03.12.2010, 19:11
@Tiger
Ein positives Beispiel für die Transferunion ist Bayern. Es wurden über den Länderfinanzausgleich Gelder verfügbar gemacht und diese wurden entsprechend des Strukturwandels investiert, heute ist Bayern eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer und kein Agrarstaat mit ein paar Tupferln Industrie.
Zitat:...nämlich in welchen?Da wären (natürlich sind das nur Prognosen und können dadurch natürlich entsprechend manipuliert worden sein, das tun ja bekanntlich nicht nur Regierungen sondern auch Wirtschaftsinstitute): die Slowakei, Malta, Frankreich, Luxembourg, Slowenien, Belgien, Niederlande, Österreich, Finnland, Italien.
Zitat:Es ist zumindest im Fall von Griechenland sicher, das es seine Schulden in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht wird zurückzahlen können. Irland steht da zwar mit einer gewissen industriellen Basis besser da.Dass der Rettungsschirm nur eine vorrübergehende Maßnahme ist, stimm ich dir zu. Man muss in den betroffenen Staaten auch eine entsprechende Politik ergreifen die Wachstum fördert, so meine, hätte Griechenland die derzeitigen Probleme nicht, wenn es die durch den Euro ermöglichten Kredite für einen umfassenden Strukturwandel der Griechischen Wirtschaft eingesetzt hätte. Dies muss jetzt erfolgen. Agrarprodukte sind nunmal nicht gerade umsatzbringend.
Der Rettungsschirm selbst nützt wenig, er ist nur eine als vorübergehend gedachte Maßnahme, die vor allem die Banken bedient, die sich um ihrer selbst willen hüten werden, in den betroffenen Staaten Kredite zu vergeben.
Zitat:Das letzte Mal - erinnert sich wer an den "Aufbau Ost"? - war ein Desaster.Das hat wenig mit Transferunion zu tun. Das sind, genauso wie die Festlegung des DDR/D-MarkWechselkurses, miserable Wirtschaftspolitische Entscheidungen.
Man erlaubte es (west)deutschen Betrieben, sich schamlos zu bedienen und dabei zahlreiche Betriebe mit Potential plattzumachen. Ich bin inzwischen dafür, die gesamte Arbeit der Treuhandanstalt rückgängig zu machen. Evil or Very Mad
Durch die Arbeit der Treuhand wurde eine ganze Region erst in Armut und Arbeitslosigkeit gestossen, was man hätte verhindern können. Aber nein, die bundesdeutsche Wirtschaft wollte mögliche Konkurrenz schon im Keim ersticken...
Ein positives Beispiel für die Transferunion ist Bayern. Es wurden über den Länderfinanzausgleich Gelder verfügbar gemacht und diese wurden entsprechend des Strukturwandels investiert, heute ist Bayern eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer und kein Agrarstaat mit ein paar Tupferln Industrie.
Zitat:Du denkst natürlich daran, das die Menschen von Natur aus egoistisch, gierig und treulos sind???Stimmt, genauso stimmt aber, dass Menschen sozial und loyal sind. Oder ein Interesse daran haben, dass das mit ihnen wirtschaftlich eng verflochtene Nachbarland weiterhin die von ihnen gefertigten Waren nachfragt.
Zitat:Mit Staaten ist das nicht anders. Verteilungsstreitigkeiten wären faktisch vorprogrammiert. Manche Staaten würden darüber klagen, sie müssten zu viel zahlen oder würden gar ausgebeutet, und andere Staaten würden klagen das sowieso zu wenig bekämen.Deshalb würde dies nur in einem föderalen Europe funktionieren. Das war ja auch der Gedanke hinter dem Euro. Es kommt die Währung und dann die Föderation. Der Fehler war, dass von Seiten der Politik keine Impulse Richtung Föderation gekommen sind.
Staaten sind eben von Natur aus gierig.
Zudem würde eine wirtschaftliche Transferunion auch den Streit um den politischen Einfluss befeuern.
Zitat:Tatsächlich haben solche Transferunionen bereits of genug zum Zerfall von Staatenbündnissen oder gar Krieg geführt. Man denke hier etwa an den Sezessionskrieg, der dadurch entstand das die späteren Südstaaten mit dem industriellen und wirtschaftlichen Erfolg des Nordens nicht Schritt halten konnten oder den Zerfall von Jugoslawien.Mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg wär ich vorsichtig, da vor 1861-65 die US-Bundesstaaten noch weit unabhängiger waren. Bei den USA ist/war das ein Prozess über die Jahrhunderte hinweg die zum heutigen föderalen System geführt haben. Zudem erfolgt bei den Amerikanern viel über indirekte Einflussnahme, so gibt es selten Geldspritzen von Seiten der Bundesregierung, stattdessen wird schonmal ein Staudamm oder eine Autobahn in einer strukturschwachen Region gebaut oder ein großer Militärstützpunkt errichtet. Jugoslawien passt da schon besser, da gab es ja Konflikte zwischen den wohlhabenderen Teilstaaten (z.B. Kroatien) und den Serben. Daher ist es auch von Bedeutung zuerst ein funktionierendes System zu errichten.
Zitat:Das würde Verteilungskämpfe erst recht befeuern und zu noch mehr Bürgerferne und Verdruss über die EU führen.Da wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, wenn über die Verteilung im EU-Parlament entschieden wird. Das ganze müsste nicht zu "Bürgerferne und Verdruss" führen, wenn diese sich entsprechend einbringen könnten. Durch ein unabhängiges Kontrollorgan soll in erster Linie Korruption und Verschwendung vermieden werden. So hat es z.B. in der ehemaligen DDR wenig gebracht Schwimmbäder zu bauen oder Altstädte aufwendig zu renovieren oder im Westen sinnlos an Unternehmen Subventionen auszugeben.
Zitat:Erkläre mir doch mal, wieso ich ein "Europäer" sein soll!Erklär mir warum ich kein "Europäer" sein soll! Warum sind manche Leute in Bayern nicht als Deutsche? Warum manche Franken nicht als Bayern? Sowas gibt's auch sicher in anderen Bundesländern z.B. in BaWü zwischen den Badensern und Württembergern. Letztendlich muss hier demokratisch entschieden werden.
Zitat:Ich bin der Meinung, wir sollten die EU ganz auflösen.Meiner Meinung nach sollte man die EU zweiteilen. Letztendlich muss demokratisch entschieden werden, wenn eine Mehrzahl der Deutschen für ein föderales Europa ist, dann musst du das akzeptieren, so wie ich es akzeptieren muss, falls die Mehrzahl dagegen ist. Letztendlich gibt es doch nützlich Aspekte, die selbst bei einer Auflösung der EU erhalten bleiben würden (z.B. Schengen, Binnenmarkt, ...).
Wir brauchen sie einfach nicht.