24.03.2010, 17:41
Der Verlust der Ostgebiete ist aber nur sehr bedingt vergleichbar mit der komplizierten Lage im Nahen Osten und solch ein Vergleich würde neben der extrem abstrakten Gemeinsamkeit, dass es um Gebietesverluste geht, nur tendenziell wenig bis null Gemeinsamkeiten zu Tage fördern.
Schließlich konnten die Deutschen sich gar in zwei deutschen Staaten eine neue Heimat etablieren, wohingegen die palästinensischen Flüchtlinge eben keine etablierte neue, eigene Heimat vorfunden und vorfinden.
Der Verweis auf die arabischen Bruderstaaten ist zwar absolut gerechtfertigt in so einer Debatte, aber muss man sich dann fragen lassen, wie man diesen Einwurf werten will. Wären deutsche Vertriebene in Österreich, der Schweiz oder gar den Niederlanden oder Norwegen in großer Zahl willkommen gewesen nach dem Zweiten Weltkrieg, hätte man die "germanisch-arischen" Brüder denn auch freudig begrüßt? In großer Masse definitiv nicht. Man muss sich bewusst sein, dass überpauschales Reden von "den Arabern" schlicht an den Verhältnissen dieser Staaten vorbei geht, sowohl was Politik wie auch Gesellschaft angeht. Die Nabka der Palästinenser passierte zu einer Zeit, die durch eine starke Strahlkraft des arabischen Nationalismus gekennzeichnet war. Dieser ebbte aber in seiner panarabischen Konnotation mit dem schnellen Ende der Arabischen Republik Syrien-Ägypten Ende der 1950er Jahren auch wieder ab, der Nationalismus wurde exklusiver, bekam stärkere ausschließende Tendenzen in Syrien und Ägypten, aber auch Jordanien. Und so wurde auch Politik betrieben gegenüber den paläst. Flüchtlingsgruppen.
Diese Länder haben natürlich daher an der gescheiterten Integration dieser Gruppen eine gehörige Portion Mitschuld, nichtsdestotrotz muss man Israels Politik der weiteren Landnahme im Westjordanland und lange auch in Gaza entsprechend als mindestens genauso kontraproduktiv ansehen, da hier die Existenz einer echten paläst. Heimstatt mithintertrieben wurde.
Ansonsten würde ich mit Blick auf die derzeitige israelische Politik von einer subtilen, aber dennoch gezielten, in einer rechtlichen Grauzone vonstatten gehenden Verdrängungspolitik reden, insbesondere mit Blick auf Ostjerusalem, aber auch mit Bezug auf die "grenznahen Gebiete" in der Westbank mit entsprechenden Siedlungskomplexen. Hier wird versucht, so lange so viel sich zu nehmen, wie es geht und es international auch nicht übermäßig auffällt. Man säubert sozusagen mit Samthandschuhen und semilegalem Anstrich bestimmte, gewollte Gebiete.
Schließlich konnten die Deutschen sich gar in zwei deutschen Staaten eine neue Heimat etablieren, wohingegen die palästinensischen Flüchtlinge eben keine etablierte neue, eigene Heimat vorfunden und vorfinden.
Der Verweis auf die arabischen Bruderstaaten ist zwar absolut gerechtfertigt in so einer Debatte, aber muss man sich dann fragen lassen, wie man diesen Einwurf werten will. Wären deutsche Vertriebene in Österreich, der Schweiz oder gar den Niederlanden oder Norwegen in großer Zahl willkommen gewesen nach dem Zweiten Weltkrieg, hätte man die "germanisch-arischen" Brüder denn auch freudig begrüßt? In großer Masse definitiv nicht. Man muss sich bewusst sein, dass überpauschales Reden von "den Arabern" schlicht an den Verhältnissen dieser Staaten vorbei geht, sowohl was Politik wie auch Gesellschaft angeht. Die Nabka der Palästinenser passierte zu einer Zeit, die durch eine starke Strahlkraft des arabischen Nationalismus gekennzeichnet war. Dieser ebbte aber in seiner panarabischen Konnotation mit dem schnellen Ende der Arabischen Republik Syrien-Ägypten Ende der 1950er Jahren auch wieder ab, der Nationalismus wurde exklusiver, bekam stärkere ausschließende Tendenzen in Syrien und Ägypten, aber auch Jordanien. Und so wurde auch Politik betrieben gegenüber den paläst. Flüchtlingsgruppen.
Diese Länder haben natürlich daher an der gescheiterten Integration dieser Gruppen eine gehörige Portion Mitschuld, nichtsdestotrotz muss man Israels Politik der weiteren Landnahme im Westjordanland und lange auch in Gaza entsprechend als mindestens genauso kontraproduktiv ansehen, da hier die Existenz einer echten paläst. Heimstatt mithintertrieben wurde.
Ansonsten würde ich mit Blick auf die derzeitige israelische Politik von einer subtilen, aber dennoch gezielten, in einer rechtlichen Grauzone vonstatten gehenden Verdrängungspolitik reden, insbesondere mit Blick auf Ostjerusalem, aber auch mit Bezug auf die "grenznahen Gebiete" in der Westbank mit entsprechenden Siedlungskomplexen. Hier wird versucht, so lange so viel sich zu nehmen, wie es geht und es international auch nicht übermäßig auffällt. Man säubert sozusagen mit Samthandschuhen und semilegalem Anstrich bestimmte, gewollte Gebiete.