02.07.2012, 14:04
Man muss auch darauf schauen, wer - wie schon öfter gesagt - wo mitkämpft. Assad junior ist kein Kind von Traurigkeit, sicherlich, aber wie Shahab anmerkte, muss man zwischen die Zeilen schauen. Wer erinnert sich daran, dass sunnitische Extremisten (die ersten Zellen der Muslimbrüder entstanden schon in den 40er Jahren auf dem Boden des heutigen syrischen Staatsgebiets) seit der Etablierung der Assad-Clique in den 70ern ein erbitterten Untergrund-Krieg gegen die verhassten Sozialisten der Baath und die "alawitischen Sektierer" des Assad-Clans führten? Übrigens hat Vater Assad in den 70ern Versuche unternommen, diese Radikalen einzubinden und ruhig zu stellen. Das Ergebnis war auch, dass diese erst recht in den Terror sich zurückzogen. Unter anderem sei hier das Massaker in der Artillerieschule von Aleppo im Jahr 1979 genannt, bei welchem Muslimbrüder rund 40 Artilleriekadetten abschlachteten, weil sie Alawiten waren. 1980 ermordeten fanatisierte Muslimbrüder auf einem Markt in Aleppo über 100 Menschen. Nach einem Anschlagsversuch auf Vater Assad ließ dieser erbittert zurückschlagen und verschärfte ab 1981 die Repression. Dies gipfelte dann im Massaker von Hama 1982, bei dem die ganze Stadt zusammengeschossen wurde und wohl über 20.000 Menschen starben. Zuvor allerdings hatten Muslimbrüder in Hama den Aufstand geprobt und 200 Menschen, zumeist Alawiten oder der Baath nahestehende Funktionäre, Soldaten und Beamte ermordet und die Stadt zur „befreiten Zone“ ausgerufen.
Insofern: Das Drama in Syrien hat noch andere Züge außer jenen, dass ein Diktator wahllos um sich schlägt und eine „gute“ Demokratiebewegung zusammenschießen lässt.
Schneemann.
Insofern: Das Drama in Syrien hat noch andere Züge außer jenen, dass ein Diktator wahllos um sich schlägt und eine „gute“ Demokratiebewegung zusammenschießen lässt.
Schneemann.