25.02.2013, 00:11
Ich weiß nicht genau, worauf der Artikel eigentlich hinaus will. Was bedeutet "Siegen" und "Verlieren" an dieser Stelle?
Nur über wirtschaftliche und politische Einflusssphären die Ziele und (Miss-)Erfolge der iranischen Außenpolitik zu bewerten ist nicht immer hilfreich. Gerade in der Palästinafrage eigentlich nicht. Diese Frage hatte bereits überragende Relevanz für den Iran, als der palästinensische Widerstand noch fest in der Hand von Arafats PLO war, denen man sicher keine gute Beziehungen zum Iran unterstellen könnte. Arafats spätere Konkurrenz entstammt der ägyptischen Mulimbruderschaft, der man ebenfalls keine ideologische Bindung zum Iran unterstellen könnte. Aber schon damals im Krieg des Iran gegen Saddam Hussein war die Befreiung Palästinas iranisches Staatsdogma. Da führte zweideutig der "Weg nach Jerusalem über Kerbala".
Die Palästinenser werden auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen unterstützt. Der Iran hat keine geo-strategischen Interessen in dem Land, etwa weil es etwa dort tolle Häfen gibt oder dort so viele Bodenschätze lagern. Oder weil der Absatzmarkt so interessant für iranische Waren ist. Es besteht auch keine Erbfeindschaft mit dem Judentum. Das ist alles nicht zutreffend für den Iran als Handlungsmotivation. Für den Iran ist es am Ende sogar vollkommen unerheblich, wer den Palästinensern das meiste Geld in die Tasche steckt oder nach welchem Propheten sie rufen. Die Palästinenser sind, zur Erinnerung, Sunniten und Christen.
Die Antrieb stiftende Ideologie die sich für den Iran in der Palästina-Problematik manifestiert, wurde bereits vor 34 Jahren zum Staatsdogma erhoben und ist das Resultat der eigenen Staats- und Religionsgeschichte: Einerseits begreift sich der Schiit als historisch Unterdrückt und abgeschlachtet von einer militärischen übermacht (Identifikation), zweitens begreift sich der iranische Staat als Unterdrückt von einer westlichen militärischen Übermacht (Identifikation Teil 2). Wir haben es hier also von einer religiösen und humanistischen Handlungsmotivation, mit einer Ideologie, zu tun.
Der Iran begreift sich als Speerspitze des Widerstands gegen die herrschende Weltordnung, welche sich in der Region nicht zuletzt in der Entstehung und Förderung des zionistischen Staates "Israel" sowie der Installation von pro-westlichen Statthaltern/Marionetten (vgl. Schah) manifestiert.
Sicherlich ist es für den Iran sehr wichtig, seine Widerstandsfront ideologisch beisammen zu halten. Insofern wäre es sehr enttäuschend, wenn eine Hypnosekünstler aus Katar dem palästinensischen Volk erklären würde, dass diese plötzlich zufrieden mit dem Status Quo sein sollten. Die Fragestellung, die hier in dem Artikel aufgeworfen ist aber damit nur mittelbar bedeutsam für den Iran. Die Palästinenser sind als jene die unter dieser Weltordnung sehr offensichtlich leiden, per Definition im Boot der Iraner (so wie man sich mit Venezuelanern, Peruanern, Nordkoreanern identifiziert).
Wenn sie dafür von den korrupten Herrschern aus Katar und Saudi Arabien finanziert werden ist das erstmal nicht grundsätzlich von negativer Bedeutung für diese ideologische Frage. Ich glaube gar nicht, dass man sich darüber im Iran sorgen macht. Zu beweisen, dass Widerstand gegen die Weltordnung funktioniert ist die entscheidende Intention. DAS ist gleichzeitig schon das Motiv und erreichbare Ziel in Palästina für den Iran. Sieg und Niederlage lässt sich für den Iran einzig und alleine daran messen. Geld aus Doha oder Teheran, Macht, Öl, Kredite, Häfen, Verkehrswege,...sind in dieser dogmatischen Fragestellung vollkommen uninteressant.
Nur über wirtschaftliche und politische Einflusssphären die Ziele und (Miss-)Erfolge der iranischen Außenpolitik zu bewerten ist nicht immer hilfreich. Gerade in der Palästinafrage eigentlich nicht. Diese Frage hatte bereits überragende Relevanz für den Iran, als der palästinensische Widerstand noch fest in der Hand von Arafats PLO war, denen man sicher keine gute Beziehungen zum Iran unterstellen könnte. Arafats spätere Konkurrenz entstammt der ägyptischen Mulimbruderschaft, der man ebenfalls keine ideologische Bindung zum Iran unterstellen könnte. Aber schon damals im Krieg des Iran gegen Saddam Hussein war die Befreiung Palästinas iranisches Staatsdogma. Da führte zweideutig der "Weg nach Jerusalem über Kerbala".
Die Palästinenser werden auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen unterstützt. Der Iran hat keine geo-strategischen Interessen in dem Land, etwa weil es etwa dort tolle Häfen gibt oder dort so viele Bodenschätze lagern. Oder weil der Absatzmarkt so interessant für iranische Waren ist. Es besteht auch keine Erbfeindschaft mit dem Judentum. Das ist alles nicht zutreffend für den Iran als Handlungsmotivation. Für den Iran ist es am Ende sogar vollkommen unerheblich, wer den Palästinensern das meiste Geld in die Tasche steckt oder nach welchem Propheten sie rufen. Die Palästinenser sind, zur Erinnerung, Sunniten und Christen.
Die Antrieb stiftende Ideologie die sich für den Iran in der Palästina-Problematik manifestiert, wurde bereits vor 34 Jahren zum Staatsdogma erhoben und ist das Resultat der eigenen Staats- und Religionsgeschichte: Einerseits begreift sich der Schiit als historisch Unterdrückt und abgeschlachtet von einer militärischen übermacht (Identifikation), zweitens begreift sich der iranische Staat als Unterdrückt von einer westlichen militärischen Übermacht (Identifikation Teil 2). Wir haben es hier also von einer religiösen und humanistischen Handlungsmotivation, mit einer Ideologie, zu tun.
Der Iran begreift sich als Speerspitze des Widerstands gegen die herrschende Weltordnung, welche sich in der Region nicht zuletzt in der Entstehung und Förderung des zionistischen Staates "Israel" sowie der Installation von pro-westlichen Statthaltern/Marionetten (vgl. Schah) manifestiert.
Sicherlich ist es für den Iran sehr wichtig, seine Widerstandsfront ideologisch beisammen zu halten. Insofern wäre es sehr enttäuschend, wenn eine Hypnosekünstler aus Katar dem palästinensischen Volk erklären würde, dass diese plötzlich zufrieden mit dem Status Quo sein sollten. Die Fragestellung, die hier in dem Artikel aufgeworfen ist aber damit nur mittelbar bedeutsam für den Iran. Die Palästinenser sind als jene die unter dieser Weltordnung sehr offensichtlich leiden, per Definition im Boot der Iraner (so wie man sich mit Venezuelanern, Peruanern, Nordkoreanern identifiziert).
Wenn sie dafür von den korrupten Herrschern aus Katar und Saudi Arabien finanziert werden ist das erstmal nicht grundsätzlich von negativer Bedeutung für diese ideologische Frage. Ich glaube gar nicht, dass man sich darüber im Iran sorgen macht. Zu beweisen, dass Widerstand gegen die Weltordnung funktioniert ist die entscheidende Intention. DAS ist gleichzeitig schon das Motiv und erreichbare Ziel in Palästina für den Iran. Sieg und Niederlage lässt sich für den Iran einzig und alleine daran messen. Geld aus Doha oder Teheran, Macht, Öl, Kredite, Häfen, Verkehrswege,...sind in dieser dogmatischen Fragestellung vollkommen uninteressant.