23.06.2010, 20:05
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Zitat:23.06.2010, 13:19womit wir wieder beim Dollar-Problemwären ...
Renminbi-Dollar-Kurs
Zu früh gefreut, Amerika
Kommentar
China hat das Ende der Dollar-Anbindung angekündigt. Vor allem die USA versprechen sich viel von diesem Schritt. Doch die Erwartungen sind überzogen. von Christiane von Hardenberg
... Und selbst wenn die Aufwertung wie gewünscht kommt - sie ist kein Allheilmittel. Die Weltwirtschaft, allen voran die amerikanische Wirtschaft, wird sie nicht retten. Vorstellungen, wonach ein stärkerer Renminbi zu weniger Importen aus China führt und den USA ein neues Jobwunder beschert, werden völlig übertrieben.
Denn so leicht es für amerikanische Politiker, Ökonomen und Gewerkschafter ist, stagnierende Löhne und rasant steigende Arbeitslosigkeit auf den Billigproduzenten China zu schieben, es verfehlt die Realität. Schon während der ersten Aufwertungsphase des chinesischen Renminbi zwischen Juli 2005 und Juli 2008 blieb das erhoffte Wirtschaftswunder aus. Stattdessen stieg das Leistungsbilanzdefizit der USA um 268 Mrd. $ - obwohl der Renminbi um 21 Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt hatte. Im selben Zeitraum stiegen die US-Importe aus China sogar um 39 Prozent - ungeachtet der höheren Preise.
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Wenn amerikanische Senatoren und Ökonomen die massiven Jobverluste der Produktionsverlagerung ins kostengünstigere China zuschreiben, übersehen sie das eigentliche Problem ihrer Volkswirtschaft: die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit. Denn die USA hatten 2008/09 nicht nur mit China ein Handelsdefizit, sondern mit 89 weiteren Ländern dieser Welt. Diese mangelnde Wettbewerbsfähigkeit ist ein multilaterales Problem, das nicht bilateral - also durch eine chinesische Aufwertung - gelöst werden kann. Denn Amerikas größtes Problem sind die fehlenden Ersparnisse, nicht China. Im vergangenen Jahr fiel die gesamtwirtschaftliche Sparquote in den USA auf ein Rekordtief. Amerika muss also ein Handelsdefizit ausweisen und ausländisches Kapital importieren, um sein zukünftiges Wachstum zu finanzieren. Dass nun gerade China die Rolle des größten Geld- und Warenlieferanten zukommt, liegt in erster Linie an den Präferenzen der US-Konsumenten, die günstige und effiziente Produkte aus China den heimischen vorziehen.
Weitere Jobverluste
Es spricht einiges dafür, dass die angekündigte Renminbi-Aufwertung Amerikas Probleme - und damit auch die der Weltwirtschaft - nicht automatisch lösen wird. Im Gegenteil, US-Ökonomen rechnen sogar mit weiteren Jobverlusten, weil chinesische Vorprodukte teurer werden.
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