04.06.2010, 21:39
@Tarond,
die Qualität der Bewaffnung ist natürlich ebenso mit von Bedeutung wie der Rest. Das A & O im Luftkampf ist dennoch die Situational Awareness. Als erstes muss man einen Gegner orten und sich somit seiner Präsenz bewusst sein, als zweites muss man ihn zuverlässig identifizieren können und als drittes ist dann das Errechnen einer Feuerleitlösung von Relevanz damit man eine Waffe überhaupt abfeuern kann. Die Flugleistungen helfen in erster Linie dazu sich in Position zu bringen, Geschwindigkeit und Höhe können die Reichweite der eigenen Waffen deutlich steigern, aber dazu muss man solch eine Position erst einmal beziehen, was wiederum eine gute Steigleistung und Beschleunigung voraussetzt.
Die Situational Awareness wird maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst und dies sind Sensorik und Mensch-Maschinen-Schnittstelle.
Im modernen Luftkampf kommt es darauf an den Gegner frühst möglich zu erkennen und das ist nur mit Sensoren möglich. Modernste Kampfflugzeuge verlassen sich dabei primär auf drei Systeme Radar, EO und RWR/ESM. EO steht dabei für elektrooptisch und umfasst vor allem Infrarotsensoren (IRST), kann aber auch TV und Laserentfernungsmesser umfassen. Letztere sind aber eher zur Zielidentifizierung und Entfernungsmessung geeignet. Die Qualität der Sensoren ist sehr entscheidend.
Man muss aber auch berücksichtigen, dass jedes System seine Grenzen hat. Das Radar kann z.B. durch Gegenmaßnahmen gestört werden und seine Strahlung kann die eigene Präsenz verraten, andererseits bietet das Radar eine große Reichweite, die meisten Zieldaten und volle Allwettereinsatztauglichkeit. Die Leistungsfähigkeit eines IRSTs ist stark Wetterabhängig, gleichzeitig ist es weniger flexibel und bietet bis auf die Richtung praktisch keine Informationen zum Gegner und damit lässt sich praktisch keine verwertbare Feuerleitlösung errechnen. Der PIRATE-Sensor des Eurofighters soll durch kinetische Entfernungsmessung eine etwaige Entfernung ermitteln können wie gut das funktioniert wissen aber nur der Hersteller und Betreiber. Die Vorteile des IRST liegen in der passiven Arbeitsweise und der höheren Richtungsgenauigkeit.
RWRs sind ähnlich wie IRSTs nur das sie die Radarstrahlung oder im Falle einiger modernerer oder spezialisierter Systeme auch die Strahlung von anderen EM-Quellen z.B. Funkgeräte, Datenlinks etc. eben nur geortet werden kann wenn sie auch präsent ist.
Im Informationszeitalter setzt man aber auch auf die Vernetzung diverser Plattformen, wodurch sich der Pilot nicht mehr alleine auf seine bordeigenen Sensoren verlassen muss. Wenn all diese Daten fusioniert und sinnvoll aufbereitet wird dem Piloten ein übersichtliches Bild der Gesamtlage geboten.
Ebenso wichtig sind Gegenmaßnahmen wie ECM und Signaturverringernde Maßnahmen, während diese nicht zur SA des Piloten beitragen, reduzieren sie die des Gegners und das führt dann in Kombination zur Informationsüberlegenheit.
In der Geschichte des Luftkampfes waren sich die meisten Abgeschossenen nicht mal bewusst darüber, dass man sie im Visier hatte bzw. haben es zu spät gemerkt.
Was den Vergleich F-22/F35 vs EF angeht denke ich macht es nicht viel Sinn. Betreiber dieser Flugzeuge sind alle verbündet bzw. zumindest nicht verfeindet und die Wahrscheinlichkeit dass diese Typen in einem realen Szenario mal gegeneinander antreten müssen ist sehr gering. Auch macht solch eine isolierte Betrachtungsweise 1 F-22/F-35 vs 2 EF keinen Sinn, da solche Szenarien in Wirklichkeit kaum vorkommen dürften, man fliegt ja nicht in einem luftleeren Raum.
Darüber hinaus ist es auch nicht so einfach mal eben die Strahlung des F-22 Radars zu orten und dann noch eine Rakete darauf abzufeuern.
die Qualität der Bewaffnung ist natürlich ebenso mit von Bedeutung wie der Rest. Das A & O im Luftkampf ist dennoch die Situational Awareness. Als erstes muss man einen Gegner orten und sich somit seiner Präsenz bewusst sein, als zweites muss man ihn zuverlässig identifizieren können und als drittes ist dann das Errechnen einer Feuerleitlösung von Relevanz damit man eine Waffe überhaupt abfeuern kann. Die Flugleistungen helfen in erster Linie dazu sich in Position zu bringen, Geschwindigkeit und Höhe können die Reichweite der eigenen Waffen deutlich steigern, aber dazu muss man solch eine Position erst einmal beziehen, was wiederum eine gute Steigleistung und Beschleunigung voraussetzt.
Die Situational Awareness wird maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst und dies sind Sensorik und Mensch-Maschinen-Schnittstelle.
Im modernen Luftkampf kommt es darauf an den Gegner frühst möglich zu erkennen und das ist nur mit Sensoren möglich. Modernste Kampfflugzeuge verlassen sich dabei primär auf drei Systeme Radar, EO und RWR/ESM. EO steht dabei für elektrooptisch und umfasst vor allem Infrarotsensoren (IRST), kann aber auch TV und Laserentfernungsmesser umfassen. Letztere sind aber eher zur Zielidentifizierung und Entfernungsmessung geeignet. Die Qualität der Sensoren ist sehr entscheidend.
Man muss aber auch berücksichtigen, dass jedes System seine Grenzen hat. Das Radar kann z.B. durch Gegenmaßnahmen gestört werden und seine Strahlung kann die eigene Präsenz verraten, andererseits bietet das Radar eine große Reichweite, die meisten Zieldaten und volle Allwettereinsatztauglichkeit. Die Leistungsfähigkeit eines IRSTs ist stark Wetterabhängig, gleichzeitig ist es weniger flexibel und bietet bis auf die Richtung praktisch keine Informationen zum Gegner und damit lässt sich praktisch keine verwertbare Feuerleitlösung errechnen. Der PIRATE-Sensor des Eurofighters soll durch kinetische Entfernungsmessung eine etwaige Entfernung ermitteln können wie gut das funktioniert wissen aber nur der Hersteller und Betreiber. Die Vorteile des IRST liegen in der passiven Arbeitsweise und der höheren Richtungsgenauigkeit.
RWRs sind ähnlich wie IRSTs nur das sie die Radarstrahlung oder im Falle einiger modernerer oder spezialisierter Systeme auch die Strahlung von anderen EM-Quellen z.B. Funkgeräte, Datenlinks etc. eben nur geortet werden kann wenn sie auch präsent ist.
Im Informationszeitalter setzt man aber auch auf die Vernetzung diverser Plattformen, wodurch sich der Pilot nicht mehr alleine auf seine bordeigenen Sensoren verlassen muss. Wenn all diese Daten fusioniert und sinnvoll aufbereitet wird dem Piloten ein übersichtliches Bild der Gesamtlage geboten.
Ebenso wichtig sind Gegenmaßnahmen wie ECM und Signaturverringernde Maßnahmen, während diese nicht zur SA des Piloten beitragen, reduzieren sie die des Gegners und das führt dann in Kombination zur Informationsüberlegenheit.
In der Geschichte des Luftkampfes waren sich die meisten Abgeschossenen nicht mal bewusst darüber, dass man sie im Visier hatte bzw. haben es zu spät gemerkt.
Was den Vergleich F-22/F35 vs EF angeht denke ich macht es nicht viel Sinn. Betreiber dieser Flugzeuge sind alle verbündet bzw. zumindest nicht verfeindet und die Wahrscheinlichkeit dass diese Typen in einem realen Szenario mal gegeneinander antreten müssen ist sehr gering. Auch macht solch eine isolierte Betrachtungsweise 1 F-22/F-35 vs 2 EF keinen Sinn, da solche Szenarien in Wirklichkeit kaum vorkommen dürften, man fliegt ja nicht in einem luftleeren Raum.
Darüber hinaus ist es auch nicht so einfach mal eben die Strahlung des F-22 Radars zu orten und dann noch eine Rakete darauf abzufeuern.