Europäsiche Waffen in den Usa
#4
Hunter1, es war die Fa. General Dynamics Land Systems (GDLS), die die schweizer Fa. MOWAG aufkaufte.

Aber nicht nur das. GDLS hat chronologisch die spanische St. Barbara, dann MOWAG in der Schweiz und vor kurzem Steyr-Daimler-Puch in Österreich aufgekauft.

Das Geschäft mit St. Barbara erfolgte sehr zur Verärgerung der deutschen Regierung und vor allem der in München und Kassel ansässigen Krauss-Maffei Wegmann AG (KMW), da sie den Leopard 2A5(+) Lizenz an die spanische Firma übertragen hatten.

Das deutsche Konsortium KMW und Rheinmetall waren seinerzeit auch an St. Barbara interessiert, damit deutsche Know How im Lande bleibt.
Aber u.a. der USA freundliche Aznar hat eine grundsätzliche Vorliebe für pro-US amerikanische Pauschalentscheidungen. Ausserdem bot GDLS das meiste Geld. Somit ging St. Barbara an GDLS.

Desweiteren ist der o.g. Panzerhersteller aus Österreich, Steyr-Daimler-Puch praktisch ziemlich deutsch geprägt.
Beim Schützenpanzer ASCOD (in Österreich ULAN genannt und in Spanien Pizarro) liefert die Maschinenkanone Mauser; die Kette Diehl; den Motor MTU.. Die Panzerung wird in Österreich hergestellt und die ist bekanntlich schlecht und man arbeitet derzeit am ballistischen Schutz, weil USA eventuell den Pandur II für die US Army beschaffen wird.

Dass GDLS wie beim spanischen od. schweizer Bsp. Steyr-Daimler-Puch mit ihren 300 Arbeitern (also David gg. Goliath) aufkaufte, ist Teil einer Strategie und hat ihren Hintergrund:

1.) Von eropäischer Arbeitseffektivität aber auch Qualität profitieren (ganz am Anfang deutsche, aber auch andere. In den USA ist bei den Handfeuerwaffen das Bermudadreick sehr berühmt, nämlich Deuschland, Österreich und Schweiz + aber auch Belgien und Italien)

2.) Europäische Einingung, Zusammenschluss, Fusion.. und ähnliche Aktivitäten im Vorfeld vermeiden

3.) Den Anteil am Weltmarkt ausbauen (man denke GDLS hat den Abrams bisher an keinen westlichen Staat verkaufen können) und andere Technologien wie Schützenpanzer umfassen (GDLS ist in den USA Hauptlieferant für Kampfpanzer, jedoch liefern die Schützenpanzer überwiegend die Gruppe United Defence)

4.) Konkurrenten durch Aufkauf auschalten, von dessen Produktpaletten profitieren und längerfristig zum Monopol werden (bei dieser Tendenz haben deutsche od. französische Alleingänge mittel/längerfristig wenig Chancen. GIAT z.B. sollte privatisiert und mit z.B. KMW ähnlich wie EADS zusammen agieren)

Nachdem HDW und MTU derzeit unter Teilkontrolle der Amis sind, hoffe ich, dass man bei KMW & Co. zumindest vorsichtiger agiert.
Ausnahmsweise Dank streng deutscher Exportbestimmungen bei Rüstungsgütern ist wenigstens Heckler & Koch wieder unter deutscher Führung. Z.B. wollte Nepal 200.000 Sturmgewehre was an diesen Bestimmungen hängenblieb.

U.a. solche Richtlinien könnten bei der Entscheidung, nämlich der Rückverkauf des H&K durch britische BAe entscheidend gewesen sein.
Andere Länder wie USA, GB, Frankreich, Russland machen Werbung für ihren z.T. "Schrott" od. üben politischen Druck aus.
Die aktuelle deutsche Regierung hingegen hat regelrecht Angst, dass bestimmte Länder an ihrer Millardenschweren (€) Rüstungsgütern interessiert sein könnten und sind froh wenn das Geschäft im Voraus scheitert.

Wie lange jedoch die kleine aber feine deutsche Rüstungsindustrie mit dieser aktuellen Koalition überleben kann ist fraglich.
Mein Trost ist, dass Deuschland nach wie vor gemessen am Bruttosozialprodukt das drittreichste Land (hinter USA und Japan);
beim Export (zwar zivil aber technologisch basiert) das zweiterfogreichste der Welt ist. Wenn auch die Alarmglocken seit mindestens 10 Jahren läuten was Standort Deutschland betrifft (was jedoch auch den zivilen Bereich tangiert).

Man kann ja bekanntlich - wenn z.B. diese Strategie ab Herbst 2006 sich etwas ändern sollte - zivile Technologien jederzeit in den militärischen Bereich adaptieren. Das Potenziel wäre jedenfalls vorhanden. Stattdessen drehen wir der Kernenergie den Rücken, wären alle um uns herum immer mehr Kernkraftwerke bauen, die bei weitem nicht so sicher sind wie die deutschen.

Was europäische Produkte in den USA betrifft fällt mir spontan für derzeit der deutsche Dingo II ein (s. News bei <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kmweg.de/">http://www.kmweg.de/</a><!-- m -->).
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