07.09.2010, 18:49
Schneemann schrieb:Für mich ist im Grunde jeder Tote dort unten einer zu viel, weil er eine für beide Seiten tragbare Friedenslösung ein kleines Stückchen weiter erschwert
Wenn Du hier nicht ganz schamlos das Dir viel zu große Kostüm des Friedenstifters umhängst, dann betrifft das für Dich all jene "dort unten", außer die "Terroristen" der Gegenseite. Stimmts?
Mit der Einschränkung sind sogar wir uns einig. Bis auf den Punkt, dass ich die Siedler keinesfalls den Zvilisten zuordne. Nur weil ein Kämpfer gerade mal vermeintlich unschuldig oder unbewaffnet in der Gegend rum fährt, wird er nicht zum Zivilisten. Siedler gehören zu den Hauptakteuren der Konfliktparteien. Ziviler Frieden steht nicht in ihrem Programm. Im Gegenteil. Sie sind diejenigen, die die Vertreibung der Palästinenser und die täglichen Schikanen und Übergriffe zum Zwecke ihrer Ideologie ausführen.
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Was übrigens von vielen garnicht wahrgenommen wird ist dass Abbas bereits vor Jahren in einer demokratischen Wahl abgewählt wurde. Seitdem hält er sich mit Hilfe eines Militärapparats an der Macht, der von seinen "Verhandlungspartnern" :roll: mit Waffen und Geld unterstützt wird. Nun kam Abbas also "freiwillig" mit in die USA für diesen PR Gag.
Dass er sich dafür hergibt, ist schwer zu erklären. Die Kommentatoren sind sich jedenfalls bereits im Vorfeld weitestgehend einig, dass für die Palästinenser dabei nichts rumkommen kann, sondern vor allem Obama und Netanjahu dieses Treffen für ihr Image wichtig ist. Und so kam es dann auch. Das Ergebnis, Die Zeit: "Die erste Runde der Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern brachte keinen Durchbruch. Die USA wollen vor allem Ansehen gewinnen. [...]", kommt daher nicht unerwartet.
Einfach nur noch traurig das Ganze. Vor allem auch die durch Korruption geförderte Spaltung der Palästinenser, die zu solch einer Handlungsunfähigkeit führt.