08.07.2011, 08:38
Erich schrieb:wenn ein paar Randstaaten - ausgelöst durch die US-amerikanische Finanzkrise - ein Liquiditätsproblem haben, dann wird daraus noch lange kein Euro-Problem.
Ein Euro-Problem, ja, sogar ein europäisches Problem, wäre es, wenn wir die europäischen Grundwerte wie etwa die gegenseitige Solidarität aufkündigen würden.
Irrtum. Das Problem ist eindeutig ein €-Problem, da diese "Randstaaten" sehr große Mengen an faulen Krediten mit sehr großen Mengen an neuen gutem Euros aus der EU Kernzone decken lassen. Würden damit die Schulden bezahlt werden, würde sich die Geldmenge ja wieder reduzieren. Genau das wird aber nicht passieren. Das Geld wird ja exakt dafür bereit gestellt, damit die Staaten wieder Kreditfähig sind. Peter Zwegert verteilt Sicherheiten für neue Kredite. Das ist doch technisch vollkommen abstrus! Stattdessen hätte man lieber die Schulden erlassen. Das wäre für alle besser gewesen.
@Samun
Damit die Zinsen für Kredite bezahlt werden können, muss stets eine wachsense Menge Geld im Umlauf sein. Die Inflation nur zu reduzieren ist also keinesfalls die Aufgabe einer Zentralbank. Das wäre absolut tödlich für ein auf Kredit basierten Finanzmarkt. Sie hat also die Aufgabe, die Geldmenge im Hinblick auf den Bedarf zu dosieren. Dazu kann auch gehören, die Inflationen bewusst zu erhöhen. Das hat sie durch marginalen Leitzins z.B. die ganzen letzten Jahre getan.