01.07.2010, 15:46
Schneemann schrieb:Aber man muss auch objektiv sein. Insofern bin ich etwa der Meinung, dass z. B. Begin i. d. T. in seiner frühen Phase in Terroraktionen verwickelt war und nach heutigem Maßstab als Terrorist angesehen werden muss, etwa beim Anschlag auf das King-David-Hotel 1946 (was in Israel bis heute teilweise ungern gehört wird).Das hört man nicht gerne weils schlicht falsch ist.
Das King David Hotel war ein legitimes militärisches Ziel, die britische Mandatregierung und der Generalstab unterhielten dort Büros.
Es ist somit ein Vergehen der Briten, derartige Einrichtungen haben in einem zivilen Gebäudekomplex nichts verloren.
Rechtlich gesehen ist das nichts anderes als das verbunkerte Kommandozentrum der Hamas unter einem Krankenhaus in Gaza.
Dies zusammen mit der Tatsache das die Irgun vor der Detonation noch telefonische Warnungen übermittelte macht es unhaltbar diesen Angriff als Terroraktion zu bezeichnen.
Unnötig zu erwähnen das das heute einschlägige Völkerrecht für solche Taten damals schlicht nicht existierte.
Natürlich, aus heutiger Sicht mag man eine solche Aktion anders beurteilen, aber es ist nur verlogen unsere Vorstellungen heute auf damals zu übertragen. Situation, Recht und Moral damals waren grundlegend anders.
Man war in Europa gerade damit fertig geworden ganze Städte für Freiheit Volk und Vaterland zusammenzubomben; verglichem mit dem was sich die Alliierten damals gerade als recht und richtig zusammengestrickt hatten ist die Attacke auf das King David Hotel nicht der Rede wert.
Davon ab, auch aus heutiger Sicht wäre es falsch Attacken gegen Einrichtungen der Regierung oder der Streitkräfte als Terrorakte einzustufen.
Das ist einfach unehrlich und falsch. Vielleicht sind solche Angriffe nicht nett und öfters auch auf ihre eigene Art illegal, aber Terrorakte sind es noch lange nicht.
Und das gilt nicht nur für jüdische Aktivitäten von annodazumal sondern auch für Angriffe von Hamas & Co heute.
Die Wahl des Zieles und dahinterstehende Absicht sind entscheidend.