30.11.2011, 05:18
Samun:
Zunächst mal war nicht nur New Orleans für sich alleine betroffen, und noch abgesehen davon ist der Ballungsraum New Orleans ein Gebiet mit einer sehr großen Bevölkerungsdichte. Es gab in Folge der Sturmschäden mehrere Millionen Flüchtlinge. Zumindest geht man von 2,5 Millionen Flüchtlingen aus. Das ist eine sehr große Menge an Menschen. Die Sicherheitskräfte konnten angesichts dieser Massen keineswegs nach Belieben agieren und das von dir als "kleines Gebiet" bezeichnete betroffene Gelände war in Wahrheit ziemlich groß. Aufgrund dieser Umstände konnten die Sicherheitskräfte ja gerade eben große Teile dieses Geländes nicht mehr kontrollieren. Trotzdem erlangte der Staat die Kontrolle wieder, schlicht und einfach weil die Leute aufgrund des Zusammenbruchs der Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln spätestens mittelfristig gar keine andere Wahl mehr hatten als sich wieder unterzuordnen.
Nun zur Frage der Folgen einer globalen totalen Finanzkrise: Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du von einem kompletten globalen Zusammenbruch der Finanzsysteme aus. Ein solcher ist zwar unwahrscheinlich, aber auch dafür finden sich Beispiele in der Geschichte, sei es in China oder im Römischen Reich in der Spätantike. Dort kam es zum Zusammenbruch des kompletten Finanzsystems in allen Gebieten die dieses benutzten.
Zur Frage des Zugriffs auf Sachvermögen: hier hast du natürlich recht, aber ich würde jemanden weil er Aktionär bei der Firma xy ist eben nicht als Elite einstufen. Nur weil jemand Reich an Buchgeld und einigen wenigen Immobilien ist, ist er keine Elite die im Krisenfall weiter bestehen würde. Es gibt auch heute noch jede Menge Reiche die einen sehr direkten und persönlichen Zugriff auf ihr Sachvermögen haben, bzw die ein sehr großes Sachvermögen haben. Dazu kommen diese Eliten unterstützend Großgrundbesitzer, insbesondere in der heutigen Form von Großbauern die sehr umfangreichen Landbesitz (Äcker, Wälder) haben, Kirchenbesitz etc
Wenn nun das Finanzsystem schlagartig global nicht mehr funktionieren würde, dann würden natürlich viele die jetzt noch Elite sind rausfallen, da sie keinen Zugriff auf ihr Vermögen mehr haben. Ein solches Szenario ist aber weniger Wahrscheinlich als eine langsame Veränderung die es auch vielen dieser reinen Finanzeliten ermöglichen wird, ihr Vermögen in Sachwerte zu transferieren. Das geschieht auch schon jetzt, hier und heute. So kaufen heute Reiche immense Ländereien auf, Ackerflächen und investieren zunehmend in die Landwirtschaft bzw in die Urproduktion.
Die Aussage, dass ohne Finanzsystem die Dinge nicht zugeordnet werden können, kann ich nicht teilen. Wenn ich einen Wald besitze, dann besitze ich ihn aufgrund eines Grundbucheintrages und einer Besitzurkunde. Wie extrem beharrlich Besitz sein kann, zeigt beispielsweise die Enteignung reicher Familien in Ostdeutschlang durch die Kommunisten, die nach vielen Jahrzehnten ohne Gegenleistung ihren Familienbesitz wieder zurück erstattet bekamen. Selbst solche extremen Ereignisse wie eine komplette Enteignung können sich also langfristig als untauglich heraus stellen, sind aber bei einem bloßen Zusammenbruch des Finanzsystems nicht zu erwarten.
Noch ein geschichtliches Beispiel:
In der Endzeit des Weströmischen Reiches brach das Finanzsystem vollständig zusammen. In Nordafrika besaßen zu diesem Zeitpunkt gerade mal 6 Familien das gesamte Land, in Ägypten kontrollierte sogar nur eine Familie fast den gesamten Grundbesitz. Es gab Unruhen, Aufstände, christliche Fanatiker mit kommunistischen Ansätzen (Circumcellionen) durchzogen das Land. Trotzdem herrschten diese wenigen Familien weiter. Erst durch den Einmarsch der Wandalen verloren dann 4 dieser Familien alles, 2 aber blieben sogar trotz des Wandaleneinfalls bestehen. Eine Generation später eroberten die Oströmer das Wandalenreich und die früheren Eliten wurden wieder eingesetzt. Erst durch die Arabische Eroberung Nordafrikas gingen diese Eliten endgültig unter.
Ein bloßer Zusammenbruch des Finanzsystems ist selbst wenn er im globalen Maßstab und schlagartig erfolgen sollte meiner Ansicht nach zur höheren Wahrscheinlichkeit nicht ausreichend, um das bestehende System in jedem Fall zum Zusammenbruch zu bringen. Zwar besteht die Möglichkeit, dass das Gesamtsystem dann zusammen bricht, aber die ist sehr gering.
Allenfalls aus einem ganzen Faktorenbündel heraus könnte der Status Quo in der von dir beschriebenen Weise wirklich dauerhaft enden.
Finanzkrise + Klimaveränderung + Ende der fossilen Brennstoffe + Klimakriege + Trinkwassermangel + eine zu große Zahl lokaler Kriege + langanhaltende Dürren + Seuchen + Völkerwanderung + Überbevölkerung usw usf
aus einer solchen Kombination heraus kann ein dauerhafter globaler Systemzusammenbruch erfolgen. Nur eine Finanzkrise aber ist bei weitem nicht ausreichend.
Nur weil das Buchgeld, das Fiat Geld vernichtet wird, ist kein realer Schaden entstanden. Da es sich um erfundenes Geld handelt, wird einfach neues Geld erfunden. Das alte ist weg, vernichtet, also wird einfach neues Erfunden. Gerade deshalb, weil es sich um reines Fiat Geld handelt, ist eine Finanzkrise nicht systembedrohend. Das alte wird einfach durch neues ersetzt. Die Eliten entschulden sich dann über diverse Mechanismen über die einfachen Bürger bzw die Volkswirtschaften. Und dann wiederholt sich einfach alles bis zur nächsten Finanzkrise.
Natürlich werden sehr viele Menschen unter einer solchen globalen Finanzkrise erheblich leiden, und auch einige Teile der Eliten werden ihr Vermögen einbüßen, aber die eliten werden sehr sehr viel weniger leiden als die Masse der Menschen und das System insgesamt ist keineswegs dadurch bedroht, dass bloßes Fiat Geld vernichtet wurde.
Als Beweis könnte man auch die derzeitige Krise dafür anführen, in der die Banken und über diese die eliten ihre Spielverluste schlicht und einfach sozialisiert haben, und ohne irgendeinen Schaden für sich selbst hervor gegangen sind. Und die durch dieses Geschehen aufgehäuften Schuldenberge werden schlicht und einfach durch Inflation der allgemeinheit aufgebürdet werden, was aber wiederum die Eliten insgesamt nicht schädigt.
Meiner Meinung nach gibt es Systemgefährdende Faktoren, und zwar vor allem anderen drei:
1 Überbevölkerung (Malthus - Hungerkatastrophe)
2 Klimaveränderung
3 zunehmender Mangel an fossilen Brennstoffen
Alle diese drei Faktoren greifen dabei ineinander. Das Finanzsystem aber ist dabei irrelevant, ob es zusammen bricht oder nicht, spielt gar keine rolle und noch darüber hinaus ist ein schlagartiger zeitgleicher globaler Zusammenbruch extrem unwahrscheinlich. Dafür sind die Unterschiede weltweit zu groß.
Zunächst mal war nicht nur New Orleans für sich alleine betroffen, und noch abgesehen davon ist der Ballungsraum New Orleans ein Gebiet mit einer sehr großen Bevölkerungsdichte. Es gab in Folge der Sturmschäden mehrere Millionen Flüchtlinge. Zumindest geht man von 2,5 Millionen Flüchtlingen aus. Das ist eine sehr große Menge an Menschen. Die Sicherheitskräfte konnten angesichts dieser Massen keineswegs nach Belieben agieren und das von dir als "kleines Gebiet" bezeichnete betroffene Gelände war in Wahrheit ziemlich groß. Aufgrund dieser Umstände konnten die Sicherheitskräfte ja gerade eben große Teile dieses Geländes nicht mehr kontrollieren. Trotzdem erlangte der Staat die Kontrolle wieder, schlicht und einfach weil die Leute aufgrund des Zusammenbruchs der Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln spätestens mittelfristig gar keine andere Wahl mehr hatten als sich wieder unterzuordnen.
Nun zur Frage der Folgen einer globalen totalen Finanzkrise: Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du von einem kompletten globalen Zusammenbruch der Finanzsysteme aus. Ein solcher ist zwar unwahrscheinlich, aber auch dafür finden sich Beispiele in der Geschichte, sei es in China oder im Römischen Reich in der Spätantike. Dort kam es zum Zusammenbruch des kompletten Finanzsystems in allen Gebieten die dieses benutzten.
Zur Frage des Zugriffs auf Sachvermögen: hier hast du natürlich recht, aber ich würde jemanden weil er Aktionär bei der Firma xy ist eben nicht als Elite einstufen. Nur weil jemand Reich an Buchgeld und einigen wenigen Immobilien ist, ist er keine Elite die im Krisenfall weiter bestehen würde. Es gibt auch heute noch jede Menge Reiche die einen sehr direkten und persönlichen Zugriff auf ihr Sachvermögen haben, bzw die ein sehr großes Sachvermögen haben. Dazu kommen diese Eliten unterstützend Großgrundbesitzer, insbesondere in der heutigen Form von Großbauern die sehr umfangreichen Landbesitz (Äcker, Wälder) haben, Kirchenbesitz etc
Wenn nun das Finanzsystem schlagartig global nicht mehr funktionieren würde, dann würden natürlich viele die jetzt noch Elite sind rausfallen, da sie keinen Zugriff auf ihr Vermögen mehr haben. Ein solches Szenario ist aber weniger Wahrscheinlich als eine langsame Veränderung die es auch vielen dieser reinen Finanzeliten ermöglichen wird, ihr Vermögen in Sachwerte zu transferieren. Das geschieht auch schon jetzt, hier und heute. So kaufen heute Reiche immense Ländereien auf, Ackerflächen und investieren zunehmend in die Landwirtschaft bzw in die Urproduktion.
Die Aussage, dass ohne Finanzsystem die Dinge nicht zugeordnet werden können, kann ich nicht teilen. Wenn ich einen Wald besitze, dann besitze ich ihn aufgrund eines Grundbucheintrages und einer Besitzurkunde. Wie extrem beharrlich Besitz sein kann, zeigt beispielsweise die Enteignung reicher Familien in Ostdeutschlang durch die Kommunisten, die nach vielen Jahrzehnten ohne Gegenleistung ihren Familienbesitz wieder zurück erstattet bekamen. Selbst solche extremen Ereignisse wie eine komplette Enteignung können sich also langfristig als untauglich heraus stellen, sind aber bei einem bloßen Zusammenbruch des Finanzsystems nicht zu erwarten.
Noch ein geschichtliches Beispiel:
In der Endzeit des Weströmischen Reiches brach das Finanzsystem vollständig zusammen. In Nordafrika besaßen zu diesem Zeitpunkt gerade mal 6 Familien das gesamte Land, in Ägypten kontrollierte sogar nur eine Familie fast den gesamten Grundbesitz. Es gab Unruhen, Aufstände, christliche Fanatiker mit kommunistischen Ansätzen (Circumcellionen) durchzogen das Land. Trotzdem herrschten diese wenigen Familien weiter. Erst durch den Einmarsch der Wandalen verloren dann 4 dieser Familien alles, 2 aber blieben sogar trotz des Wandaleneinfalls bestehen. Eine Generation später eroberten die Oströmer das Wandalenreich und die früheren Eliten wurden wieder eingesetzt. Erst durch die Arabische Eroberung Nordafrikas gingen diese Eliten endgültig unter.
Ein bloßer Zusammenbruch des Finanzsystems ist selbst wenn er im globalen Maßstab und schlagartig erfolgen sollte meiner Ansicht nach zur höheren Wahrscheinlichkeit nicht ausreichend, um das bestehende System in jedem Fall zum Zusammenbruch zu bringen. Zwar besteht die Möglichkeit, dass das Gesamtsystem dann zusammen bricht, aber die ist sehr gering.
Allenfalls aus einem ganzen Faktorenbündel heraus könnte der Status Quo in der von dir beschriebenen Weise wirklich dauerhaft enden.
Finanzkrise + Klimaveränderung + Ende der fossilen Brennstoffe + Klimakriege + Trinkwassermangel + eine zu große Zahl lokaler Kriege + langanhaltende Dürren + Seuchen + Völkerwanderung + Überbevölkerung usw usf
aus einer solchen Kombination heraus kann ein dauerhafter globaler Systemzusammenbruch erfolgen. Nur eine Finanzkrise aber ist bei weitem nicht ausreichend.
Nur weil das Buchgeld, das Fiat Geld vernichtet wird, ist kein realer Schaden entstanden. Da es sich um erfundenes Geld handelt, wird einfach neues Geld erfunden. Das alte ist weg, vernichtet, also wird einfach neues Erfunden. Gerade deshalb, weil es sich um reines Fiat Geld handelt, ist eine Finanzkrise nicht systembedrohend. Das alte wird einfach durch neues ersetzt. Die Eliten entschulden sich dann über diverse Mechanismen über die einfachen Bürger bzw die Volkswirtschaften. Und dann wiederholt sich einfach alles bis zur nächsten Finanzkrise.
Natürlich werden sehr viele Menschen unter einer solchen globalen Finanzkrise erheblich leiden, und auch einige Teile der Eliten werden ihr Vermögen einbüßen, aber die eliten werden sehr sehr viel weniger leiden als die Masse der Menschen und das System insgesamt ist keineswegs dadurch bedroht, dass bloßes Fiat Geld vernichtet wurde.
Als Beweis könnte man auch die derzeitige Krise dafür anführen, in der die Banken und über diese die eliten ihre Spielverluste schlicht und einfach sozialisiert haben, und ohne irgendeinen Schaden für sich selbst hervor gegangen sind. Und die durch dieses Geschehen aufgehäuften Schuldenberge werden schlicht und einfach durch Inflation der allgemeinheit aufgebürdet werden, was aber wiederum die Eliten insgesamt nicht schädigt.
Meiner Meinung nach gibt es Systemgefährdende Faktoren, und zwar vor allem anderen drei:
1 Überbevölkerung (Malthus - Hungerkatastrophe)
2 Klimaveränderung
3 zunehmender Mangel an fossilen Brennstoffen
Alle diese drei Faktoren greifen dabei ineinander. Das Finanzsystem aber ist dabei irrelevant, ob es zusammen bricht oder nicht, spielt gar keine rolle und noch darüber hinaus ist ein schlagartiger zeitgleicher globaler Zusammenbruch extrem unwahrscheinlich. Dafür sind die Unterschiede weltweit zu groß.