03.04.2010, 10:09
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasisches-magazin.de/artikel/?artikelID=20100406">http://www.eurasisches-magazin.de/artik ... D=20100406</a><!-- m -->
Dass die Paschtunen sich in einem "Krieg für den Terror" wähnen bezweilfe ich. Da geht es nicht mal um einen Kulturkrieg Islam gegen Christentum (oder die westliche Welt), denn der paschtunische Stammeskrieg richtet sich auch gegen die Regierung eines bewusst islamischen Staates (Pakistan) wie gegen die frühere (ebenfalls islamische) Nordallianz in Afghanistan.
Es ist schlicht ein Krieg um Einfluss und Dominanz der Paschtunen, zumindest um Unabhängigkeit der paschtunischen Regionen. Insofern dürfte eine Lösung des Konfliktes nach meiner Überzeugung nicht erreichbar sein, in dem einzelne Führungskader ausgeschaltet werden. Das ist wie bei einer Hydra, da wachsen ständig neue Köpfe nach - die noch schwerer zu neutralisieren sind.
Eine Lösung könnte sein, den paschtunischen Stammesgebieten an beiden Seiten der Grenze eine möglichst hohe Autonomie, zur Not auch einen eigenen, unabhänigigen Staat zu gewähren. Das würde eine Korrektur der kolonialen Grenzziehung bedeuten - und eine Zerschlagung von Afghanistan und Pakistan.
Aber - und davon bin ich überzeugt - ein friedliches Zusammenleben der Völker wird nur nebeneinander erreichbar sein, weil das "Miteinander" den Kampf um Vorherrschaft und Dominanz nach sich zieht.
Ein Staat "Paschtunistan" würde dagegen (nach anfänglichen Geburtswehen) dazu beitragen, das Zusammenleben der Stämme ohne gegenseitige Dominanz zu ermöglichen und damit die Region zu befrieden. Damit wären die Ursachen für den Terror beseitigt, dem Terror also die Basis genommen.
Und mit einer so befriedeten Region würde eine Entwicklung dort erst möglich werden. Das mag der langsamere Weg gegenüber einer Hau-Ruck-Dominanz mit zwangsweise eingeführten Schulen sein - aber es ist der Erfolg versprechendere und langfristig wirksamerere Weg.
Zitat:AFGHANISTAN/PAKISTANDer Artikel bezieht sich auf die asymetrische Kriegsführung, die im Wesentlichen von den Paschtunen in Afghanistan und Pakistan getragen und hier als Terror verstanden wird.
Der Krieg und die parallelen Herrschaftsstrukturen in „Talibanistan“
Pakistan hat dem Irak und auch Afghanistan mittlerweile den Rang als bedeutendster Schauplatz im Krieg gegen den islamistischen Terrorismus abgelaufen. Die jüngsten Verhaftungen von Mullah Abdul Kabir (Mitglied des Führungsrates der afghanischen Taliban) und von Mullah Abdul Ghani Baradar (Verantwortlicher für die taktische Planung der afghanischen Taliban) in Pakistan untermauern dies.
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Dass die Paschtunen sich in einem "Krieg für den Terror" wähnen bezweilfe ich. Da geht es nicht mal um einen Kulturkrieg Islam gegen Christentum (oder die westliche Welt), denn der paschtunische Stammeskrieg richtet sich auch gegen die Regierung eines bewusst islamischen Staates (Pakistan) wie gegen die frühere (ebenfalls islamische) Nordallianz in Afghanistan.
Es ist schlicht ein Krieg um Einfluss und Dominanz der Paschtunen, zumindest um Unabhängigkeit der paschtunischen Regionen. Insofern dürfte eine Lösung des Konfliktes nach meiner Überzeugung nicht erreichbar sein, in dem einzelne Führungskader ausgeschaltet werden. Das ist wie bei einer Hydra, da wachsen ständig neue Köpfe nach - die noch schwerer zu neutralisieren sind.
Eine Lösung könnte sein, den paschtunischen Stammesgebieten an beiden Seiten der Grenze eine möglichst hohe Autonomie, zur Not auch einen eigenen, unabhänigigen Staat zu gewähren. Das würde eine Korrektur der kolonialen Grenzziehung bedeuten - und eine Zerschlagung von Afghanistan und Pakistan.
Aber - und davon bin ich überzeugt - ein friedliches Zusammenleben der Völker wird nur nebeneinander erreichbar sein, weil das "Miteinander" den Kampf um Vorherrschaft und Dominanz nach sich zieht.
Ein Staat "Paschtunistan" würde dagegen (nach anfänglichen Geburtswehen) dazu beitragen, das Zusammenleben der Stämme ohne gegenseitige Dominanz zu ermöglichen und damit die Region zu befrieden. Damit wären die Ursachen für den Terror beseitigt, dem Terror also die Basis genommen.
Und mit einer so befriedeten Region würde eine Entwicklung dort erst möglich werden. Das mag der langsamere Weg gegenüber einer Hau-Ruck-Dominanz mit zwangsweise eingeführten Schulen sein - aber es ist der Erfolg versprechendere und langfristig wirksamerere Weg.