18.03.2012, 20:31
Konfliktgebiet Straße von Hormus
Wirtschaftliche Bedeutung der Straße von Hormus [1]
Die Straße von Hormus gilt als die Hauptschlagader der Weltwirtschaft. Sie verbindet den Persischen Golf, den Golf von Oman und das Arabische Meer mit den Weltmeeren.
16 bis 17 Mio. Barrel Rohöl durchqueren diese Gewässer täglich.
- 90% der Ölexporte des Persischen Golfs
- 40% der weltweiten Ölexporte
Die wirtschaftliche Bedeutung der Meeresstraße für die USA, Europa und Asien ist enorm !!!
Die geopolitischen Verhältnisse der Straße von Hormus [2] :
Praktisch alle Schiffe, die in den Persischen Golf hineinfahren wollen, müssen iranische Gewässer und die meisten der Schiffe,
die den Persischen Golf verlassen wollen, Hoheitsgewässer Omans durchqueren.
Der Iran hat ausländischen Schiffen bisher nach dem Grundsatz von Treu und Glauben und entsprechend den Bestimmungen
des Dritten Teils der Seerechtskonvention[i] der Vereinten Nationen die Durchfahrt gestattet. In dieser Konvention ist festgelegt,
dass Schiffe die Straße von Hormus und vergleichbare Gewässer ungehindert durchqueren dürfen, sofern sie sich auf zügiger und ununterbrochener Fahrt zwischen einem Seehafen und dem offenen Meer befinden.
Auch wenn Teheran im Allgemeinen dieser internationalen Seerechtspraxis folgt, ist das Land rechtlich nicht
an die Konvention gebunden, weil der Iran, ebenso wie die USA, den Vertrag zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert hat.
Orginal Text:
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=28516">http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=28516</a><!-- m -->
Mögliche Szenarien bei Zuspitzung im Konflikt um die Straße von Hormus
Iran
Szenario 1: Blockade (siehe auch "Die geopolitischen Verhältnisse der Straße von Hormus")
Szenario 2: asymmetrischer Seekrieg (Einsatz von Drohnen, Luftkissenfahrzeuge, Seeminen, Kampftaucher und Mini-Unterseeboote)
Szenario 3: Präventivschlag gegen die Mitglieder des Golfkooperationsrat (GCC-Staaten: Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate) sowie Israel und die 5. US-Flotte
USA
Szenario 1: Luftschläge zusammen mit Israel und GCC Staaten
Szenario 2: Seekrieg
Möglicher Ausgang des Konfliktes um die Straße von Hormus [3]
Ein Krieg gegen den Iran im Persischen Golf könnte für die USA und ihr Militär zum Desaster werden.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Kriegsszenario Millenium Challenge 2002 (MC02) [ii], das im Persischen Golf
spielte und vom 24. Juli bis 15. August 2002 durchgeführt wurde.
Trotz ihrer Macht und ihrer schieren Stärke wirken sich die geografischen Verhältnisse der Straße von Hormus
und des Persischen Golfes auf die amerikanischen Marineeinheiten nachteilig aus. Die relative Enge des Persischen Golfes
lässt ihn zumindest aus strategischer und militärischer Sicht wie einen Kanal erscheinen.
Bildlich gesprochen sind die amerikanischen Flugzeugträger und Kriegsschiffe in engen Gewässern gefangen
oder in den Küstengewässern des Persischen Golfes eingeschlossen.
Und hier kommen die modernen iranischen Raketensysteme ins Spiel. Das iranische Raketen- und Torpedoarsenal würde mit den amerikanischen Schiffen, die in den engen Gewässern des Persischen Golfes
über keinen großen Manövrierraum verfügen, kurzen Prozess machen.
Auch die kleinen (aber extrem schnellen und wendigen) iranischen Patrouillenboote im Persischen Golf, die verglichen mit
der überwältigenden Größe eines amerikanischen Flugzeugträgers oder Zerstörers mickrig und vernachlässigbar erscheinen,
stellen eine Bedrohung für die amerikanischen Schiffe dar. Denn der äußere Anschein täuscht:
Diese iranischen Patrouillenboote können leicht große Mengen von Raketen abfeuern, die an den großen amerikanischen Kriegsschiffen
erhebliche Schäden anrichten und sie sogar versenken können. Zudem sind diese kleinen Speedboote kaum aufzuspüren und daher nur schwer zu bekämpfen.
Darüber hinaus könnten die iranischen Streitkräfte die amerikanischen Marineeinheiten auch mit Raketen von den nördlich gelegenen Küstengebieten des Persischen Golfes aus angreifen.
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Einzelnachweise:
1. Energy Statistics from the U.S. Government: http://www.eia.gov/countries/regions-top...?fips=WOTC
2. The Geo-Politics of the Strait of Hormuz: Could the U.S. Navy be defeated by Iran in the Persian Gulf?
Centre for Research on Globalization (CRG) von Mahdi Darius Nazemroaya
3. Fariborz Haghshenass, “Iran’s Asymmetric Naval Warfare,” Policy Focus, no.87
(Washington, D.C.: Washington Institute for Near Eastern Policy, September 2010) http://www.metransparent.net/IMG/pdf/PolicyFocus87.pdf
i. Seerechtskonvention: http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.747.305.15.de.pdf
ii. Millenium Challenge 2002 (MC02): http://de.wikipedia.org/wiki/Millennium_Challenge_2002
Wirtschaftliche Bedeutung der Straße von Hormus [1]
Die Straße von Hormus gilt als die Hauptschlagader der Weltwirtschaft. Sie verbindet den Persischen Golf, den Golf von Oman und das Arabische Meer mit den Weltmeeren.
16 bis 17 Mio. Barrel Rohöl durchqueren diese Gewässer täglich.
- 90% der Ölexporte des Persischen Golfs
- 40% der weltweiten Ölexporte
Die wirtschaftliche Bedeutung der Meeresstraße für die USA, Europa und Asien ist enorm !!!
Die geopolitischen Verhältnisse der Straße von Hormus [2] :
Praktisch alle Schiffe, die in den Persischen Golf hineinfahren wollen, müssen iranische Gewässer und die meisten der Schiffe,
die den Persischen Golf verlassen wollen, Hoheitsgewässer Omans durchqueren.
Der Iran hat ausländischen Schiffen bisher nach dem Grundsatz von Treu und Glauben und entsprechend den Bestimmungen
des Dritten Teils der Seerechtskonvention[i] der Vereinten Nationen die Durchfahrt gestattet. In dieser Konvention ist festgelegt,
dass Schiffe die Straße von Hormus und vergleichbare Gewässer ungehindert durchqueren dürfen, sofern sie sich auf zügiger und ununterbrochener Fahrt zwischen einem Seehafen und dem offenen Meer befinden.
Auch wenn Teheran im Allgemeinen dieser internationalen Seerechtspraxis folgt, ist das Land rechtlich nicht
an die Konvention gebunden, weil der Iran, ebenso wie die USA, den Vertrag zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert hat.
Orginal Text:
Zitat:The Geo-Politics of the Strait of Hormuz: Could the U.S. Navy be defeated by Iran in the Persian Gulf?
by Mahdi Darius Nazemroaya
The Geo-Political Nature of the Strait of Hormuz
Besides the fact that it is a vital transit point for global energy resources and a strategic chokepoint, two additional issues should be addressed in regards to the Strait of Hormuz and its relationship to Iran. The first concerns the geography of the Strait of Hormuz. The second pertains to the role of Iran in co-managing the strategic strait in accordance with international law and its sovereign national rights.
The maritime traffic that goes through the Strait of Hormuz has always been in contact with Iranian naval forces, which are predominantly composed of the Iranian Regular Force Navy and the Iranian Revolutionary Guard Navy. In fact, Iranian naval forces monitor and police the Strait of Hormuz along with the Sultanate of Oman via the Omani enclave of Musandam. More importantly, to transit through the Strait of Hormuz all maritime traffic, including the U.S. Navy, must sail through Iranian territorial waters. Almost all entrances into the Persian Gulf are made through Iranian waters and most exits are through Omani waters.
Iran allows foreign ships to use its territorial waters in good faith and on the basis of Part III of the United Nations Convention of the Law of the Sea’s maritime transit passage provisions that stipulate that vessels are free to sail through the Strait of Hormuz and similar bodies of water on the basis of speedy and continuous navigation between an open port and the high seas. Although Tehran in custom follows the navigation practices of the Law of the Sea, Tehran is not legally bound by them. Like Washington, Tehran signed this international treaty, but never ratified it.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=28516">http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=28516</a><!-- m -->
Mögliche Szenarien bei Zuspitzung im Konflikt um die Straße von Hormus
Iran
Szenario 1: Blockade (siehe auch "Die geopolitischen Verhältnisse der Straße von Hormus")
Szenario 2: asymmetrischer Seekrieg (Einsatz von Drohnen, Luftkissenfahrzeuge, Seeminen, Kampftaucher und Mini-Unterseeboote)
Szenario 3: Präventivschlag gegen die Mitglieder des Golfkooperationsrat (GCC-Staaten: Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate) sowie Israel und die 5. US-Flotte
USA
Szenario 1: Luftschläge zusammen mit Israel und GCC Staaten
Szenario 2: Seekrieg
Möglicher Ausgang des Konfliktes um die Straße von Hormus [3]
Ein Krieg gegen den Iran im Persischen Golf könnte für die USA und ihr Militär zum Desaster werden.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Kriegsszenario Millenium Challenge 2002 (MC02) [ii], das im Persischen Golf
spielte und vom 24. Juli bis 15. August 2002 durchgeführt wurde.
Trotz ihrer Macht und ihrer schieren Stärke wirken sich die geografischen Verhältnisse der Straße von Hormus
und des Persischen Golfes auf die amerikanischen Marineeinheiten nachteilig aus. Die relative Enge des Persischen Golfes
lässt ihn zumindest aus strategischer und militärischer Sicht wie einen Kanal erscheinen.
Bildlich gesprochen sind die amerikanischen Flugzeugträger und Kriegsschiffe in engen Gewässern gefangen
oder in den Küstengewässern des Persischen Golfes eingeschlossen.
Und hier kommen die modernen iranischen Raketensysteme ins Spiel. Das iranische Raketen- und Torpedoarsenal würde mit den amerikanischen Schiffen, die in den engen Gewässern des Persischen Golfes
über keinen großen Manövrierraum verfügen, kurzen Prozess machen.
Auch die kleinen (aber extrem schnellen und wendigen) iranischen Patrouillenboote im Persischen Golf, die verglichen mit
der überwältigenden Größe eines amerikanischen Flugzeugträgers oder Zerstörers mickrig und vernachlässigbar erscheinen,
stellen eine Bedrohung für die amerikanischen Schiffe dar. Denn der äußere Anschein täuscht:
Diese iranischen Patrouillenboote können leicht große Mengen von Raketen abfeuern, die an den großen amerikanischen Kriegsschiffen
erhebliche Schäden anrichten und sie sogar versenken können. Zudem sind diese kleinen Speedboote kaum aufzuspüren und daher nur schwer zu bekämpfen.
Darüber hinaus könnten die iranischen Streitkräfte die amerikanischen Marineeinheiten auch mit Raketen von den nördlich gelegenen Küstengebieten des Persischen Golfes aus angreifen.
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Einzelnachweise:
1. Energy Statistics from the U.S. Government: http://www.eia.gov/countries/regions-top...?fips=WOTC
2. The Geo-Politics of the Strait of Hormuz: Could the U.S. Navy be defeated by Iran in the Persian Gulf?
Centre for Research on Globalization (CRG) von Mahdi Darius Nazemroaya
3. Fariborz Haghshenass, “Iran’s Asymmetric Naval Warfare,” Policy Focus, no.87
(Washington, D.C.: Washington Institute for Near Eastern Policy, September 2010) http://www.metransparent.net/IMG/pdf/PolicyFocus87.pdf
i. Seerechtskonvention: http://www.admin.ch/ch/d/sr/i7/0.747.305.15.de.pdf
ii. Millenium Challenge 2002 (MC02): http://de.wikipedia.org/wiki/Millennium_Challenge_2002