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Libyen
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Zitat:Unruhen in Libyen
Gaddafi lässt Greuel-Beweise vernichten
Nach der Gewalt und dem Blutvergießen vom Freitag herrscht in Tripolis angespannte Ruhe.
Gleichzeitig wächst der internationale Druck auf Gaddafi. Außenminister Westerwelle forderte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung den Rückzug des Herrschers: „Der Diktator kann nicht bleiben.“

26. Februar 2011...

Unterdessen schrumpft Gaddafis Macht. Am Samstag kontrollierten die Truppen des libyschen Staatschefs nur noch wenige größere Städte im Westen des Landes. Neben der Hauptstadt Tripolis waren dies unter anderem Gadames, Sebha und Gaddafis Heimatstadt Sirte.
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Der langjährige Gaddafi-Freund Silvio Berlusconi meinte am Samstag in Rom, der libysche Staatschef habe die Kontrolle in seinem Land verloren. Es drohe jetzt ein humanitärer Notstand mit Zehntausenden hilfsbedürftiger Menschen. Wenn alle an einem Strang zögen, „dann können wir das Blutbad stoppen und das libysche Volk unterstützen“, sagte der italienische Regierungschef.

Beobachter in Tripolis halten es für möglich, dass sich der Gaddafi-Clan in der Hauptstadt verbarrikadiert. Gaddafi kann in erster Linie auf die ihm treu ergebene, knapp 3000 Mann starke Präsidentengarde zählen, die mit modernsten Waffen ausgerüstet und bestens ausgebildet ist. Das übrige Militär in Libyen gilt nach amerikanischer Einschätzung als schlecht ausgerüstet und ausgebildet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747863,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 63,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 26.02.2011

Minutenprotokoll
Obama fordert Gaddafi zum Rückzug auf
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+++ Ex-Justizminister will Übergangsregierung bilden +++

[22.22 Uhr] Will der ehemalige libysche Justizminister wieder an die Macht? Wie das Online-Portal der Zeitung "Quryna" am Samstag berichtet, will Mustafa Mohamed Abud Ajleil eine Übergangsregierung in Bengasi anführen. Bengasi ist die zweitgrößte Stadt des Landes und bereits in der Hand der Regimegegner. Libyen solle vereint und frei sein und weiterhin Tripolis als Hauptstadt haben.
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Zitat: 27.02.2011

Libyen-Liveticker
Regimegegner planen schon freie Wahlen

+++ Libysche Opposition ruft Übergangsregierung ins Leben +++

[00.59 Uhr] Die Opposition in Libyen will eine Übergangsregierung gründen. Die Mitglieder des neuen Kabinetts würden aus allen Teilen des Landes stammen, sagt der ehemalige Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil.
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+++ Milizen verlassen Misurata +++

[08.46 Uhr] Gegner von Gaddafi haben jetzt offenbar auch die drittgrößte Stadt Libyens unter ihre Kontrolle gebracht. Regierungstreue Truppen und Milizen hätten das Wirtschaftszentrum Misurata verlassen, berichtet ein Einwohner im arabischen Fernsehsender al-Dschasira. Nur am Stadtrand gebe es noch vereinzelte Gefechte. Misurata liegt rund 200 Kilometer östlich von Tripolis am Mittelmeer. Nach Angaben der Opposition soll der gesamte Osten Libyens inzwischen befreit sein.
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+++ Berichte über zahlreiche Überläufer in der Armee +++

[09.49 Uhr] Gaddafis Machtbasis bröckelt offenbar weiter. Bereits die Hälfte der Offiziere habe die Geheimdienste und Militärkomitees verlassen, berichtet die arabische Tageszeitung "Asharq al-Awsat". Das Blatt beruft sich auf einen Mitarbeiter der libyschen Sicherheitskräfte. Demnach kontrollieren regimetreue Einheiten und Milizen nur noch knapp die Hälfte von Tripolis. Gaddafi habe sich im Stadtteil Bab al-Asisija verschanzt. Sein Quartier werde von Panzern und Raketenwerfern geschützt.
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+++ Übergangsregierung will freie Wahlen vorbereiten +++

[11.00 Uhr] Die vom ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil angekündigte Übergangsregierung soll Neuwahlen vorbereiten. Die neue Regierung solle sich aus Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und des Militärs zusammensetzen, sagte al-Jalil dem arabischen Fernsehsender al-Dschasira. Außerdem solle sie für höchstens drei Monate im Amt sein. "Anschließend wird es gerechte Wahlen geben und die Leute können ihren Führer wählen", sagte der frühere Justizminister, der am 21. Februar aus Protest gegen das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten von seinem Amt zurückgetreten war.
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+++ Mustafa Mohammed Abd al-Jalil wird Chef der Übergangsregierung +++

[11.26 Uhr] Ein Komitee von Oppositionellen im Osten Libyens hat offenbar den früheren Justizminister Mustafa Mohammed Abd al-Jalil zum Chef der von ihm ausgerufenen Übergangsregierung ernannt. Das sagte ein Mitglied des Stadtrats von Bengasi am Sonntag. Wie groß die Unterstützung für Abdel-Jalil ist, war zunächst unklar. ...
...
das läuft möglicherweise auf eine Teilung des Landes und einen heftigen Bürgerkrieg zwischen dem westlichen Teil des Landes (Tripolitanien) und dem östlichen Teil (Cyrenaika) raus. Beide Teile hätten Zugriff auf Erdöl- und Erdgasfelder (Karte der Gas- und Ölvorkommen und Pipelines *klick* bei SPIEGEL.de).
Gaddafi hat mit seiner Mörderbande aber nur noch die Hauptstadt Tripolis (Karte *klick*) und ein Umfeld von etwa 50 km sowie einige isolierte Städte in der Gewalt, der Rest des Landes ist in der Hand der (welcher ?) Rebellen, die offenbar gerade versuchen, sich untereinander abzustimmen. Größtem Gewicht dürfte dabei den Stammesführern (Karte der Stämme - *klick* - bei SPIEGEL.de) und der Koordination durch die übergelaufenen Offiziere und deren Streitkräfte zukommen.
Wenn es den Rebellen gelingt, die isolierten Städte der Reihe nach zu erobern und Tripolis einzukesseln und von Nachschub abzuschneiden Anmerkung **) - insbesondere von Nahrungsmitteln - könnte ein Ausbruchsversuch Gaddafis erfolgen ... oder die Rebellion (von Teilen) der eigenen Mörderbanden mit einem entsprechenden Gemetzel untereinander.

Wir haben ja aus dem Krieg (Rommel) eine ungefähre Vorstellungen von den Gegebenheiten in Libyen. Karte *klick* oder *hier*

Der südliche Landesteil (Wüste) ist kaum passierbar. Fahrzeugbewegungen müssen auf den Straßen (Karte der Straßen *klick* bei SPIEGEL.de) insbesondere in einem etwa 100 km breiten Geröllstreifen südlich der Küste erfolgen. Die Gegend eignet sich hervorragend für "Blitzkrieg" - rasche Vorstöße zu den wenigen natürlichen Hindernissen, die schon unter Rommels Zeiten als Auffangstellungen genutzt wurden. Nur sehr wenige Gebiete bieten nämlich natürliche, durch Flankenmanöver nicht umgehbare Engpässe, in denen eine statische Verteidigung aufgebaut werden könnte.

Die Aufständischen könnten also nach dem Vorbild der alliierte Operation Torch vorgehen. Gaddafi könnte versuchen, sich nach dem Vorbild der ersten / zweiten Offensive Rommels wieder den Osten zu sichern - Karte *klick*. In diesem Ringen dürfte die bessere Ausbildung und Ausstattung den Ausschlag geben - also auch die Frage, ob (verdeckte) Unterstützung der Rebellen aus Ägypten und Tunesien erfolgen könnte. Dafür ist der letzte Beschluss der UN möglicherweise wieder von elementarer Bedeutung.

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Anmerkung **)
btw.: da ist dann ganz interessant, welche Marineeinheiten derzeit oder demnächst vor der libyschen Küsten sind.
Zu dem Thema bringt das MARINEFORUM inzwischen einen ausführlichen Bericht
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Die politischen Umwälzungen In Libyen dominieren die Schlagzeilen dieser Tage, und dies wird sicher auch noch einige Zeit so andauern. Auch wenn sich alle Beobachter letztendlich darin einig sind, dass Gaddafis Tage gezählt sind, ist doch derzeit völlig ungewiss, ob es größeren Auseinandersetzungen, vielleicht sogar zum Bürgerkrieg kommen wird. Zahlreiche Nationen haben daher begonnen, ihre Staatsbürger aus dem Lande heraus zu bringen, und diese Bemühungen haben auch eine ausgeprägte maritime Komponente - die in den Medien nur ausschnittweise dargestellt wird.

MarineForum wird sich daher in dieser „WOCHENSCHAU“ darauf konzentrieren,
das maritime Umfeld der Libyen-Krise im Detail darzustellen.

Zunächst zur libyschen Marine selbst.

Ihr derzeitiger Status ist völlig unklar. (Im einzelnen nicht verifizierbare) Medienberichte lassen darauf schließen, dass einige Einheiten noch an der Seite des Diktators kämpfen, während andere sich der Protestbewegung angeschlossen haben – oder einfach allen Auseinandersetzungen aus dem Wege gehen. So sollen Kriegsschiffe am 24. Februar Küstengebiete nahe der Hauptstadt Tripolis beschossen haben. Im Osten Libyens, bei Benghazi, haben andere Einheiten dagegen offensichtlich den Befehl zur Bekämpfung des „Aufstandes“ verweigert.

Zwei Marineschiffe sollen sich schon am 22. Februar in Richtung Malta abgesetzt haben. Zum Typ finden sich bisher keine Angaben; ein von einigen Medien veröffentlichtes Foto (Fregatte KONI) stammt nachweislich von einem bereits 2008 in Malta durchgeführten libyschen Flottenbesuch. Medienberichte eines Einlaufens in einen maltesischen Hafen oder auch nur in maltesische Hoheitsgewässer wurden von den Malta Armed Forces postwendend offiziell dementiert. Einiges spricht dafür, dass die libyschen Schiffe etwa 25 sm südlich Maltas, außerhalb der Territorialgewässer, liegen – vielleicht um hier (unter von der italienischen Luftwaffe gesichertem Luftraum) die weitere Entwicklung abzuwarten.


Evakuierung von Zivilisten - Non-Combatant Evacuation Operations (NEO)
(Stand: 26 Februar)


Zahlreiche Nationen evakuieren derzeit ihre Staatsbürger aus Libyen. Neben Transporten auf dem Landweg an die Grenzen zu Tunesien und Ägypten sowie auf dem Luftweg mit zivilen und militärischen Flugzeugen finden auch Evakuierungen auf dem Seewege statt. Dabei werden vorzugsweise zivile Schiffe mit großer Passagierkapazität gechartert; Kriegsschiffe kommen - mit wenigen Ausnahmen - bisher nur in der militärischen Absicherung dieser Schiffstransporte zum Einsatz. Nachfolgend sollen Evakuierungen über See, die am 24. Februar durch einen schweren Sturm stark behindert und verzögert wurden, im Detail dargestellt werden (Länderreihenfolge alphabetisch).

BRASILIEN
Die brasilianische Regierung hat am 24. Februar ein ziviles Schiff gechartert, das etwa 180 Staatsbürger von Benghazi nach Griechenland oder Malta bringen soll.

CHINA
Erstmals in ihrer Geschichte ist die chinesische Marine aktiv in eine NEO eingebunden. Die Fregatte XUZHOU (JIANGKAI-II-Klasse) wurde aus der Anti-Piraterie Einsatzgruppe im Golf von Aden herausgelöst und verlegt vor die libysche Küste (Benghazi).
XUZHOU (Foto: China-Defense Forum)

Das Kampfschiff soll die angelaufenen Evakuierungen chinesischer Bürger militärisch sichern. Bisher wurden bereits etwa 12.000 Chinesen außer Landes gebracht, fast 4.500 davon am 24. Februar durch zwei gecharterte griechische Fähren nach Kreta. Am 26. Februar waren zwei weitere Schiffe mit noch einmal etwa 5.000 Chinesen in Benghazi klar zum Auslaufen. Die von China gecharterten Schiffe haben auch Bürger von EU Staaten und aus Thailand an Bord genommen.

EGV BERLIN (Foto: Michael Nitz)

DEUTSCHLAND
Die Deutsche Marine verlegt eine Einsatzgruppe mit den Fregatten BRANDENBURG und RHEINLAND-PFALZ sowie dem Einsatzgruppenversorger BERLIN vor die libysche Küste. Die Schiffe bilden den diesjährigen „Einsatz- und Ausbildungsverband“ der Deutschen Marine und führen gerade eine viermonatige Ausbildungsreise (u.a. ins Mittelmeer) durch. Dieses Vorhaben ist nun zunächst einmal unterbrochen. Ein aktiver Evakurierungseinsatz ist derzeit noch nicht geplant. Die Schiffe stehen für Notfälle bereit.

GROSSBRITANNIEN
Am 22. Februar hat die Royal Navy die im östlichen Mittelmeer operierende Fregatte CUMBERLAND (TYPE 22) vor die libysche Küste beordert. Das Schiff sollte zunächst nur die Evakuierung britischer Staatsbürger unterstützen, führte inzwischen aber selbst einen Evakuierungseinsatz durch. Am 24. Februar lief die Fregatte in Benghazi ein, nahm 207 Zivilisten (darunter 68 Briten) an Bord und brachte diese am 25. Februar nach Malta. Am 25. Februar wurde auch der Zerstörer YORK (TYPE 42) in Richtung libysche Küste befohlen. Das Schiff hatte auf dem Weg in den Südatlantik einen Stopp in Gibraltar eingelegt, als der Einsatzbefehl eintraf.

INDIEN
JALASHVA (Foto: ind. Marine)
Insgesamt 18.000 Inder sollen sich in Libyen aufhalten. 9.500 von ihnen warten auf eine Evakuierung über See. Die indische Regierung hat dazu die zivile Fähre SCOTIA PRINCE gechartert, die am 26. Februar in Benghazi einlaufen und dann Inder auf dem Seeweg nach Port Said, Ägypten bringen soll. Am 26. Februar wurde eine zweite zivile Fähre gechartert. Die indische Marine hat am 26. Februar den Zerstörer MYSORE (DELHI-Klasse) und das Docklandungsschiff JALASHWA in Richtung Libyen in Marsch gesetzt. Die Schiffe werden etwa 12 Tage für die Fahrt benötigen.

ITALIEN
Die italienische Marine erfüllt mit Blick auf die Lageentwicklung in Libyen eine ganze Palette an Aufgaben. Am 22. Februar wurde entschieden, das Aufklärungsschiff ELETTRA von La Spezia zur Fernmelde- /elektronischen Aufklärung vor die libysche Küste zu verlegen. Die Korvetten FENICE (MINERVA-Klasse) und COMANDANTE BETTICA patrouillieren mit Blick auf die zunehmende Anzahl von Bootsflüchtlingen in der Straße von Sizilien und vor der Insel Lampedusa. Hier sind auch weitere Einheiten der italienischen Küstenwache im Einsatz.
FRANCESCO MIMBELLI (Foto: Frank Findler)
Der Zerstörer FRANCESCO MIMBELLI hat südlich Malta Station bezogen. Das Schiff soll als vorgeschobene Radarstation den Luftraum im Zentralen Mittelmeer überwachen und Luftlagedaten übermitteln. Das Docklandungsschiff SAN GIORGIO steht vor der libyschen Küste für mögliche NEO bereit. Italienischen Medien zufolge verlegt auch Schwesterschiff SAN MARCO.

KANADA
Kanada hat bisher selbst keine zivilen Schiffe gechartert oder Kriegsschiffe in die Region beordert. Etwa 200 Kanadier wurden bisher evakuiert, sind dabei teils auf Schiffen anderer Nationen mitgefahren. Der Premierminister erklärte allerdings, man bereite derzeit „aktiv die nächsten Schritte vor“.

NIEDERLANDE
TROMP (Foto: Michael Nitz)Am 25. Februar traf die niederländische Fregatte TROMP vor der libyschen Küste ein. Das Schiff sollte eigentlich zu Anti-Piraterie Operationen in den Golf von Aden verlegen und befand sich auch bereits im Roten Meer, als es dort den Befehl zur Umkehr erhielt.

RUSSLAND
Ein Einsatz von Marineschiffen ist bisher offenbar nicht geplant. Am 23. Februar wurde die zivile Fähre ST. STEPHEN gechartert. Das Schiff verlegte von Montenegro zunächst zur Kraftstoffübernahme nach Bari, Italien. Der schwere Sturm verzögerte dort die Weiterfahrt um einen Tag. Inzwischen ist die Fähre auf dem Weg nach Libyen. In Sirte und beim Öl-Terminal Ras Lanuf sollen mehr als 1.000 Russen sowie Türken und Serben an Bord genommen werden.

SRI LANKA
Die Regierung Sri Lankas verkündete am 24. Februar, man werde „ein Schiff“ zur Evakuierung von Staatsbürgern entsenden. Details wurden nicht genannt.

SÜDKOREA

Die südkoreanische Marine hat am 25. Februar den Zerstörer CHOI YOUNG (KDX-II-Klasse) von Anti-Piraterie Operationen am Horn von Afrika abgezogen. Das Schiff verlegt derzeit durch das Rote Meer in Richtung Suezkanal und Mittelmeer; es soll im Laufe der Woche vor Libyen eintreffen.
südkoreanischer Zerstörer CHOI YOUNG (Foto: Michael Nitz)

TÜRKEI
Mit zwei gecharterten Katamaranfähren und einer anderen Fähre wurden bereits am 23. Februar fast 3.000 Türken aus Benghazi evakuiert. Medienberichte deuten auch auf einen Einsatz von Marineschiffen; Details werden hier allerdings nicht genannt.

UKRAINE
Die ukrainische Regierung beriet am 25. Februar über die Entsendung eines Kriegsschiffes. Eine Entscheidung hänge von der weiteren Entwicklung ab. Etwa 2.500 Ukrainer befinden sich derzeit in Libyen.

USA

Die USA haben zur Evakuierung von US-Bürgern am 22. Februar zwei zivile Hochgeschwindigkeitsfähren gechartert. Die MARIA DOLORES nahm in Tripolis 338 Passagiere (darunter 183 Amerikaner) an Bord; der schwere Sturm verzögerte das Auslaufen um mehr als einen Tag. Am 25. Februar traf das Schiff dann aber wohlbehalten in Malta ein.

ZIVILE OPERATIONEN
Mit einer eigens gecharterten Fähre hat die französische Öl- und Gasfirma Schlumberger etwa 300 Menschen (meist Firmenarbeiter und deren Familienangehörige) von Tripolis nach Malta bringen lassen.


SCHLUSSBEMERKUNG

Der aufmerksame Leser wird in der o.a. Zusammenstellung Angaben zur französischen Marine und zur US Navy vermissen. Tatsächlich sind beide Marinen bisher auch in keiner Weise in die NEO eingebunden; beide haben nach derzeitigen Lageinformationen auch noch keinerlei Schiffe vor der libyschen Küste stationiert oder (Stand 26. Februar) dorthin in Marsch gesetzt.

Im Internet – teils wohl auch in bewusster Falschinformation - verbreitete Meldungen, dass die US Navy bereits vier Flugzeugträger in der Region zusammen gezogen habe, entbehren jeder Grundlage. So werden u.a. auch die Flugzeugträger GEORGE WASHINGTON und ABRAHAM LINCOLN namentlich genannt: ersterer befindet sich in Japan, die LINCOLN verlegt nach beendetem Einsatz in der Golfregion derzeit im Südchinesischen Meer in Richtung Heimat. Tatsächlich im Bereich Mittelost eingesetzt sind die Flugzeugträger ENTERPRISE und CARL VINSON. Beide operieren allerdings im Arabischen Meer, und bisher gibt es keine Hinweise auf einen Befehl zur Verlegung.

KEARSARGE (Foto: US Navy)
Im Roten Meer steht eine Einsatzgruppe um den amphibischen Träger KEARSARGE. Der Verband war im Zusammenhang mit der Entwicklung in Ägypten aus dem Persischen Golf dorthin verlegt worden, um im Notfall US-Bürger zu evakuieren (was dann nicht notwendig war). Die Schiffe stehen wohl grundsätzlich für eine kurzfristige Verlegung durch den Suezkanal ins Mittelmeer bereit; derzeit deutet aber auch hier nichts auf einen Einsatzbefehl hin.

Die französische Marine könnte im Notfall sofort auf den Hubschrauberträger MISTRAL zurück greifen, der im Rahmen einer Ausbildungsreise (in den Indik) derzeit das Mittelmeer durchquert. Für einen Einsatz zu NEO gibt es derzeit aber keine Anzeichen.

Die USA und auch Frankreich haben nur eine sehr begrenzte Anzahl von Bürgern in Libyen, die meist auch bereits (u.a. auf dem Luftwege) evakuiert sind. Abhängig von der Lageentwicklung ist nicht auszuschließen, dass die internationale Gemeinschaft (UN Sicherheitsrat, NATO, Europäische Union) in den kommenden Tagen militärische Optionen beschließt. Diskutiert wird z.B. die Erklärung einer No-Fly Zone über Libyen, um regimetreuen Teilen der libyschen Luftwaffe ein Eingreifen in Kämpfe zu verwehren. An solchen Operationen werden sich dann sicher auch französische und US-amerikanische Streitkräfte - einschl. Marine – beteiligen. Ob dazu allerdings Flugzeugträger benötigt werden, ist fraglich. Zur Durchsetzung einer No-Fly Zone über Libyen notwendige Einsatzflüge ließen sich effektiv auch von Landflugplätzen z.B. auf Sizilien, in Süditalien oder auf Kreta durchführen. Ohnehin müssen Flugzeugträger einen großen Sicherheitsabstand zur libyschen Küste halten. Man erinnere sich: 1986 startere der Flugzeugträger SARATOGA seine Flugzeuge gegen Libyen sogar aus einer Position nördlich Siziliens.
(ganzer Text, da Marineforum und nur kurz im Netz)
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