"Südschiene": Afrika-China
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Zitat:China
Des „Nachzüglers“ wilde Jagd nach Rohstoffen
China kauft, China investiert. Kaum ein Regime auf der Welt ist zu zweifelhaft für Investitionen. Aber sogar in China beginnt ein Umdenken - denn vor allem die Ölvorkommen reichen nicht mehr aus.

Von Till Fähnders, Peking

02. September 2011 18:42:16 Auf der Jagd nach Rohstoffen dringt China in Gefilde vor, die andere Wirtschaftsnationen lieber meiden. Vor kurzem erreichte ein bemanntes chinesisches Tauchboot eine Meerestiefe von 5057 Metern.
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Peking habe ... die Rohstoffsicherung zum Kern seiner nationalen „Go global“-Strategie gemacht. „Die Regierung nutzt eine ganze Reihe von Maßnahmen, um den Unternehmen Anreize für den Weg ins Ausland zu schaffen“, sagt der Professor. Es würden Garantien übernommen, Kredite gewährt und Handelsverträge geschlossen. Allerdings ist das Schwellenland „ein Nachzügler“, wie Wang sagt. Der Aufsteiger muss auf dem Rohstoffmarkt mit etablierten Mächten und erfolgreichen Nachbarländern konkurrieren. Diese Ausgangslage führt zu Spannungen und in Zukunft vielleicht zu militärischen Konflikten.

Kein Land verbraucht mehr Energie
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Die Hälfte des Erdöls, das in China verbraucht wird, wird importiert, mehr als 50 Prozent kommen aus der instabilen Region Nahost und Nordafrika.
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Besonders das Engagement Chinas in Afrika wird von vielen kritisch gesehen. Peking paktiert dort vielerorts mit zweifelhaften Regimes. ... Angola, eines der korruptesten Länder in Afrika, ist Chinas zweitgrößter Öllieferant nach Saudi-Arabien. Erst im Juni empfing Staats- und Parteichef Hu Jintao den sudanesischen Machthaber Omar al Baschir, der vom Internationalen Gerichtshof wegen Kriegsverbrechen per Haftbefehl gesucht wird.

Im August bedankte sich der Diktator Robert Mugabe für Chinas Hilfe beim Aufbau einer Militäruniversität in Zimbabwe. Einer der wichtigsten chinesischen Partner in Afrika ist die autoritär regierte Demokratische Republik Kongo. Dort hat China seit sechs Jahren mindestens 6,6 Milliarden Dollar investiert. 2007 verkündete die Regierung in Kongo ein großes Infrastrukturprojekt. Die chinesischen Staatsunternehmen sollen Straßen, Eisenbahnstrecken und Minen im ganzen Land aufbauen oder renovieren. Die Kosten: neun Milliarden Dollar. Dafür bekommen die Chinesen Zugang zu den Kupferminen in der rohstoffreichen Provinz Katanga. Wie der „Economist“ berichtete, waren dort schon kurz darauf Zeichen einer „chinesischen Invasion“ zu sehen.

Wirtschaftspartner Afrika

Im Austausch gegen Rohstoffverträge baut China auch anderswo in Afrika Straßen, Eisenbahnen, Krankenhäuser, Sportstadien und gewährt großzügige Kredite. Nichtregierungsorganisationen kritisieren die Umweltzerstörung durch chinesische Unternehmen, üble Arbeitsbedingungen in den Fabriken und den Import chinesischer Arbeiter. Manche werfen China sogar „Neokolonialismus“ vor. Das wird in Peking brüsk zurückgewiesen. „China hat niemals auch nur einen Zentimeter afrikanischen Landes erobert, eine Kolonialregierung eingesetzt oder einen Militärstandort gebaut“, sagt Liu Hongwu, Direktor des Afrika-Instituts der Universität Zhejiang. Er beschuldigt den Westen der „Arroganz“ und verweist auf die Bedeutung des chinesischen Handels für die afrikanische Wirtschaft. So verdanke Afrika seine Entwicklung zu 50 Prozent der Kooperation mit China, sagt der Fachmann. Ihn ärgert besonders der Vorwurf, chinesische Landkäufe könnten etwas mit der jüngsten Hungersnot in Afrika zu tun haben. Es seien vor allem die westlichen Länder, die sich Boden in Afrika gesichert hätten, sagt der Chinese.
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China reagiert auf ... Regimewechsel mit wachsender Flexibilität. So nahm Peking bereits Kontakt zu den libyschen Rebellengruppen auf, und auch zur Führung im nun unabhängigen Südsudan unterhält China schon Beziehungen.
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Nachrichten in diesem Thema
"Südschiene": Afrika-China - von Erich - 30.08.2005, 12:43
RE: "Südschiene": Afrika-China - von kato - 01.01.2025, 22:26

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