13.07.2011, 21:55
Samun schrieb:Ich verstehe das Argument mit dem "Kaputtsparen" nicht. Der Staat ist kein Wirtschaftsunternehmen, den beim Sparen Mittel für wichtige Investitionen oder im schlimmsten Fall für laufende Verbindlichkeiten fehlen.Das ist der volkswirtschaftliche Ansatz von Keynes:
Worauf bezieht sich das?....
Wirtschaft lebt im Wesentlichen von der Nachfrage als dem zentralen Faktor.
Wer spart, reduziert damit zwangsläufig auch die Nachfrage.
Oder, um es mit Keynes zu sagen (Zitat "klick"):
Zitat:Die Zahl der Beschäftigten ist abhängig von den Gütern, die die Unternehmer verkaufen können, denn aus ihrer Erwartung heraus werden sie Arbeiter einstellen oder nicht. Effektive Nachfrage setzt sich zusammen aus der Nachfrage nach Konsumgütern und der Nachfrage nach Investitionsgütern.Daraus ergibt sich,
Die Konsumgüternachfrage hängt vom Einkommen (Löhne, Zinsen...) der Haushalte ab.
Diese geben aber nicht alles zur Verfügung stehende Geld aus, sondern sie sparen. Es entsteht so eine Lücke zwischen Nachfrage und Produktion. Das Sparen begründet Keynes mit der Liquiditätspräferenz: Es wird Geld zurückgelegt, um im Notfall liquide zu sein, was sich aus der Ungewißheit der Zukunft ergibt. Daraus entsteht jedoch die sogenannte Liquiditätsfalle, denn die Lücke zwischen Nachfrage und Produktion kann so groß werden, daß die Konjunktur wegbricht, weil soviel Geld ‚geparkt‘ wird. Dies gilt nicht nur für Privathaushalte, sondern auch Investoren können wegen Unsicherheit sparen. So wird die Gesamtnachfrage instabil.
* Keynes lehnt Lohnsenkungen in der Konjunkturschwäche ab
* Die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte spielen eine wichtige Rolle. Allein durch Senkung des Zinsniveaus reizt man noch nicht zu Investitionen (vielmehr muss auch eine entsprechende Gewinnerwartung für die Unternehmer dazu kommen).
* Es ist zwischen Mikro- und Makroökonomie zu unterscheiden: Zwar handelt der einzelne Unternehmer rational sinnvoll, wenn er die Löhne senkt. Insgesamt ist dies jedoch schädlich, besonders, wenn alle Unternehmer so handeln, da die Nachfrage wegen schwindender Kaufkraft wegbricht.
Keynes‘ Forderung ist deshalb, daß der Staat die Nachfragelücke auszufüllen habe.
Der Ansatz von Keynes ist auch bei WIKIPEDIA nachlesbar.
Zitat:# ....
# Nachfragerückgang führt zu Arbeitslosigkeit und Rezession.