06.04.2011, 13:59
Erich postete (Zitat-Auszug):
Weiterhin: Samun schrieb:
Zudem: Wenn es jetzt nur um eine eher lapidarere Geschichte gegangen wäre, so wären die Folgen durchaus und vielleicht sogar noch vernachlässigbar gewesen, hier aber, vor allem im sehr emotional aufgeladenen Brennpunkt Naher Osten, waren die nachfolgenden Interpretationen und die daraus resultierenden (meist gegen Israel gerichteten) Unterstellungen und politischen "Flurschäden" extrem folgenreich. So war der Bericht vielfach wiederum eine Steilvorlage für jedwede Hassagitation aus arabischen Ländern und auch z. B. aus der Türkei, weil das war dann als Folge der "israelischen Verbrechen" sehr leicht zu vermarkten. Infolgedessen verhärteten sich jedoch nicht nur die Fronten bei den Arabern, sondern auch bei den Israelis, die sich berechtigterweise verleumdet und propagandistisch angegriffen sahen. Mit dem ganzen Bericht hat sich Goldstone insofern faktisch wie ein Elefant im Prozellanladen verhalten, und ich denke, dass auch die Folgen für einen Friedensprozess infolge der daraus resultierenden gesellschaftlich-politischen Verhärtung sehr nachteilig waren.
Ferner: Ob "Cast Lead" eine der "saubersten" Militäraktionen der Geschichte war, kann ich von hier aus nicht genau beurteilen. Fakt ist aber auch, dass das Verhältnis von getöteten Terroristen zu Zivilisten fast bei 1:1, evtl. bei 1:1,5 steht. Das gab es weder in Falludscha, noch in Grosny oder bei anderen solchen Operationen in urbanem Gebiet. Zudem gibt es Berichte, wonach die Israelis Anrufe in arabischer Sprache getätigt haben sollen in Häusern, die unmittelbar darauf angegriffen wurden, quasi als Warnung, damit Unbeteiligte fliehen können. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber falls doch (und es gibt viele Hinweise darauf, dass es so war) so ist dies ziemlich einzigartig und damit verdient die IDF auch Respekt, weil nach "Zivilisten-Mordlust" sieht das nicht aus. Welche andere Armee würde denn sowas machen?
Schneemann.
Zitat:Der israelisch-arabische Regisseur Juliano Mer-Chamis wird im Flüchtlingslager von Dschenin erschossen.Habe ich auch gestern erfahren. Schlimme Nachricht, die einfach nur fassungslos macht. Frage mich nur, wer da wieder dahinter steht...
Weiterhin: Samun schrieb:
Zitat:1. Der Goldstone-Report ist teilweise einseitig, weil die israelische Regierung sich geweigert hat mitzuarbeiten. Es wurden alle verfügbaren Quellen genutzt.Das ist aber ein Widerspruch in sich. Wie ist es denn möglich, bitteschön, einen Bericht als "allumfassende Einschätzung" eines Sachverhaltes zu deuten (was er durchaus damals getan hat), zugleich aber jetzt und auch damals nachschieben, dass er gar nicht alle Referenzen hatte? Als Richter muss er ALLES genau abwägen, dies hat er aber nicht getan. Selbst dann, wenn eine Seite nicht mitzieht, muss er dies berücksichtigen, oder ansonsten eben keinen "Goldstone-Bericht" vorlegen, bzw. diesen auch nicht so verkaufen, wie er es getan hat. Jeder andere Richter, der ein "Urteil" so zusammengebaut hätte wie Goldstone damals seinen Bericht, würde in der Luft zerrissen werden...
Zudem: Wenn es jetzt nur um eine eher lapidarere Geschichte gegangen wäre, so wären die Folgen durchaus und vielleicht sogar noch vernachlässigbar gewesen, hier aber, vor allem im sehr emotional aufgeladenen Brennpunkt Naher Osten, waren die nachfolgenden Interpretationen und die daraus resultierenden (meist gegen Israel gerichteten) Unterstellungen und politischen "Flurschäden" extrem folgenreich. So war der Bericht vielfach wiederum eine Steilvorlage für jedwede Hassagitation aus arabischen Ländern und auch z. B. aus der Türkei, weil das war dann als Folge der "israelischen Verbrechen" sehr leicht zu vermarkten. Infolgedessen verhärteten sich jedoch nicht nur die Fronten bei den Arabern, sondern auch bei den Israelis, die sich berechtigterweise verleumdet und propagandistisch angegriffen sahen. Mit dem ganzen Bericht hat sich Goldstone insofern faktisch wie ein Elefant im Prozellanladen verhalten, und ich denke, dass auch die Folgen für einen Friedensprozess infolge der daraus resultierenden gesellschaftlich-politischen Verhärtung sehr nachteilig waren.
Ferner: Ob "Cast Lead" eine der "saubersten" Militäraktionen der Geschichte war, kann ich von hier aus nicht genau beurteilen. Fakt ist aber auch, dass das Verhältnis von getöteten Terroristen zu Zivilisten fast bei 1:1, evtl. bei 1:1,5 steht. Das gab es weder in Falludscha, noch in Grosny oder bei anderen solchen Operationen in urbanem Gebiet. Zudem gibt es Berichte, wonach die Israelis Anrufe in arabischer Sprache getätigt haben sollen in Häusern, die unmittelbar darauf angegriffen wurden, quasi als Warnung, damit Unbeteiligte fliehen können. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber falls doch (und es gibt viele Hinweise darauf, dass es so war) so ist dies ziemlich einzigartig und damit verdient die IDF auch Respekt, weil nach "Zivilisten-Mordlust" sieht das nicht aus. Welche andere Armee würde denn sowas machen?
Schneemann.