13.11.2012, 21:11
Nightwatch schrieb:
Man sollte aber langfristiger planen. Wieso nicht JETZT auf die Hamas zugehen? Die Muslimbrüder in Ägypten sieht man nicht als (unmittelbare) Freunde in Gaza-Stadt. Zu unabwägbar ist die Lage auf dem Sinai. Und die Hisbollah? Diese "schiitischen Schleppenträger", die die "sunntischen Brüder" in Syrien mithelfen zu töten? Nein, die Hamas steht gerade ziemlich im Regen. Und das wäre eine Chance, ihr die Hand zu reichen, notfalls mit "gewissem Nachdruck". Das ist aber zehnmal besser, als sich wieder in einen (wenn auch kleinen) Waffengang zu stürzen, der nur neues Chaos befördert. Und, mal ehrlich, "Ruhe für 1-2 Jahre" ist keine strategische Option, sondern nur ein krampfhaftes Hoffen, dass sich daraus eine längerfristige Perspektive ergibt und was ändert. Und das ist ein Irrtum. Das wird genauso wie in der Vergangenheit, als man die Fatah und dann abwechselnd sogar die frühen Ableger der Muslimbrüder (!) hofierte, keine langfristige Lösung sein. Was hilft es Israel, wenn man die Hamas liquidiert (vom internationalen Protestgeschrei, egal ob begründet oder nicht, mal abgesehen), wenn sich darauf, bzw. in den nächsten Jahren, ein noch radikaleres al Qaida-Gorgonenhaupt in Gaza erheben würde? Nichts...
Schneemann.
Zitat:Wobei massiv - ein paar hundert Soldaten die ein paar Tage in Gaza rumstolpern ist weder massiv noch irgendwie Krieg. Unsere Maßstäbe haben sich vollkommen verschoben.Sicherlich korrekt. Unsere Maßstäbe haben sich völlig verschoben, schon ein paar herumholpernde Panzerwagen und 50+ Tote in 10 Jahren gelten als Krieg (Afghanistan). Aber das ist eben nicht. Gleiches gilt auch für dein Beispiel. Sehe aber auch keinen Einstieg, wie sich sowas ändern könnte.
Zitat:Israel hat momentan das Problem, das die Hamas nicht willends oder nicht in der Lage ist dieses Theater zu beenden. Eine militärische Operationen wäre so oder so eine Lösung: Wenn die Hamas nur nicht will würde sie durch eine verlustreiche Auseinandersetzung mit Israel wieder motiviert den Deckel draufzuhalten. Wenn die Hamas dagegen nicht kann wäre es an den israelischen Streitkräften diese eh schon kampfwilligen Gruppierungen im Rahmen einer größeren Offensive weitestgehend zu vernichten.Die Hamas befindet sich derzeit in einem recht desolaten innenpoltisischen Zustand, allenfalls ein paar radikal-pupertäre Idioten schießen ihre Raketen ab, aber die hat Israel im Griff.
So oder so wäre dann wieder Ruhe für ein, zwei Jahre.
Man sollte aber langfristiger planen. Wieso nicht JETZT auf die Hamas zugehen? Die Muslimbrüder in Ägypten sieht man nicht als (unmittelbare) Freunde in Gaza-Stadt. Zu unabwägbar ist die Lage auf dem Sinai. Und die Hisbollah? Diese "schiitischen Schleppenträger", die die "sunntischen Brüder" in Syrien mithelfen zu töten? Nein, die Hamas steht gerade ziemlich im Regen. Und das wäre eine Chance, ihr die Hand zu reichen, notfalls mit "gewissem Nachdruck". Das ist aber zehnmal besser, als sich wieder in einen (wenn auch kleinen) Waffengang zu stürzen, der nur neues Chaos befördert. Und, mal ehrlich, "Ruhe für 1-2 Jahre" ist keine strategische Option, sondern nur ein krampfhaftes Hoffen, dass sich daraus eine längerfristige Perspektive ergibt und was ändert. Und das ist ein Irrtum. Das wird genauso wie in der Vergangenheit, als man die Fatah und dann abwechselnd sogar die frühen Ableger der Muslimbrüder (!) hofierte, keine langfristige Lösung sein. Was hilft es Israel, wenn man die Hamas liquidiert (vom internationalen Protestgeschrei, egal ob begründet oder nicht, mal abgesehen), wenn sich darauf, bzw. in den nächsten Jahren, ein noch radikaleres al Qaida-Gorgonenhaupt in Gaza erheben würde? Nichts...
Schneemann.