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Euro, die EU-Währung
@Kosmos:
kurz und schmerzlos:

1.
Die Spekulationen beruhen auf der Wette, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen kann (und Portugal und und auch nicht).
Deshalb wurden die Zinsen, die Griechenland für Staatsschuldverschreibungen zahlen muss ("spreads"), so hoch getrieben.
Diese Spekulation fällt in sich zusammen, wenn die Zahlungsfähigkeit gesichert ist - wenn also jemand "im Ernstfall" für Griechenland einspringt.

2.
Mit dem 750 Milliarden-Paket übernimmt die EU - besser, übernehmen die beteiligten Euro-Staaten - praktisch eine Rückzahlungsgarantie bis in diese Höhe. "Die Gesellschaft kann im Namen aller Euro-Staaten Geld leihen, und dies wird dann von den Mitgliedsstaaten in der Eurozone garantiert. Die EU-Länder geben das Geld also nicht direkt in die Zweckgellschaft, aber sie stehen dafür in Form von Kreditgarantien gerade.""
Das ist im Prinzip nichts anderes als eine staatlich garantierte Bankbürgschaft. Die wird ja auch von der Bank nicht mit Eigenkapital sondern mit dem Geld der Anleger garantiert.
500 Milliarden stellt die EU (davon z.B. bis zu 13 Mrd. Euro aus Östererich) und weitere 250 Milliarden stellt der Internationale Währungsfonds bereit.

3.
Weil das eine "Ausfallgarantie" ist, läut auch Tigers Befürchtung ins Leere. Das Geld wird (jetzt noch nicht und möglicherweise auch in Zukunft) erst gebraucht, wenn Griechenland seine Zahlungsverpflichtugnen nicht erfüllen könnte.
Dann - aber wirklich erst dann - müsste das Geld real bereit gestellt werden. Dann aber bestünde das Problem tatsächlich.
Allerdings habe ich für mich keinen Zweifel, dass die Euro-Staaten ihre Schulden zurückzahlen können; möglicherweise mit etwas gestrecktem Zahlungsziel, aber auch das wäre unproblematisch.

4.
Darüber hinaus ist es jetzt auch möglich, dass Zentralbanken als Käufer für griechische Staatsschuldverschreibungen auftreten und diese in ihr Portfolio aufnehmen.
Die können also jetzt schon Nachfrage nach solchen Papieren generieren, was die überzogenen Preise reduzieren dürfte (zuletzt hat der internationale Finanzmarkt den Griechen aus Furcht vor der Zahlungsunfähigkeit nur Geld zu sehr teuren Konditionen geliehen).
Die Zentralbanken können also derzeit (noch) von den hohen Zinsen profitieren, die Griechenland zahlen musste, um an liquide Mittel zu kommen.

@Tiger:
Tiger schrieb:.....

@Erich
Zitat:das mit der Zockerei wird von vielen seriösen Agenturen verbreitet
Dadurch wird es nicht wahrer - nur gefährlicher. Die privilegierte Lüge oder Unwahrheit, die von allen geglaubt wird ist die gefährlichste, sie ist schlimmer als die schleichende Pest.
Natürlich sind nicht die Zocker an der Misere des Euro schuld, sondern die...sagen wir mal "Geburtsfehler" der Wirtschafts- und Währungsunion.
Wir erhalten heute die Quittung für diesen Teil der Maastrichter Verträge.
Das kann man auch anders sehen: die Hype um Griechenland ist von Hedge-Fonds wie dem Hedgefonds "Soros Fund Management" des legendäre Investors George Soros ausgelöst worden, denen man (zurecht) nachsagt, sie würden mit "virtuellem Geld" spekulieren.
Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hickel102.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hickel102.html</a><!-- m -->
Zitat:Angriff auf die Gemeinschaftswährung
"Spekulanten versuchen das System zu sprengen"

Das Hilfspaket wird wirken, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel. Es schaffe Spielraum, um die größte Not in Griechenland, Portugal oder Spanien aufzufangen. Wie der 750-Milliarden-Euro-Rettungsschirm helfen soll, erklärte der Experte im Interview mit tagesschau.de.
...

tagesschau.de: Was sind die Ursachen der Krise?

Hickel:
Die Spekulanten beziehen ihre Munition aus der Fehlkonstruktion Euroland. Die schwere Systemkrise ist die Folge von Geburtsfehlern bei der ursprünglichen Gründung des Eurolandes. Damals wurde geglaubt, es reicht aus, ausschließlich monetäre Konvergenzkriterien festzulegen, die alle Länder einhalten sollten. Außerdem ist damals kein Krisenmechanismus vorgesehen worden, nach dem Motto, so was wird schon nicht eintreten. In Artikel 120 des Maastrichter Vertrags ist dagegen sogar gesagt worden, dass das Euroland keine Haftungsgemeinschaft ist, dass kein Land für die Schulden eines anderen eintritt. Dieses Prinzip ist mit dem Hilfspaket zu Recht aufgekündigt worden. Jetzt gilt Artikel 122: Beistand bei außergewöhnlichen Ereignissen, die sich der staatlichen Kontrolle entziehen.
...

Stand: 10.05.2010 18:53 Uhr
Dass dann aufgrund dieser "Ausgangsspekulation" (auf die Zahlungsunfähigkeit der Griechen ...) dann auch die Ratings schlechter wurden und daraufhin institutionelle Anleger wie Pensionsfonds die griechischen Staatsschuldverschreibungen verkaufen mussten ist der zweite Teil der Spirale.

Ich gebe Dir in manchem Recht:
a)
Der ausdrückliche Verzicht auf eine Beistandsgarantie war ein Fehler.
Der Euro hat inzwischen die Phase erreicht, die in den USA kurz nach dem Unabhängigkeitskrieg da war. Man sieht, dass eine gegenseitige Beistandsgarantie notwendig ist.
Diese Beistandsgarantie muss innerhalb der Währungsunion bestehen - zugleich aber (wie jetzt exerziert) mit hohen Auflagen verbunden werden, damit die "Lust am Schulden machen" aufhört.

b)
Ein weiterer Geburtsfehler ist die mangelnde Koordinierung der Wirtschaftspolitik. Hier muss innerhalb der Währungsunion mehr Kooperation und verpflichtende Absprache erfolgen.

c)
Ein dritter Fehler ist die mangelnde Regelung der Finanzmärkte. Solange hier die Milliarden ungeregelt hin- und herschwappen können kann jede Währung ins rollen geraten.
Aber das trifft die internationalen Finanzmärkte, nicht nur Europa.

d)
Ein letzter Fehler ist das "blinde Vertrauen" auf das Oligopol der Rating-Agenturen.
Die haben die "Giftpapiere", die heute in Bad-Banks ausgelagert werden, vor der Finanzkrise mit Triple-A bewertet - Unsinn!
Die stufen Griechenland und Euro-Staaten herab obwohl GB und US-Bundesstaaten wesentlich größere Probleme haben - Unsinn!
Das Problem ist - die Agenturen sind nicht unabhängig.
Deshalb - wir brauchen eine unabhängige Ratingagentur in Europa.
Und auch dann darf man den Agenturen nicht blind vertrauen (manche Pensionsfonds müssen alleine aufgrund schlechterer Ratings ihre Papiere verkaufen, was den Preis drückt und das Rating verschlechtert).
Ratings sind ein Indiz - aber nicht die alleinseeligmachende Wahrheit.
Selbst nachdenken und Wirtschaftsdaten prüfen hilft meistens.
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