18.07.2010, 13:15
Zitat:Lieberman bietet die Aufhebung der Blockade an. Er bietet den Bau von Elektrizitätswerken, Destilations- und Wiederaufbearbeitungsanlagen sowie den Bau neuer Wohnungen.
Liebermann bietet die Aufhebung einer illegalen, international geächteten Seeblockade an, wenn die Palästinenser auf einen gemeinsamen Staat von Gaza und Westjordanland verzichten. Punkt.
Gaza soll damit zu einer autonomen Region werden, die allenfalls später mal zu Ägypten angegliedert werden könnte oder ansonsten auf Ewig von ausländischer Versorgung abhängig wäre. Das täte ihm, Dir und Schneemann wohl so passen.
Weiterhin bietet er die E-Werke und Meerwasserentsalzungsanlagen nicht an, sondern er würde es Europäern von israelischen Gnaden erlauben diese dort zu bauen. Diese Modelle gab es schon. Und wie die zuvor bereits von den Europäern, Arabern und Vereinten Nationen finanzierte und errichtete Infrastruktur, würde auch diese wieder bei der nächsten Gelegenheit von der israelischen Luftwaffe nach Belieben bombardiert werden bis ein Liebermann wieder ein tolles Angebot macht. Finanziers für solche Anlagen zu finden, ist grundsätzlich nicht das geringste Problem. Dazu braucht es nicht mal die Europäer. Die Frage ist viel mehr, ob Israel bereit ist eine zivile und staatliche Infrastruktur der Palästinenser tatsächlich langfristig zu dulden.
Die PR-Kampagne Liebermanns enthält daher schlicht und ergreifend kein Angebot, sondern den Verzicht auf einen Palästinenserstaat, sowie die Grenzen von 1967 und alle anderen bisherigen Verhandlungsgrundlagen. Mann muss also schon in besonders hohem Maße pro-israelisch veranlagt sein, um dem etwas abgewinnen zu können. Dass die Palästinenser das ablehnen würden wusste Liebermann vor der Ausarbeitung seines "Plans". Und so waren sie auch garnicht Adressat sondern allenfalls Inhalt dieser Botschaft.
Diesen stümperhaften Versuch eines PR-Coups hat man daher auch hierzulande schnell enttarnt:
Zitat:Gebiet soll autonom werden<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Westerwelle-kritisiert-Israels-Gaza-Vorschlag_aid_882947.html">http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... 82947.html</a><!-- m -->
Westerwelle kritisiert Israels Gaza-Vorschlag
zuletzt aktualisiert: 17.07.2010 - 08:35
Ak Bulak/Kasachstan (RPO). Außenminister Guido Westerwelle hat den israelischen Plan kritisiert, den Gazastreifen zu einer vollständig autonomen Einheit zu machen.
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Das deutsche und europäische Ziel der Zwei-Staaten-Theorie für Israel und Palästina sehe "einen geschützten Staat Israel, aber eben auch einen sicheren, autonomen Staat für Palästina" vor. Eine Politik, die das palästinensische Staatsgebiet aufteilt in verschiedene Staatsgebiete, verschiedene Staatsstrukturen, das würde ja diesem Ziel widersprechen", meinte der Außenminister. "Wir wollen nicht, dass die Idee eines palästinensischen Staates dadurch verloren geht, dass man unterschiedliche Staatsgebiete schafft, separiert, abtrennt, sie politisch vielleicht gegeneinanderstellt." Das sei "nicht zielführend für einen dauerhaften Friedensprozess".
Damit sagt Vizewelle in seiner Rolle als Deutscher Außenminister genau das, was ich bereits hier (Zitat Schneemann: "krampfhaft") ausgeführt habe. :wink: