12.04.2012, 23:16
Im Gegensatz zum Irak Krieg gegen Saddam Hussein 2003, wo sich die Türkei demonstrativ weigerte, Militäroperationen mitzutragen und damit den USA und seinen Partnern massive logistische Schwierigkeiten einbrachte, teilt man in Ankara nun das Interesse, einen unliebsam gewordenen Regionalstaat zu disintegrieren. Eigentlich komisch, denn es war in den letzten Jahren zu einer deutlichen Annäherung zwischen Syrien und der Türkei gekommen. Zumal die Option eines neuen Kurdenstaates mit einer Zerschlagung/Neuordnung Syriens eigentlich nur größer wird. Sofern die Türkei nicht in der Folge genau dagegen aktiv vorgehen möchte...
Nach den Jahren einer (so wörtlich
"zero problems strategy" mit seinen Nachbarn haben die Türken offensichtlich einen umfassend angelegten diplomatischen Kurswechsel beschlossen und brauchten auch in der Folge nicht Lange, um es sich der Reihe nach mit Israel, Libanon, Syrien, Irak, Iran und Russland zu verscherzen. Mit Zyprioten, Armeniern und Griechen wird man sich wahrscheinlich niemals vertragen.
Als unproblematischen Nachbarn wird man sich die Türkei jedenfalls in keinem der genannten Länder so schnell vorstellen können. Mühselig erlangtes Vertrauen hat sich schnell wieder in Luft aufgelöst und die angekündigte "zero problem strategy" zu einer "zero friend strategy" entwickelt. Ohne fundamentale Veränderungen ist die Türkei damit in der Folge regional isolierter denn je. In der Syrienfrage haben die Türken alles auf eine Karte gesetzt. Ein Syrien unter Assad ist für Erdogan nicht mehr möglich. Da gibt es kein diplomatisches Zurückrudern mehr, denn diesen Ausweg hat sich die Türkei durch ihre undifferenzierte feindliche Haltung gegenüber Assad konsequent verbaut.
Der versuchte Angriff auf Syrien ist vorerst militärisch und stellenweise auch medial gescheitert. Dass man sich in Ankara nun wieder mal an die NATO erinnert, mit der man es sich in den Jahren zuvor ja bereits ordentlich verscherzt hatte, zeigt wie orientierungslos und ohne roten Faden dieser Staat zwischen Okzident und Orient über das diplomatische Parkett taumelt. Egal mit wem die Türkei nun verhandelt, sie ist jetzt in einer schlechteren Position wie vorher.
Nach den Jahren einer (so wörtlich

Als unproblematischen Nachbarn wird man sich die Türkei jedenfalls in keinem der genannten Länder so schnell vorstellen können. Mühselig erlangtes Vertrauen hat sich schnell wieder in Luft aufgelöst und die angekündigte "zero problem strategy" zu einer "zero friend strategy" entwickelt. Ohne fundamentale Veränderungen ist die Türkei damit in der Folge regional isolierter denn je. In der Syrienfrage haben die Türken alles auf eine Karte gesetzt. Ein Syrien unter Assad ist für Erdogan nicht mehr möglich. Da gibt es kein diplomatisches Zurückrudern mehr, denn diesen Ausweg hat sich die Türkei durch ihre undifferenzierte feindliche Haltung gegenüber Assad konsequent verbaut.
Der versuchte Angriff auf Syrien ist vorerst militärisch und stellenweise auch medial gescheitert. Dass man sich in Ankara nun wieder mal an die NATO erinnert, mit der man es sich in den Jahren zuvor ja bereits ordentlich verscherzt hatte, zeigt wie orientierungslos und ohne roten Faden dieser Staat zwischen Okzident und Orient über das diplomatische Parkett taumelt. Egal mit wem die Türkei nun verhandelt, sie ist jetzt in einer schlechteren Position wie vorher.