06.02.2011, 02:49
Shahab hat einige Punkte gebracht, die ich auch so oder so ähnlich unterstützen würde. Ich will aber vor allem einen zusätzlichen Punkt weiter betonen: Wie stehen wir in der arabischen Welt oder gar global dar, wenn wir aus alter Verzagtheit und kurzfristig orientiertem Stabilitätsdenken wieder die alten Kader unterstützen? Was denken dann die Menschen in Ägypten und anderswo, die nach Freiheit, Gerechtigkeit und Respekt ihrer Regierungen gegenüber ihrem Willen streben? Sie sehen, dass eine einseitig ausgerichtete Machtpolitik letztlich gegen sie, gegen ihre Wünsche gemacht wird. Böse formuliert: Man tut genau das, was Al-Quaida mit ihrem Vorwurf vom nahen und vom fernen Feind stets formuliert hat als Propagandaslogan gegen den Westen. Dass man nämlich den fernen Feind, die USA und den Westen bekämpfen müsse, um die eigenen, korrupten Regime zui stürzen.
Man würde letztlich mit dieser Politik der machtpolitischen Restauration und Reaktion Al Quaida und ihren Dschihad-Fillialen einen riesigen Propaganda-Erfolg präsentieren, von der Wut und dem Frust in aller Welt (ja, in aller Welt, auch und gerade in den arabischen Diasporas im Westen selbst!!) gar nicht mal zu sprechen. Langfristig wäre das ein typischer westlicher Pyrhus-Sieg, der nur neue Generationen von Terroristen und von der Politik abgewandter Terror-Organisationen hervorbringen wird.
Besser, man läßt den Dingen ihren Lauf, läßt Probleme, meinetwegen auch etwas Instabilität zu. Aber langfristig ist dieses Risiko deutlich kleiner, als weiter den Frust und die Empörung unter dem Dampfkessel autoritärer Herrscher auf ewig bändigen zu wollen. Barrington Moore hatte schon Recht: Empörung und Frust, das sind die wichtigsten Ingredenzien für Revolutionen und Umstürze.
Wenn wir nun dagegen arbeiten, machen wir uns nur erneut - und das letztlich sogar konsequenzialistisch betrachtet gerechtfertigt - zum Ziel dieses unterdrückten Frusts.
Ich halte daher Nightwatchs (seine sowieso) und auch Schneemanns Position für eine von Bias/Fehlentschätzungen getragene kurzsichtige Politikstrategie.
Man würde letztlich mit dieser Politik der machtpolitischen Restauration und Reaktion Al Quaida und ihren Dschihad-Fillialen einen riesigen Propaganda-Erfolg präsentieren, von der Wut und dem Frust in aller Welt (ja, in aller Welt, auch und gerade in den arabischen Diasporas im Westen selbst!!) gar nicht mal zu sprechen. Langfristig wäre das ein typischer westlicher Pyrhus-Sieg, der nur neue Generationen von Terroristen und von der Politik abgewandter Terror-Organisationen hervorbringen wird.
Besser, man läßt den Dingen ihren Lauf, läßt Probleme, meinetwegen auch etwas Instabilität zu. Aber langfristig ist dieses Risiko deutlich kleiner, als weiter den Frust und die Empörung unter dem Dampfkessel autoritärer Herrscher auf ewig bändigen zu wollen. Barrington Moore hatte schon Recht: Empörung und Frust, das sind die wichtigsten Ingredenzien für Revolutionen und Umstürze.
Wenn wir nun dagegen arbeiten, machen wir uns nur erneut - und das letztlich sogar konsequenzialistisch betrachtet gerechtfertigt - zum Ziel dieses unterdrückten Frusts.
Ich halte daher Nightwatchs (seine sowieso) und auch Schneemanns Position für eine von Bias/Fehlentschätzungen getragene kurzsichtige Politikstrategie.