27.03.2011, 10:33
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Zitat: 26.03.2011was sich da ändern wird, wenn die USA tatsächlich Waffenlieferungen an die Rebellen durchführen?
Rebellen-Trainingscamp in Libyen
Turbokurs für Turnschuh-Kämpfer
Aus Bengasi berichtet Matthias Gebauer
Sie trainieren mit Kalaschnikows und Raketenwerfern, wollen möglichst bald an die Front: In einem Ausbildungscamp in Ostlibyen lernen junge Rebellen in Jeans und Turnschuhen, wie man einen Gegner tötet. Doch ihre Ausrüstung ist veraltet - schon der erste Einsatz könnte zur Selbstmordmission werden.
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Schlechte Waffen, aber viel Entschlossenheit
Was sich auf dem Platz abspielt, zeigt die Entschlossenheit, aber auch die militärische Unterlegenheit der Rebellen gegen die Armee von Gaddafi. In kleinen Gruppen sitzen die jungen Männer, an diesem Morgen sind es um die 500, zumeist in Jeans und mit Turnschuhen vor völlig veralteten Raketenwerfern, Flugabwehrgeschützen und Kalaschnikows und lauschen ihren Ausbildern. Saleh Saheti, ein früherer Offizier Gaddafis und nun Chef der Basis, springt immer wieder von einer Gruppe zur nächsten. Mit seiner dunklen Fliegersonnenbrille und einem Fallschirmspringerabzeichen an der Uniform ist der 52-Jährige einer der wenigen hier, die wie ein Soldat aussehen.
Der Offizier bringt die Lage der Rebellen recht gelassen auf den Punkt. "Wir haben schlechte und zu wenige Waffen", sagt Saheti, "doch jeden Tag kommen hier Hunderte junger Leute hin, die alle bis zum letzten Blutstropfen kämpfen werden." Hinter Saheti erklärt ein Rebell in zivil den Rekruten gerade eine 106-Millimeter-Kanone. Die Waffe, sie stammt laut dem Ausbilder aus Russland, habe Vorteile und Nachteile. "Mit den Schüssen könnt ihr Stellungen und selbst Häuser leicht zerstören", doziert er. "Das Problem ist nur, dass man die Schussbahn nur schwer berechnen kann." Die Lösung aber sei einfach: "Der Mann am Zielfernrohr muss schlau, der Mann fürs Nachladen einfach nur schnell sein."
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Dass westliche Reporter mit Firjani sprechen, passt einigen auf der Basis gar nicht. Meist sind es vermummte und mit dunklen Sonnenbrillen und reichlich Waffen ausgestattete junge Männer, die sich in das Interview einmischen. Wo man herkomme, wollen sie wissen. Für welches Medium man arbeite. Ob man einen Presseausweis habe. Wer diese Rebellen sind, die niemanden ausbilden, aber auf der Basis offenkundig etwas zu sagen haben, ist nicht zu erfahren. Einer von ihnen entschuldigt sich später. Man wolle nur "falsche Bilder" in westlichen Medien vermeiden. "Mit dem langen Bart denken die Leser doch beim Anschauen der Bilder gleich", sagt er, "dass unsere Ausbilder von al-Qaida oder den Taliban sind."
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Zitat:Krieg in Libyen Aus Koalitionsstreitkräften wird eine Kriegspartei
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"Wir wissen, wann die Koalitionsflugzeuge kommen", sagt der Kämpfer Mabruk zwischen den Panzerwracks von Adschdabija. "Wir werden informiert, damit wir nicht selbst getroffen werden." Wahrscheinlich ist aber, dass die Unterstützung längst über Warnungen vor den Luftangriffen hinausgeht. Ein Sprecher des Rebellenmilitärs deutete an, es gebe Vereinbarungen, die Waffenlieferungen aus dem Ausland nach Libyen einschlössen. Er nannte keine Details. Es gibt aber Berichte über Waffenlieferungen aus dem Nachbarland Ägypten: Angeblich werden mit Billigung der USA Gewehre und Munition ins Land gebracht. Anzunehmen ist, dass zumindest einige wenige westliche Special Forces am Boden den Koalitions-Flugzeugen helfen, ihre Ziele zu finden. Und absehbar ist, dass Militärberater den Aufständischen bald helfen könnten, ihre Truppen besser zu organisieren und zu trainieren.
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Als die Kämpfer in Adschdabija einen beschädigten Gaddafi-Panzer zur Reparatur aufladen und der Tieflader sich in Richtung Bengasi in Bewegung setzt, hält ein Zivilist den Lkw im letzten Moment auf. Er klettert auf den Panzer und steckt unter dem Beifall der Umstehenden zwei Flaggen an den Geschützturm: Die Fahne der libyschen Aufständischen - und die französische Trikolore.