14.01.2012, 22:06
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Zitat:14.01.2012
Wettrüsten am Golf
Militärexperten warnen vor Irans Schattenmarine
Von Ulrike Putz und Christoph Sydow
Ist Irans Militär stark genug, um die Straße von Hormus zu blockieren? Mit einer Doppelstrategie wäre dieses Szenario laut Experten denkbar: Seeminen auf den Schifffahrtswegen und Guerilla-Angriffe durch die Marine der Revolutionsgarden. Doch auch die Nachbarstaaten haben aufgerüstet.
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Die Saudis geben sechsmal mehr Geld für das Militär aus als Iran
In Deutschland sorgte im vergangenen Sommer der vom SPIEGEL enthüllte Export von bis zu 270 "Leopard 2"-Panzern aus der Bundesrepublik nach Saudi-Arabien für großes Aufsehen. Nur wenige Monate zuvor waren saudische Truppen auf Bitten der dortigen Regierung nach Bahrain einmarschiert um den Aufstand in dem Kleinstaat am Golf niederzuschlagen. Die Saudis machen Iran für die Rebellion der Schiiten in Bahrain verantwortlich und bezichtigen Teheran, das Königshaus in Bahrain stürzen zu wollen. Saudi-Arabien betrachtet sich selbst als Frontstaat gegen den wachsenden Einfluss Irans in der Golfregion.
Diese Rolle lässt sich Riad einiges kosten: Nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) gab Saudi-Arabien 2010 etwa 34 Milliarden Euro für sein Militär aus - Tendenz steigend. Damit stecken die Saudis mehr als sechsmal so viel Geld in ihre Armee wie Teheran. Traditionell sind die USA und Großbritannien die wichtigsten Waffenlieferanten. Erst vor wenigen Wochen vereinbarten Riad und Washington die Lieferung von 84 Kampfjets vom Typ F-15SA sowie Dutzenden Kampfhubschraubern. Außerdem modernisierte die saudische Armee in den vergangenen Jahren ihr Arsenal an Flugabwehrraketen.
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Sorgen bereiten westlichen Militärs dabei vor allem die Seeminen, von denen Iran inzwischen mindestens 2000 Stück besitzen soll. Mit Hilfe der schwimmenden Bomben könnte Teheran den Schiffsverkehr durch die Straße von Hormus lahmlegen, ohne auch nur einen weiteren Finger zu rühren, sagen Experten. "Alles, was die Iraner tun müssen, ist zu behaupten, dass sie die Meerenge vermint haben", sagte Jon Rosamund, Marine-Experte beim Sicherheitsmagazin "Jane's" der Nachrichtenagentur Reuters. "Der gesamte Tankerverkehr würde sofort zum Erliegen kommen."
Sollte Iran sich entscheiden, die Minen tatsächlich auszubringen, könnten diese zwar möglicherweise aus der Luft unschädlich gemacht werden. Doch das könnte Tage dauern: In dieser Zeit wären die vor der Meerenge auf Reede liegenden Tanker ein leichtes Ziel für Raketenangriffe und Attacken mit Schnellbooten. Im Falle eines bewaffneten Konflikts "wird alles zur selben Zeit stattfinden", sagte Michael Connell, Direktor eines Programms für Iranstudien der US-Marine, der "New York Times".