16.04.2011, 16:41
editiert:
Der Spuk wäre bei einem Sieg Gaddafis vor Bengasi oder in Misurata nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil. Gaddafi würde ein Massaker bei der Zivilbevälkerung (wer ist das überhaupt) anrichten.
Er schreckt schon jetzt vor dem Einsatz von Streumunition (durch Granatenbeschuss) nicht zurück.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E20AB7359CD7D49D2BFF8ACDD5712AF9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Es geht zwischen Tunesien und Ägypten immerhin um rund 100 Millionen Menschen, die im Wesentlichen gut gebildet und nicht fatalisiert sind. Die "gute Bildung" kann ich auch aus eigener Anschauung bestätigen. Es gibt dort kaum jemand, der nicht französisch, englisch oder sogar deutsch spricht - mit allen drei Sprachen (zu meinem Leidwesen insbesondere mit französich) kann man sich mit nahezug der gesamten einheimischen Bevölkerung austauschen. Das ist doch gerade die Crux. Es gibt eine junge, relativ gut ausgebildete Elite, zum großen Teil sogar mit Studium, der nichts anderes übrig bleibt, als mi Handkarren Obst und Gemüse zu verkaufen.
Es gibt genug Einnahmen etwa aus dem Tourismus (Tunesien und Ägypten) oder aus Erdöl- und Erdgasverkäufen (Libyien), die aber nicht bei der Bevölkerung sondern zumindest in großen Teilen in den Taschen der regierenden Clique gelandet sind. Das schürt die Frustration der Jugend, die sich über Facebook, Twitter, Handy und was weiß ich noch alles zusammen findet. Und inzwischen ist das "Faß voll". Die Jugend "geht auf die Straße" und reißt die ältere Generation mit.
Zurück also zur Eingangsfrage:
Sollen - dürfen - wir zuschauen, wie diese Demonstraionen nieder karätscht werden?
>wenn wir unseren westlichen Anspruch ernst nehmen - und das gehört zur Glaubwürdigkeit und Selbstachtung einer westlichen Gesellschaft - dann können wir dem nicht "tatenlos zusehen".<
Voraussetzung allerdings ist auf jeden Fall, dass die UNO entsprechende Aktionen legitimiert.
Das ist auch der (wesentliche) Unterschied zwischen Libyen und Syrien. Auch in Syrien wird "scharf" gegen Demonstranten geschossen (den Tränengaseinsatz halte ich dagegen für legitim), aber - Gaddafi hat aus Hubschraubern mit Maschinengewehren u.a. gezielt gegen friedliche Demonstranten schießen lassen. Damit ist eine "rote Linie" überschritten. Erst danach (!) haben sich die Demonstranten bewaffnet und sind zu Rebellen oder besser Revolutionären geworden.
Und das unterscheidet übrigends auch den Einsatz in Libyen von dem Angriff der Alliierten auf den Irak Saddams.
Der letztere Angriff war eben gerade ohne UNO-Legitimation. Die Kriegsgründe waren vorgeschoben.
Hätten die USA nach dem (ersten) Kuwait-Krieg (Beendigung der Besetzung Kuwaits) die Angriffe Saddams auf die schiitische Bevölkerung im Süden des Landes zum Anlass genommen, diese (im Übrigen von dne USA angeztellten) Aufstand zu unterstützen, wäre die Zustimmung aus Europa sicher leichter gefallen.
Aber gerade das haben die USA nicht getan - sie hielten sich zurück und haben die Bevölkerung der Wut Saddams überlassen. Erst zu einem viel späteren Zeitpunkt wurde mit offensichtlich erlogenen und erstunkenen Begründungen versucht, einen Anlass für einen Angriff zu konstruieren.
Aber zurück nach Libyen:
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen-zivilisten-gaddafis-truppen-feuern-streubomben-ab/60040407.html">http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen ... 40407.html</a><!-- m -->
Der Spuk wäre bei einem Sieg Gaddafis vor Bengasi oder in Misurata nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil. Gaddafi würde ein Massaker bei der Zivilbevälkerung (wer ist das überhaupt) anrichten.
Er schreckt schon jetzt vor dem Einsatz von Streumunition (durch Granatenbeschuss) nicht zurück.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E20AB7359CD7D49D2BFF8ACDD5712AF9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Libyenwenn wir unseren westlichen Anspruch ernst nehmen - und das gehört zur Glaubwürdigkeit und Selbstachtung einer westlichen Gesellschaft - dann können wir dem nicht "tatenlos zusehen".
Menschenrechtler: Gaddafi setzt Streubomben ein
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ setzen die Truppen des libyschen Diktators Gaddafi Streumunition in der Nähe von Wohngebieten ein. Experten hätten die von einem Reporter entdeckte Munition auf Bildern begutachtet und als Mörsergranaten, die international geächtet sind, identifiziert.
16. April 2011 ...
Es geht zwischen Tunesien und Ägypten immerhin um rund 100 Millionen Menschen, die im Wesentlichen gut gebildet und nicht fatalisiert sind. Die "gute Bildung" kann ich auch aus eigener Anschauung bestätigen. Es gibt dort kaum jemand, der nicht französisch, englisch oder sogar deutsch spricht - mit allen drei Sprachen (zu meinem Leidwesen insbesondere mit französich) kann man sich mit nahezug der gesamten einheimischen Bevölkerung austauschen. Das ist doch gerade die Crux. Es gibt eine junge, relativ gut ausgebildete Elite, zum großen Teil sogar mit Studium, der nichts anderes übrig bleibt, als mi Handkarren Obst und Gemüse zu verkaufen.
Es gibt genug Einnahmen etwa aus dem Tourismus (Tunesien und Ägypten) oder aus Erdöl- und Erdgasverkäufen (Libyien), die aber nicht bei der Bevölkerung sondern zumindest in großen Teilen in den Taschen der regierenden Clique gelandet sind. Das schürt die Frustration der Jugend, die sich über Facebook, Twitter, Handy und was weiß ich noch alles zusammen findet. Und inzwischen ist das "Faß voll". Die Jugend "geht auf die Straße" und reißt die ältere Generation mit.
Zurück also zur Eingangsfrage:
Sollen - dürfen - wir zuschauen, wie diese Demonstraionen nieder karätscht werden?
>wenn wir unseren westlichen Anspruch ernst nehmen - und das gehört zur Glaubwürdigkeit und Selbstachtung einer westlichen Gesellschaft - dann können wir dem nicht "tatenlos zusehen".<
Voraussetzung allerdings ist auf jeden Fall, dass die UNO entsprechende Aktionen legitimiert.
Das ist auch der (wesentliche) Unterschied zwischen Libyen und Syrien. Auch in Syrien wird "scharf" gegen Demonstranten geschossen (den Tränengaseinsatz halte ich dagegen für legitim), aber - Gaddafi hat aus Hubschraubern mit Maschinengewehren u.a. gezielt gegen friedliche Demonstranten schießen lassen. Damit ist eine "rote Linie" überschritten. Erst danach (!) haben sich die Demonstranten bewaffnet und sind zu Rebellen oder besser Revolutionären geworden.
Und das unterscheidet übrigends auch den Einsatz in Libyen von dem Angriff der Alliierten auf den Irak Saddams.
Der letztere Angriff war eben gerade ohne UNO-Legitimation. Die Kriegsgründe waren vorgeschoben.
Hätten die USA nach dem (ersten) Kuwait-Krieg (Beendigung der Besetzung Kuwaits) die Angriffe Saddams auf die schiitische Bevölkerung im Süden des Landes zum Anlass genommen, diese (im Übrigen von dne USA angeztellten) Aufstand zu unterstützen, wäre die Zustimmung aus Europa sicher leichter gefallen.
Aber gerade das haben die USA nicht getan - sie hielten sich zurück und haben die Bevölkerung der Wut Saddams überlassen. Erst zu einem viel späteren Zeitpunkt wurde mit offensichtlich erlogenen und erstunkenen Begründungen versucht, einen Anlass für einen Angriff zu konstruieren.
Aber zurück nach Libyen:
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Zitat:Einsatz in Libyender Anlass Gaddafis war wohl eindeutig:
Nato nennt Bedingungen für Ende der Luftschläge
Die Außenminister der Nato-Staaten haben Bedingungen für ein Ende der Luftangriffe auf Libyen formuliert: Gaddafis Truppen müssen in ihre Stützpunkte zurückkehren und humanitäre Hilfe zu allen Menschen in Not durchgelassen werden.
15. April 2011 09:35:11 Die Nato hat am Donnerstag drei Bedingungen für ein Ende ihrer Luftschläge gegen das Gaddafi-Regime in Libyen genannt: Alle Angriffe auf Zivilisten müssten aufhören, Gaddafis Truppen in ihre Stützpunkte zurückkehren und humanitäre Hilfe zu allen Menschen in Not durchgelassen werden.
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Zitat:Libyen(die Meldung hatten wir ja schon - mir gehts jetzt um das Datum: die Nacht zum Donenrstag war vom 13- auf den 14. April - die o.g. Erklärung der NATO erfolgte sofort am Tag danach, am Donnerstag 14. April)
Mangelt es der Nato an Munition?
Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation setzen die Truppen des libyschen Diktators Gaddafi Streumunition in der Nähe von Wohngebieten ein. Der Nato sollen dagegen vier Wochen nach Beginn der Luftangriffe die Präzisionsbomben ausgehen.
16. April 2011 21:16:15
Die Truppen des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi sollen weltweit geächtete Streumunition gegen Zivilisten eingesetzt haben. Die Organisation Human Rights Watch berichtete am Freitag (Ortszeit) in New York, in der Nacht zum Donnerstag seien mindestens drei Granaten mit Streumunition über einem Wohnviertel der Stadt Misurata 210 Kilometer östlich von Tripolis explodiert.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen-zivilisten-gaddafis-truppen-feuern-streubomben-ab/60040407.html">http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen ... 40407.html</a><!-- m -->
Zitat:16.04.2011, 16:39
Terror gegen Zivilisten
Gaddafis Truppen feuern Streubomben ab
Der libysche Machthaber hält mit aller Gewalt an seinem Amt fest. Um die aufbegehrende Bevölkerung niederzuschlagen, ist ihm jedes Mittel recht: In der umkämpften Stadt Misrata lassen Soldaten offenbar Streubomben explodieren. Rebellen dringen inzwischen nach Brega vor.
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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete am Freitag, Gaddafi-Truppen hätten Streubomben auf Wohngebiete in Misrata abgefeuert.
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Das Gebiet, in dem laut der Menschenrechtsorganisation die Bomben einschlugen, liegt rund einen Kilometer von der Frontlinie entfernt, an der sich Gaddafi-Truppen und die Aufständischen bekämpfen. Sprengkörper seien offenbar rund 300 Meter von einem Krankenhaus eingeschlagen, hieß es.
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Während des heftigen Angriffs auf das seit 50 Tagen belagerte Misrata kreiste am Freitag ein Hubschrauber trotz des Uno-Flugverbots mehrere Stunden lang über der Stadt - offenbar, um Ziele für die Artillerie auszukundschaften. Gaddafis Einheiten beschossen die Stadt nach Angaben von Bewohnern mit Artillerie, Panzern und Raketen.
Acht Leichen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Einwohner von Misrata, der aus Angst vor Vergeltung anonym bleiben wollte. Unter den Kämpfern gebe es vermutlich noch mehr Verluste, sagte er. Gaddafis Truppen kontrollierten am Freitag das Stadtzentrum, während die Rebellen Gebiete in Hafennähe unter ihrer Kontrolle hatten.
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Rebellen erreichen nach eigenen Angaben Brega
Die Rebellen erreichten die aufgrund ihrer Ölanlagen strategisch wichtige Stadt Brega, nachdem die Nato vier Tage lang Luftangriffe geflogen war. Nach vereinzelten Gefechten mit Regierungstruppen sei man bis zu den Vororten vorgerückt, sagte ein Sprecher der Aufständischen. Auch am Samstag waren noch Explosionen in dem Gebiet zu hören, die offenbar von neuen Luftangriffen herrührten.
Vier Tage lang hätten die Rebellen ihre Positionen rund um die 50 Kilometer entfernte Stadt Adschdabija gehalten und so weitere Luftangriffe zur Schwächung der Gaddafi-Truppen ermöglicht, sagte der Sprecher. Am Freitag seien die Kämpfer dann auf den Campus der Universität Bregas vorgestoßen, der kurz vor dem Ölhafen der Stadt liegt. Sollte ihnen die erneute Einnahme der Stadt gelingen, würden die Rebellen Ingenieure holen, um die beschädigte Raffinerie und die Ölanlagen zu reparieren, sagte der Sprecher.