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Katar - Qatar
#5
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Zitat:26.08.2012
Katar
Der Öl-Scheich hinter der arabischen Revolution

von Hans Jakob Ginsburg
Der steinreiche Kleinstaat wird im Inneren konservativ und autoritär regiert. Doch in anderen arabischen Ländern fördert Scheich al-Thani den revolutionären Wandel.
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Der große Wandel in der arabischen Welt geht in eine neue, vielleicht entscheidende Phase. In Syrien hat Präsident Baschar al-Assad die Kontrolle über 70 Prozent der bewohnten Gebiete des Landes verloren, behaupten seine zunehmend besser bewaffneten und organisierten Gegner. In Ägypten hat der islamistische Präsident Mohammed Mursi überraschend die bisherigen Spitzenleute des Militärrats entlassen und damit der vor Kurzem noch fast allmächtigen Generalität einen schweren Schlag versetzt
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Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht – die Stärke der syrischen Rebellen und Mursis Schlag gegen die Militärs haben etwas gemein: das Wohlwollen eines starken Herrschers aus einem kleinen Land.

Nur einen Tag vor der Entlassung des Feldmarschalls Hussein Tantawi verabschiedete Mursi einen außerordentlich wichtigen Staatsgast: Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani, Emir von Katar, hatte dem ägyptischen Präsidenten ein Gastgeschenk mitgebracht, das die politische Lage im größten arabischen Land grundlegend ändert. Der Staat Katar wird zwei Milliarden Dollar bei der ägyptischen Zentralbank deponieren, praktisch ein zinsloser Kredit mit unbeschränkter Laufzeit, jedenfalls solange die Ereignisse am Nil dem reichen Herrscher von Katar in den Kram passen.
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Ganz anders als die Hilfszusagen der westlichen Industrieländer an die Länder des arabischen Frühlings, die ein Jahr nach der Begeisterungswoge von 2011 immer noch Ankündigungen sind. Anders auch als die finanzielle Unterstützung Ägyptens durch den großen und reichen Nachbarn Saudi-Arabien: Die Saudis haben den Ägyptern im Frühjahr 430 Millionen Dollar für konkrete Entwicklungsprojekte spendiert und außerdem einen 750-MillionenDollar-Kredit für Erdöleinkäufe gewährt. Nicht so schrecklich viel Geld für die arabische und islamische Solidarität angesichts eines saudischen Bruttoinlandprodukts (BIP) von fast 580 Milliarden Dollar im Jahr; das im Vergleich winzige Katar vermeldet ein jährliches BIP von 174 Milliarden Dollar.
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Der Staat Katar ist mit dem Erdöl ungeheuer reich geworden. 1973 hatte die seit zwei Jahren von Großbritannien unabhängige Monarchie die Ölquellen des Landes verstaatlicht. Im Gegensatz zum großen Nachbarn Saudi-Arabien ließen die katarischen Scheichs die Produktion von Jahr zu Jahr steigen; 2011 flossen aus ihren Quellen mehr als 1700 Millionen Barrel am Tag. Das reicht zwar nur für Platz 18 im internationalen Vergleich, reicht aber, um den 1,7 Millionen Einwohnern pro Kopf das höchste Einkommen der Welt zu bescheren.
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Für dieses Jahr sagt die katarische Regierung ein Wirtschaftswachstum von 15,7 Prozent voraus, vor allem wegen der gestiegenen Nachfrage nach Flüssiggas. Im nächsten Jahr rechnen die Wirtschaftsstrategen in der Hauptstadt Doha immerhin noch mit 7,1 Prozent Wachstum.
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außerhalb der Landesgrenzen befördert Katar die arabischen Revolutionen, jedenfalls einige davon.

Gekaufte Freunde

Geld aus Katar fließt auch an die syrischen Aufständischen. Der von Doha aus operierende Fernsehsender Al-Jazeera hat seit Jahren die Informationsmonopole der Diktatoren und Könige von Marokko über Ägypten bis Damaskus unterminiert. Die einzige arabische Regierung, die nie kritisiert wurde, war die von Katar selbst.

Es ist auch kein Zufall, dass der Emir jetzt ausgerechnet den ägyptischen Moslembruder Mursi so generös unterstützt. Und in Tunesien klagen Gegner der regierenden Islamisten über geheime Geldflüsse aus Katar an die intoleranten Frommen. Nachgewiesen ist da freilich nichts.

Scheich Hamad, so viel ist sicher, handelt dabei nicht nur aus altruistischen Motiven. Er versucht, sich auch Freunde zu kaufen. Sein potenzieller Gegner befindet sich auf der anderen Seite des Persischen Golfes: Katar fürchtet den Griff des Iran nach seinen Gasfeldern unter dem Meer und hat vor allem darum das eigene Staatsgebiet der amerikanischen Luftwaffe und Marine zur Verfügung gestellt – allen islamistischen Sympathien zum Trotz.
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zum Finanzbedarf Ägyptens siehe auch hier "klick"
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