05.09.2010, 13:25
Zitat:Das sind selbstverständlich Vergeltungsschläge. Hat niemand je bestritten.
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Natürlich sind dies Vergeltungsschläge. Was denn sonst?
Nichts sonst, denn ein Zusammenhang zwischen einem Überfall auf Siedler im Westjordanland und Schmuggleraktivitäten im Gazastreifen lässt sich nicht herstellen.
Zitat:Von Machtdemonstration könnte man sprechen, wenn 200 israelische Flugzeuge im Formationsflug über Teheran kreisen und Flugblätter abwerfen.
Macht, die man nicht hat, kann man schwer demonstrieren. Von daher bleiben Deine Papierflieger ein feuchter Traum.
Zitat:Es sind jedoch eben Angriffe auf vollkommen legitime, terroristische Ziele, die erfolgen um deutlich zu machen das die Hamas für jeden Anschlag bezahlen muss. Dadurch entsteht ein fragiles Gleichgewicht das die Hamas daran hindert größere Aktionen zu starten. Dabei entstehende zivile Verluste sind selbstverständlich Kollateralschäden.
Das Töten von Siedlern welche de Facto auf palästinensischem Land dort siedeln und das massivste Hinderniss für eine Einigung mit den Palästinensern darstellen, ist aus objektiver Sicht (von der ich mich persönlich hier frei spreche) rational vertretbar und erklärbar.
Die Straße auf der die 4 illegalen Siedler im Westjordanland unterwegs waren, darf von Palästinensern garnicht befahren werden. Es werden auch sonst Ausgangssperren für Palästinenser im Westjordanland verhängt, wenn jüdische Siedler z.B. ein Fest abhalten oder auch einfach mal so. Palästinensische Kinder und Bauern scheitern bereits am Ortsausgang regelmäßig auf dem Weg zur Schule bzw. zur Plantage an der Willkür von israelischen Beamten und müssen umkehren. Führen die Wege an bewachten israelischen Siedlungen vorbei stellt sich dies nicht selten als Spiessrutenlauf dar, mit rassistischen Beschimpfung, Gespucke und Steinen die fliegen. In der Gewissheit, dass die israelische Soldaten tatenlos zuschauen und ohnehin den Auftrag haben, die siedelnden Rotzlöffel zu schützen. Dabei werden auch Friedensaktivisten angegangen, die die Palästinenser auf ihrem Weg dokumantatorisch oder beschützend begleiten. Text, Bild und Videomaterial von diesen Ereignissen gibt es wie Sand am Meer. Das ist Alltag! Ein Alltag der unter keinen Umständen akzeptierbar ist und von den Siedlern ursächlich und ganz bewusst in ihrem radikal-religiösen und rassistischen Wahnsinn zu verantworten ist.
Das Töten von Schmugglern in Tunneln, welche den abgeriegelten Gazastreifen mit Waren versorgen und nur zu einem Teil überhaupt ins Waffengeschäft verwickelt sind, ist darüber moralisch keinesfalls erhaben. Diese Tunnel werden gegraben und betrieben von Leuten, die ihr Leben dafür riskieren, ein paar Kröten damit zu verdienen, dass Israel hier eine international geächtete Abschottung des Gazastreifens von einer ganzen Reihe existenzieller Güter vorgenommen hat. Hier Bomben drauf zu schmeissen ist, wie von Nightwatch richtig dargestellt, eine reine show of force gegenüber wehrlosen Schmugglern. Einen Hamas Logistiker oder Planer interessiert das nicht. Das ist lediglich eine bestellte Ware, die nicht kam und dafür beim nächsten Mal vielleicht kommt.