Mali
#99
@Exirt
Die Destabilisierung von Staaten in der Sahel-Zone macht einfach keinen Sinn, als dass da der Westen systematisch dahinterstecken sollte. Insbesondere nicht im Fall von Algerien. Algerien ist nach einem grausamen Bürgerkrieg in den 90ern zur Zeit einigermassen stabil. Die Beziehungen Algerien-Frankreich sind zwar schwierig, aber nicht so schwierig, dass Frankreich an einem Regimewechsel interessiert wäre. Vor allem nicht, wenn dadurch Extremisten mehr Macht erhalten würden. Bei den anderen Staaten im Sahel (Tschad, Niger, Mali) läuft es für die Franzosen recht gut, also warum sollten sie dort Terroristen unterstützen, um die jeweiligen Regimes zu stürzen? In Mali passiert ja grad das Gegenteil davon: das Regime wird gestützt (das wurde es vor der Offensive der Extremisten auch schon). Eine Neo-Kolonisierung ist gar nicht nötig.
Einzige Ausnahme war Libyen. In Libyen musste Gaddafi weg, deswegen hat man jeden unterstützt, der gegen ihn kämpfte. Dass sich die Extremisten nach dem Sturz Gaddafis selbst "exportierten" hat man wohl einkalkuliert. Und die werden jetzt grad in Mali bekämpft. Aber man hat sicher nicht absichtlich Extremisten in Libyen unterstützt, damit die nachher halb Nordwestafrika übernehmen, nur um einen Vorwand zur Intervention zu haben, um dadurch mehr Einfluss in dem Gebiet zu erwerben. Einfluss haben die Franzosen dort schon genug. Ich denke, es ist eher das Gegenteil von dem, was in dem Artikel steht, der Fall: sollten die Extremisten gewinnen, würde der Westen vorerst massiv an Einfluss verlieren. Man benutzt sie also nicht, um Einfluss zu gewinnen, sondern man muss sie ganz schnell loswerden, um den Status Quo von vorher zu wahren.
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