04.12.2010, 19:21
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Zitat:Datum 3.12.2010 - 18:18 Uhr
Venezuela Allianz der Agenten in "Venecuba"
Kuba und Venezuela kooperieren eng. Von Wikileaks veröffentlichte Depeschen zeigen: Auch von den Geheimdiensten Kubas macht Chávez regen Gebrauch.
Viele Venezolaner sprechen bereits spöttisch von einem "Venecuba", so unübersehbar ist die kubanische Präsenz in ihrem Land. Ob in Krankenhäusern, Kulturhäusern, Agrarkooperativen, Meldeämtern oder Häfen – überall in Venezuela ist der Akzent der Karibikinsel zu hören.
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Die Kubaner verfügten über einen "direkten Zugang" zu Chávez, kabelte 2006 der damalige US-Botschafter in Caracas, William Brownfield, in einer Depesche nach Washington. Ihre Berichte landeten häufig gar nicht erst bei ihren venezolanischen Kollegen, sondern schnurstracks auf dem Tisch des Präsidenten. Gar einen Wettbewerb zwischen den Diensten beider Länder um die Aufmerksamkeit der venezolanischen Regierung glaubt der US-Botschafter auszumachen.
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Die enge Freundschaft zwischen den beiden US-Kritikern Chávez und Fidel Castro sorgt seit Jahren für Gesprächsstoff. Beide Staatschefs vereinbarten im Jahr 2000 die Lieferung von venezolanischem Öl zum Vorzugspreis. Ohne das Öl wäre Kuba wirtschaftlich schon zusammengebrochen. Im Gegenzug hat die von den USA boykottierte Insel rund 40.000 Experten nach Venezuela geschickt. Die meisten von ihnen arbeiten als Ärzte oder Krankenschwestern in den "Barrio Adentro" ("Herein ins Viertel") genannten Gesundheitsstationen, mit denen Chávez den Armen eine kostenlose medizinische Versorgung ermöglicht.
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Jahrelang blieb es bei unbestätigten Gerüchten, dass Chávez dabei von Kuba unterstützt wird. Im April trat der frisch entlassene Brigadegeneral Antonio Rivero mit Einzelheiten über die "Kubanisierung" der venezolanischen Streitkräfte vor die Presse. Kubanische Berater seien unter anderem in der Ausbildung der Truppen, so von Scharfschützen, in der Nachrichtenaufklärung und in der Kommunikation im Einsatz, kritisierte der Ex-Chef des nationalen Zivilschutzes. Kubaner seien in Gebieten tätig, die für die "Staatssicherheit vital" seien. Das könne "in Zukunft gefährlich sein".
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