26.11.2012, 14:54
Zitat:Debatte über Israel-Kritik<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kritik-an-israel-inflationaerer-gebrauch-des-antisemitismus-vorwurfs-a-869280.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 69280.html</a><!-- m -->
Überall Antisemiten
Von Jakob Augstein
Jeder Kritiker Israels muss damit rechnen, als Antisemit beschimpft zu werden. Das ist ein gefährlicher Missbrauch des Begriffes. Im Schatten solch falscher Debatten blüht der echte Antisemitismus.
Augstein, du bist und bleibst eine antisemitische Dreckschleuder.
PS: immer schön aufpassen, wenn du über die Straße gehst.
Diese Nachricht erreichte den Autor vor kurzem über Facebook. Das Netz ist voller Wut und Wahnsinn. Aber dieser Angriff ist typisch für eine gefährliche Tendenz: Der Antisemitismus-Vorwurf wird inflationär gebraucht. Und er wird missbraucht. Immer häufiger wird Israels Besatzungspolitik mit dem Antisemitismus-Argument gegen jede Kritik in Schutz genommen. Dadurch verliert der Begriff seine Bedeutung und das Thema seine Würde. All das nützt den wirklichen Judenfeinden - und es schadet Israel.
Nehmen wir den Fall der Philosophin Judith Butler. Ende Mai wurde bekannt, dass sie den Theodor W. Adorno Preis der Stadt Frankfurt bekommen sollte. Butler hat die israelische Besatzungspolitik kritisiert. Und sie hat sich für eine Kampagne ausgesprochen, die unter anderem ein Ende dieser Besatzungspolitik fordert. In der "Jerusalem Post" wurde ein israelischer Politikwissenschaftler mit den Worten zitiert: "Die Boykott-Kampagne ist Teil eines größeren Feldzugs von Nichtregierungsorganisationen, der gegen Israel gerichtet ist und gegen das Recht des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Das ist die moderne Form des Antisemitismus." Und der Zentralrat der Juden in Deutschland schimpfte: "Eine bekennende Israel-Hasserin mit einem Preis auszuzeichnen, der nach dem großen, von den Nazis als 'Halbjude' in die Emigration gezwungenen Philosophen benannt wurde, kann nicht als bloßer Fehlgriff gelten."
Butler, die offenbar ernsthaft verletzt war, erwiderte: "Man versucht, diejenigen, die eine kritische Auffassung vorbringen, zu dämonisieren und so ihre Sichtweise zu diskreditieren. Es handelt sich um eine Taktik, die darauf abzielt, Menschen zum Schweigen zu bringen: Was immer man sagt, es ist von vornherein abzulehnen oder so zu verdrehen, dass die Triftigkeit des Sprechakts geleugnet wird."
...