18.03.2013, 08:07
Domme schrieb:... Die einzige Möglichkeit, reflektion einzuschränken (außer schlicht dem shaping), ist Absorption. RCS wird über shaping berechnet. Klar steuern RAM und die, zum Bau verwendeten, Materialien nochmal einen dazu bei. Aber selbst wenn "unser" RAM so gut währe, wie das der Amis (was ich nicht glaube, da wir in der Stealth Technik allgemein viele Jahre hinter denen sind), kann der Effekt unmöglich diese Ausmaße haben. .. Habe den Artikel aus Japan zwar nicht gelesen, aber würde da nicht immer alles 100% nehmen. Sowie Kopp, haben diese Japaner ja auch Leser, denen sie gute Stories liefern wollen. Währe aber interessant diesen Artikel mal ausführlich zu studieren. Kannst ihn ja mal Posten!
Natürlich sind die exakten Werte klassifiziert und es kann sich auch nur um den Radarquerschnitt von vorne handeln. Aber ich halte es nicht für unvernünftig. Ich kenne den Artikel auch nur aus zweiter Hand, weil ich kein Japanisch spreche.
Was die Reflektion von Radarwellen angeht, möchte ich Dir widersprechen. Es gibt durchaus Materialien, die für Radarstrahlen weitgehend unsichtbar sind. Dazu gehören in der Regel Kunststoffe. Die größten Reflektoren sind in der Regel Metalle. Daher werden metallische Grenzflächen - wie die Entenflügel aus Titan oder die Kompressorschaufeln des Triebwerkes - ja auch abgeschirmt.
Schließlich beruht ein Großteil der Stealthkonzeption darin, dafür zu sorgen, dass die Radarstrahlen nicht zu Ihrer Quelle zurück reflektiert werden - was du shaping nennst. Wenn also der Radarstrahl zur Seite abgelenkt wird, dann wird damit bereits der Radarquerschnitt verringert. Deshalb habe ich ja auch schon von bistatischem Radar gesprochen. Dabei fungiert das Radar eines Flugzeuges als Radarquelle, während die anderen Flugzeuge das reflektierte Signal empfangen. Die wegreflektierten Radarstrahlen werden so von anderen Flugzeugen empfangen und das Stealth-Flugzeug wird detektiert. Damit wird das ganze Konzept des Radarquerschnitts obsolet.
Der ASEA-Radar Captor-E, der ab 2015 in die Eurofighter eingebaut werden soll, wird als bistatischer Radar eingesetzt werden können. In wenigen Jahren wird der Stealth-Hokuspokus der F-22 Geschichte sein.