp zweieinhalb Minuten erreichen.