25.06.2012, 21:19
hunter1 schrieb:...doch, haben die Türken, wurde schon gepostet: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1674.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1674.html</a><!-- m -->
... Die Türken haben jedenfalls noch nicht mitgeteilt, dass ihre Maschine "versehentlich" im syrischen Luftraum aufgetaucht ....
Zitat:Abschuss von Militärjet im Mittelmeer
Türkei räumt Verletzung syrischen Luftraums ein
Die türkische Regierung hat eingeräumt, dass der von der syrischen Luftabwehr abgeschossene Militärjet den Luftraum des Nachbarlandes verletzt habe. Das sei ein Versehen gewesen, sagte Außenminister Ahmet Davutoglu im türkischen Staatsfernsehen.
...
hunter1 schrieb:...Was mir aber ebenfalls schleierhaft ist, warum die Türken einen Übungsflug so nahe an einer Bürgerkriegsregion machen, nur um ihr eigenes Radarsystem zu testen. Da gings wohl mehr darum, das Radarsystem der Syrer zu testen. Ging halt daneben.Die F-4 verfügt als große zweistrahlige Maschine der sechziger Jahre nicht einmal annähernd über die verringerte Radarquerschnittsfläche moderner Muster. Damit "Radarsysteme zu testen" ist völlig ... sorry, menschugge. Das macht weder bei den eigenen noch bei syrischen Radarsystemen wirklich Sinn. Mit einer unbemannten Drohne oder modernenen Maschinen hätte man das Reaktionsverhalten der syrischen Flugabwehr testen können, ohne die beiden Piloten zu gefährden.
Und mit welcher Ausrüstung ist die F-4 unterwegs gewesen, wenn man sie angeblich durch Funk (!) davor gewarnt hat, "zufällig" in den syrischen Luftraum gelangt zu sein? Angeblich sind doch die türkischen F-4 alle durch ASELSAN zur TM (auch für elektronische Kriegsführung) aufgemotzt worden.
edit 1:
Ich vermute mal - auch von dem inzwischen veröffentlichten Flugweg - das war eine typische Erkundungsmission um die syrische Luftabwehr auszuspionieren. Dazu fliegt man langsam immer näher an den möglichen Standort des Gegners ran, beobachtet das Aufschalten des Suchradars, und wenn dann das Zielradar aufschaltet dreht man ab. Dadurch kann man erfahren wie sich das System auf den bordeigenen Warnsystemen darstellt, zum Beispiel das neu stationierte russische Rakentenabwehrsystem. Daraus lassen sich dann Gegenmaßnahmen und neue Taktiken entwickeln. Das ist vor allem im Vorfeld eines möglichen Luftschlages von großem Interesse. Dass man hierfür keine bewaffnete Maschine nimmt sondern einen Aufklärer und dass man das mit einem einzelnen Flugzeug macht ist eigentlich üblich - dann kann man hinterher immer von einem "versehentlichen Eindringen in den gegnerischen Luftraum" schwafeln.
Nur sind die Syrer ausgesprochen nervös - auch nach dem libyschen Szenario. Und dass die Russen auch nicht begeistert sind, wenn ihre Systeme so ausspioniert werden, kann man sich auch vorstellen. Da ist der Finger sehr schnell am Abzugshebel.
edit 2:
Wenn ich mir das so überlege, dann macht es gerade für so eine Spionagemission durchaus Sinn, eine ältere Kiste mit hohem Radarquerschnitt zu nehmen. Da braucht man nicht sooo nahe ran, um eine Reaktion der Gegenseite zu provozieren.
Ganz im Gegenteil: wenn ich das Aufschalten des Such- /Zielradars erkunden will, dann versuch ich das so zu machen, dass das möglichst in größerer Entfernung schon provoziert wird - und immer schön ausserhalb der Reichweite des Kettenhundes bleiben; und da kann ich dann doch mit größerem Radarquerschnitt eine frühere Reaktion provozieren als durch das unbemerkte anschleichen.