22.11.2011, 12:54
Ich denke eher nicht. Vor allem zu Beginn war Israel wenig militarisiert. Es ging um die Urbarmachung verödeter Landstriche, und damals (bis in die 70er Jahre, als die Siedlungspolitik nach dem Krieg von 1967 an Schwung gewann) stand, vielleicht mehr als heute, im Vordergrund, ein Heimstädte für Juden aus aller Herren Länder aufzubauen, ein Staats- und Gemeinwesen, das zu Beginn keine äußeren Feinde zum Zusammenhalt brauchte. Erst nach der beständigen arabischen Bedrohung entwickelte sich das Land zwangsläufig zu einem hochgerüsteten Staat, der in den letzten zwei Jahrzehnten leider begonnen hat, sich mehr auf äußere als auf innere Probleme zu konzentrieren begonnen hat. Die Sozialprobleme, die hier auch schon besprochen wurden, sind auch eine Folge davon. Das "Predigen" von wegen der äußeren Bedrohung hat auch erst sehr stark zugenommen, seit nach dem Ende des Ostblocks verstärkt Juden aus Osteuropa eingewandert sind. Es lässt sich auch beobachten, dass viele der alteingesessenen Israelis eher gelassener und auf einen Ausgleich bedacht sind, viele der Scharfmacher hingegen zu den Einwanderern und Neusiedlern der letzten Jahrzehnte gehören und oftmals aus Osteuropa stammen. Dieser innenpolitische Zwist dürfte sicher noch für manche Spannung sorgen, auch ich sehe das sehr kritisch, aber zerbrechen wird das Land daran nicht.
Schneemann.
Schneemann.