USA, Japan, Taiwan und Korea vs. China
#66
Nur weil ein Kampfflugzeug 4th Gen ist bedeutet das noch lange nicht das man es erfolgreich gegen einen ähnlich gerüsteten Gegner einsetzen kann.
Zum wiederholten Male, Krieg ist kein Quartettspiel. Es genügt nicht die chinesischen Sukhois, Chengdus und Shenyangs zusammenzuzählen und dann das Fracksausen zu bekommen.
Es sind eine ganze Reihe von Faktoren relevant die weit über die bloße Zahl an Kampfjets hinausgehen.
China kann seine 600 leidlich modernen Kampfflugzeuge (in reality eher 500) ob der Größe des Operationsgebietes nur schwer konzentrieren ohne anderswo Lücken zu reißen.
China ist nicht ansatzweise in der Lage seine Jets im ausreichenden Maße zu unterstützen. Luftbetankung, Awacs und Eloka sind nur in Ansätzen oder gar nicht vorhanden während die Gegenseite davon lebt.
Erschwerend kommt die vollkommene Unerfahrenheit der chinesischen Luftwaffe hinzu. Das gilt für tatsächliche Luftoperationen aber noch viel mehr für die Bodencrews.
Die tatsächliche Zahl möglicher Feindflüge reduziert sich so nicht auf die Anzahl der zu Verfügung stehenden Jets sondern hängt mehr an den Begleitumständen als sonst irgendetwas.
Deine 3000 3th Gen Kampfflugzeuge sind in Wirklichkeit übrigens eher nur 1500 – auf dem Papier. Und zum größten Teil für CAS oder Seezielbekämpfung vollkommen ungeeignet.
Ich sehe so bei den Chinesen keine drückende Überlegenheit im Ostasiatischen Raum, selbst dann nicht wenn man die USA außenvorlässt.
Die Luftwaffen der Republik China, Südkoreas und Japans zusammengenommen haben einen deutlich höheren Kampfwert als die der Volksrepublik.
China hat eine dichte Luftabwehr, das stellt niemand in Frage, Viel entscheidender ist jedoch die Frage was sie damit im Ernstfall anfangen können. Und das ist eher wenig, schließlich würde ein Krieg weder über chinesischen Festland stattfinden, noch dort entschieden werden.
Übrigens auch nicht in der Formosastraße. Der chinesische SAM-Gürtel stellt für die USA kein unüberwindbares Hindernis da sondern kann jederzeit punktuell neutralisiert werden um Hochwertziele auf chinesischem Festland zu bekämpfen.
Was die chinesische Raketenwaffe angeht, die Idee die wären in der Lage die Operationen auf angloamerikanischen Basen im Ostpazifikraum nachhaltig zu stören ziemlich affig.
Stellt man die Raketen nicht direkt an Grenzen oder Küsten beträgt die durchschnittliche Entfernung nach Südkorea über 800km und nach Japan über 1000 km.
Das reduziert die infrage kommenden chinesischen Raketen und Marschflugkörper auf die DH-10 und CSS-5. Sprich, etwa 600 Flugkörper in 140 Launchern.
Wie viele nutzbare Luftstützpunkte gibt es in Japan und Südkorea? 50 aufwärts?
Das würde im Schnitt 10 Flugkörper pro Basis bedeuten. Ist natürlich Käse weil die Chinesen priorisieren müssen um durch die gegnerische Raketenabwehr zu kommen, aber man sieht doch wie eingeschränkt deren Kapazitäten sind.
Sie werden mit etwas Glück in der Lage sein einige Basen zeitweise lahmzulegen und sie werden einigen Schaden anrichten, dauerhaft die Operationen zu verhindern wird sich jedoch als schlicht unmöglich erweisen.
Der Einsatz chinesischer AShMs gegen angloamerikanische Seeziele scheitert in erster Linie an den fehlenden Aufklärungsmöglichkeiten der Chinesen.
In einem Konflikt würden die amerikanischen Trägergruppen im Seedreieck zwischen Okinawa, Taiwan und den Philippinen kreuzen, leicht bis zu 900km vom Festland entfernt
Da sind wir schnell bei einer Seefläche die größer ist als Deutschland.
Wie sollen die Chinesen die Position der Trägerverbände dort einigermaßen sicher ausfindig machen um mit nur eingeschränkt lenkbaren ballistischen Raketen angreifen zu können?
Die chinesischen AShMs sind Denial Access Waffen, dh sie schränken den Operationsbereich der Trägergruppen ein. Das wars dann aber auch schon.
Die chinesische Marine hat keine Chance östlich von Taiwan gegen Trägergruppen vorzugehen. Ein Sortie von den drei Trägern und sie wäre Geschichte.
Das gilt erst recht für deine Raketenboote. Fischfutter für jeder Trägergruppe während den Chinesen jede Intel zur Position der Träger fehlt.
Derweil ist es vollkommen uninteressant wie viele Landungsboote die Chinesen haben.
Sie müssen ihre Armee nicht nur rüberbringen sondern sie auch versorgen. Nur mal so, wir sprechen hier von einer der größten Landungsoperationen in der Geschichte.
Taiwan kann hunderttausende Soldaten und Reservisten in die Schlacht schicken und die Eroberung der Insel nach ihrem belieben Verzögern. Die Volksrepublik kann unmöglich 100.000 bis 200.000 Kampftruppen auf die Insel verbringen und versorgen. Nicht wenn binnen Wochenfrist das amerikanische XVIII Corps und III MEF vor Ort ist.
Eine Invasion Taiwans würde spektakulär scheitern, selbst wenn es den Chinesen gelänge auf der Insel zu landen.
Falls die Kampfhandlungen dann noch fortgeführt werden würden die USA eine monatelange Luftkampagne gegen die ausgebluteten chinesischen Streitkräfte führen.
Man hätte Zeit die eigene Position zu konsolidieren und erhebliche Verstärkung aus den Staaten heranzuführen.
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