05.10.2011, 21:39
Zitat:Im Griff der neuen bewaffneten Banden in Kolumbien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/im_griff_der_neuen_bewaffneten_banden_in_kolumbien_1.12714804.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 14804.html</a><!-- m -->
Nachfolgeorganisationen der Paramilitärs terrorisieren in Córdoba die Bevölkerung
In Kolumbien zeigen sich die Folgen der unvollständigen Demobilisierung der Paramilitärs immer häufiger. Nachfolgeorganisationen, die sich dem Drogenhandel widmen, breiten sich aus. Ein Augenschein im Süden des Departements Córdoba. [...]
Als «bandas criminales» (Bacrim) bekannt, betätigen sich diese kriminellen Organisationen vor allem im Drogenhandel, und sie terrorisieren die lokale Bevölkerung. Einer der von der Gewalt besonders betroffenen Orte ist Montelíbano an der Grenze zum Departement Antioquia. Die Grossgemeinde, die einst von libanesischen Einwanderern gegründet wurde, ist mit 1821 Quadratkilometern etwas grösser als der Kanton Zürich und hat rund 75 000 Einwohner. Drei Viertel von ihnen wohnen im Hauptort, der Rest auf dem Lande. Die Gewalt ist hier allgegenwärtig. Die Regionalregierung verzeichnete letztes Jahr 83 Morde auf dem Gemeindegebiet, dieses Jahr waren es bis Ende August 58. Es gibt also mehr als einen Mordfall pro tausend Einwohner und Jahr – fast so viele wie in Ciudad Juarez, der mexikanischen Stadt mit der weltweit höchsten Mordrate. [...]
Besonders betroffen von der Gewalt sind auch die am Oberlauf des Río San Jorge lebenden Zenú-Indianer. Gouverneur Israel Aguilar, ihr gewählter und vom Staat aufgrund der Verfassung von 1991 anerkannter Führer, erzählt, dass die Bande der Aguilas Negras bereits im November 2008 alle Stammesführer zum militärischen Ziel erklärt habe. Seither seien 34 Stammesmitglieder ermordet worden, unter ihnen fünf Amtsträger.
Schneemann.