18.03.2013, 01:50
Zitat:Allgemein: modernen Luft-Luft Raketen kann man schlicht und einfach nicht mehr ausweichen. Die Idee, durch extreme Wendigkeit einer solchen Rakete in der Kurzdistanz ausweichen zu können ist widerlegt.
Falsch, im Verbund mit elektronischen Störmaßnahmen (Jamming) oder Täuschkörper (chaff, flares) kann man Luf-Luft-Raketen sehr wohl ausweichen. Das gilt insbesondere für radargesteuerte Flugkörper, deren Treffsicherheit weit unter 50% liegt. Bei infrarotgesteuerten Raketen ist es etwas schwerer, weil sie meist aus nächster Nähe abgeschossen werden. Aber auch das ist möglich.
Zitat:Der Dogfight ist damit ziemlich tot. Der Verweis auf Vietnam, die Phantom oder den Starfighter krankt daran, dass dies alles Flugzeuge und Erfahrungen sind, die Vergangenheit sind. Heute ist die Technologie eine ganz andere. Heute haben Taschenrechner vom Aldi mehr Kapazitäten als damals die modernsten Rechner.
Heute haben aber auch die Gegenmaßnahmen eine höhere Kapazität. Es reicht ja aus, den Gegner über die eigene Identität zu täuschen, man muss nicht seine Position vollständig verbergen. Dann muss die F-22 wieder schön nah ran, und wums, man ist im Luft-Nahkampf.
Zitat:Die Vision welche die USA damals verfolgten, ist heute nun Wirklichkeit geworden. Der EF, der im besonderen auf Wendigkeit setzt und im Endeffekt die höchste Entwicklungsstufe des Konzept des Lightweight Fighter darstellt ist damit obsolet.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Die verbesserte Elektronik und Sensorik - Sensor Fusion, bistatic radar, bidirectional data link, passive radar,... - führen schnell dazu, dass sich das Stealth-Concept in wenigen Jahren obsolet ist. Die F-22 wird von feindlichen Flugzeugen erkannt werden, bevor Ihre Langstreckenraketen in Schussreichweite sind. Das gilt insbesondere für die F-22, die noch nicht einmal ein passives Ortungssystem wie ein IRST besitzt. Sobald die Ihren Radar einschaltet, leuchten die Radarwarnempfänger der gegnerischen Flugzeuge auf, womit die F-22 Ihre Position und Identität verraten hat. Deshalb kann selbst heute keine F-22 einen Eurofighter vollkommen unerkannt in BVR abschießen.
Zitat:ein Luftüberlegenheitsjäger wird in der Zukunft keine Rolle mehr spielen. Flugzeuge mit Pilot werden nur noch im Bereich der Jagdbomber sinnvoll sein. Auf den EF bezogen bedeutet dies meiner Meinung nach, dass man ihn konsequent zu einem Jagdbomber hin entwickeln muß.
Was auch falsch ist. Drohnen können zur Aufklärung eingesetzt werden. Dort sind sie am wertvollsten. Begrenzt sind sie für Boden-Attacken geeignet. Sie sind aber nicht so flexibel einsetzbar wie ein klassisches Jagdflugzeug, weshalb in absehbarer Zeit der Luftüberlegenheitsjäger benötigt wird.
In Zukunft werden Jagdflugzeuge im Verbund mit Drohnen operieren. Die Drohnen fungieren dabei als Auge für den Piloten und erlauben es ihm Ziele aus große Entfernung zu orten, ohne selber entdeckt zu werden. Das ist die Zukunft des Luftkampfes.