21.03.2010, 21:48
Schneemann schrieb (am 10. Januar d. J., vorhergehende Seite):
Gerade vorher kam eine recht eindrucksvolle Schilderung der gegenwärtigen Zustände in Venezuela in der ARD im „Weltspiegel“ (Venezuela auf dem Weg in die "Kubanisierung").
Und es kam darin auch zur Sprache, was vielfach schon befürchtet, aber immer wieder konterkariert wurde. Im Land ist durchschnittlich ab 12 Uhr mittags der Strom weg, Menschen stehen Schlange vor Läden, widerspenstigen Unternehmern brennt man die Felder nieder (die dann vergammeln und nicht mehr bestellt werden), Betriebe werden enteignet und verrotten danach (eine Fabrik wurde zwar besucht – ein Jahr nach der Verstaatlichung –, aber man ließ das Kamerateam nicht hinein und erklärte, die Maschinen könnten nicht produzieren, weil „sie seit einem Jahr repariert werden“). Andere Betriebe haben zwar noch funktionsfähige Maschinen, produzieren aber auch nichts, weil entweder der Strom weg ist oder die Rohstoffe fehlen. Dafür werden die Leute von „Revolutionären“ mit Parolen gefüttert. Kurz: Es fehlt überall, das Land steht am Abgrund (selbst dann auch, wenn nur 50% des Beitrags stimmen sollten), die Lage ist katastrophal. Dagegen plädiert Chavez jetzt nun für eine verstärkte Kontrolle des Internets (und wird vermutlich Waffen bei den Russen oder Chinesen kaufen, um gegen Kolumbien die Drohgebärden aufrechterhalten zu können).
Unterhaltsam war, wie während einer Propagandashow von Chavez plötzlich der Strom ausfiel und der „große“ Revolutionäre ziemlich ratlos im Dunkeln saß. Ich muss zugeben, ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Allerdings wäre es nicht ganz fair, sich darüber lustig zu machen, da es im Land ein wachsendes Elend und eine um sich greifende Misswirtschaft gibt, unter der die Menschen zunehmend leiden.
Es tritt allerdings vermutlich genau das ein, was insofern zu befürchten war und was ich auch oben geschrieben habe (Zitat aus meinem Post vom 10. Januar d. J.). Und man wird nur zusehen können (wenn man kein „böser Imperialist“ sein will).
Schneemann.
Zitat: Tja, das erinnert mich an Spanien, das in der frühen Neuzeit mit Silber aus seinen südamerikanischen Kolonien jedwedes kriegerische oder staatliche Vorhaben meinte finanzieren zu müssen und wo dann eine Hyperinflation um sich griff. Ähnlich ist es auch hier: Chavez versucht alles, egal ob Militär oder Geschenke an seine Unterstützer, mit seinem Öl zu finanzieren. Deswegen sehe ich auch die Chancen Venezuelas, wie ich im "Wem gehört das 21. Jahrhundert?"-Thread geschrieben habe, unter Chevez als sehr mau an. Der Mann wird das Land ruinieren!Wohl war...
Gerade vorher kam eine recht eindrucksvolle Schilderung der gegenwärtigen Zustände in Venezuela in der ARD im „Weltspiegel“ (Venezuela auf dem Weg in die "Kubanisierung").
Und es kam darin auch zur Sprache, was vielfach schon befürchtet, aber immer wieder konterkariert wurde. Im Land ist durchschnittlich ab 12 Uhr mittags der Strom weg, Menschen stehen Schlange vor Läden, widerspenstigen Unternehmern brennt man die Felder nieder (die dann vergammeln und nicht mehr bestellt werden), Betriebe werden enteignet und verrotten danach (eine Fabrik wurde zwar besucht – ein Jahr nach der Verstaatlichung –, aber man ließ das Kamerateam nicht hinein und erklärte, die Maschinen könnten nicht produzieren, weil „sie seit einem Jahr repariert werden“). Andere Betriebe haben zwar noch funktionsfähige Maschinen, produzieren aber auch nichts, weil entweder der Strom weg ist oder die Rohstoffe fehlen. Dafür werden die Leute von „Revolutionären“ mit Parolen gefüttert. Kurz: Es fehlt überall, das Land steht am Abgrund (selbst dann auch, wenn nur 50% des Beitrags stimmen sollten), die Lage ist katastrophal. Dagegen plädiert Chavez jetzt nun für eine verstärkte Kontrolle des Internets (und wird vermutlich Waffen bei den Russen oder Chinesen kaufen, um gegen Kolumbien die Drohgebärden aufrechterhalten zu können).
Unterhaltsam war, wie während einer Propagandashow von Chavez plötzlich der Strom ausfiel und der „große“ Revolutionäre ziemlich ratlos im Dunkeln saß. Ich muss zugeben, ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Allerdings wäre es nicht ganz fair, sich darüber lustig zu machen, da es im Land ein wachsendes Elend und eine um sich greifende Misswirtschaft gibt, unter der die Menschen zunehmend leiden.
Es tritt allerdings vermutlich genau das ein, was insofern zu befürchten war und was ich auch oben geschrieben habe (Zitat aus meinem Post vom 10. Januar d. J.). Und man wird nur zusehen können (wenn man kein „böser Imperialist“ sein will).
Schneemann.