06.01.2012, 13:02
@Hunter1,
ich würde Dir recht geben, wenn sich nicht auch gleichzeitig im Staat Sudan entsprechende Konflikte auch zwischen rein christlichen Ethnien (Südsudan) oder in Darfur zwischen rein islamisch-sunnitischen Ethnien abspieln würden.
Diese gesamte Konfliktlage der geograpischen Region "Sudan" zwischen Atlantik und dem Roten Meer auf die religiöse Dimension zu reduzieren ist ungefähr so schlaglichtartig, wie die Shoah der Nazi-Zeit als rein religiösen Konflikt "mit den Juden" darzustellen.
Unsere Medien müssen vereinfachen - aber wenn man sich länger und intensiver mit der Thematik auseinander setzt, dann merkt man, dass in der Vereinfachung eine Verfälschung liegt, und die Vereinfachung "auf die falsche Spur" führt.
Die "Entkirchlichung" wird die ursächliche Konfliktlage in Nigeria genauso wenig beseitigen, wie die gemeinsame Religion im Südsudan oder in Darfur nicht zur Beendigung der Konflikte führt. Es geht darum, die ursprünglichen, ursächlichen Konflikte heraus zu finden, den Kern der Auseinandersetzungen heraus zu schälen, und dort - am Kern des Übels - anzusetzen.
Die Religionen können diese Bemühungen flankieren, indem sie sich dagegen verwahren, als "Vehikel" missbraucht zu werden. Und indem die religiösen Führer jeweils ihre Anhänger zur friedlichen Koexistenz aufrufen.
Das geht in hierarchischen Strutkuren wie der katholischen Kirche oder wie bei den Schiiten relativ gut. In Gemeinschaften ohne solche Hierarchien - wie den evangelikalen Gruppierungen bei den Yoruba oder den sunnitischen Imamen bei den Haussa - ist das sehr viel schwieriger, weil es dort Imame oder Sektenführer gibt, die mit entsprechenden Scheuklappen von der religiösen Dimension des Konflikts selbst überzeugt sind, oder - noch schlimmer - ein eigenes Interesse an der Konfliktlage haben, und die sich gerade keinem übergeordneten religiösen Führer unterwerfen müssen.
ich würde Dir recht geben, wenn sich nicht auch gleichzeitig im Staat Sudan entsprechende Konflikte auch zwischen rein christlichen Ethnien (Südsudan) oder in Darfur zwischen rein islamisch-sunnitischen Ethnien abspieln würden.
Diese gesamte Konfliktlage der geograpischen Region "Sudan" zwischen Atlantik und dem Roten Meer auf die religiöse Dimension zu reduzieren ist ungefähr so schlaglichtartig, wie die Shoah der Nazi-Zeit als rein religiösen Konflikt "mit den Juden" darzustellen.
Unsere Medien müssen vereinfachen - aber wenn man sich länger und intensiver mit der Thematik auseinander setzt, dann merkt man, dass in der Vereinfachung eine Verfälschung liegt, und die Vereinfachung "auf die falsche Spur" führt.
Die "Entkirchlichung" wird die ursächliche Konfliktlage in Nigeria genauso wenig beseitigen, wie die gemeinsame Religion im Südsudan oder in Darfur nicht zur Beendigung der Konflikte führt. Es geht darum, die ursprünglichen, ursächlichen Konflikte heraus zu finden, den Kern der Auseinandersetzungen heraus zu schälen, und dort - am Kern des Übels - anzusetzen.
Die Religionen können diese Bemühungen flankieren, indem sie sich dagegen verwahren, als "Vehikel" missbraucht zu werden. Und indem die religiösen Führer jeweils ihre Anhänger zur friedlichen Koexistenz aufrufen.
Das geht in hierarchischen Strutkuren wie der katholischen Kirche oder wie bei den Schiiten relativ gut. In Gemeinschaften ohne solche Hierarchien - wie den evangelikalen Gruppierungen bei den Yoruba oder den sunnitischen Imamen bei den Haussa - ist das sehr viel schwieriger, weil es dort Imame oder Sektenführer gibt, die mit entsprechenden Scheuklappen von der religiösen Dimension des Konflikts selbst überzeugt sind, oder - noch schlimmer - ein eigenes Interesse an der Konfliktlage haben, und die sich gerade keinem übergeordneten religiösen Führer unterwerfen müssen.