31.01.2010, 22:08
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/aktuelles.html">http://www.marineforum.info/html/aktuelles.html</a><!-- m -->
Zitat:Schon seit geraumer Zeit ist der indischen Marine klar, dass die Anzahl der einsatzklaren trägergestützten Kampfflugzeuge den operativen Bedarf bei Weitem nicht decken kann.(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - weitere NAchrichten auf der hp des MF)
Von den in den 1980-er Jahren beschafften insgesamt 30 Senkrechtstartern Sea Harrier waren im September 2009 nach diversen Unfällen und technischem Verfall nur noch elf verfügbar, davon drei in der zweisitzigen Trainerversion. Mit einer Modernisierung und Kampfwertsteigerung sollen diese Flugzeuge möglichst noch bis 2020 in Dienst gehalten werden. Mit Rückkehr des alten Flugzeugträgers VIRAAT zur fahrenden Flotte (nach 18-monatiger Werftüberholung), der (in 2012?) anstehenden Zuführung des ehemaligen russischen Flugzeugträgers ADMIRAL GORSHKOV (VIKRAMADITYA) und dem begonnen ersten Eigenbau eines Flugzeugträgers (VIKRANT, Lieferung in 2014?) reichen die wenigen verbliebenen Harrier absehbar nicht aus. Allein der Neubau soll bis zu 30 Flugzeuge in seinem Hangar aufnehmen, und mindestens zwei weitere Eigenbauten sollen folgen. An einer Beschaffung neuer trägergestützter Kampfflugzeuge führt kein Weg vorbei.
Für die ADMIRAL GORSKHKOV waren in Russland bereits 16 Mig-29K (Fulcrum-D) bestellt worden; die ersten vier wurden im Dezember 2009 auch schon geliefert. Schon vor einigen Jahren begannen Verhandlungen über eine Aufstockung dieser Bestellung um weitere 13 Flugzeuge auf dann insgesamt 29 Maschinen.
Offenbar wollte sich die indische Marine aber nicht ausschließlich auf das russische Modell festlegen. Ende November meldeten Fachmedien, man habe mit einem „Request for Information“ (RFI) mehrere internationale Flugzeughersteller (darunter Boeing/USA, Dassault/FRA und auch Mikoyan/RUS) aufgefordert, Informationen zu einem „alternate deck-based aircraft“ zu liefern. Bedarf bestünde an „mehr als 40“ Kampfflugzeugen. Überraschend billigte das Sicherheitskabinett dann aber bereits am 18. Januar die Beschaffung von weiteren 29 Fulcrum-D in Russland. Entsprechende Verträge mit einem Gesamtumfang von mehr als 800 Mio. Euro sollten noch im Januar unterzeichnet werden.
Zusammen mit den 16 für die ADMIRAL GORSHKOV vorgesehenen Flugzeugen hätte die indische Marine dann insgesamt 45 Mig-29K in Russland bestellt. Ob bzw. wie sich das auf weitere Beschaffungen im Zusammenhang mit dem im November herausgegebenen RFI auswirkt, bleibt vorerst unklar. Unter logistischen Gesichtspunkten (Ersatzteilbevorratung, Wartungsinfrastruktur) macht die Konzentration auf ein einziges Flugzeugmuster durchaus Sinn. Allerdings waren zum Zeitpunkt der Entscheidung für die 29 zusätzlichen Fulcrum-D die Antworten auf den RFI sicher noch nicht eingegangen oder gar ausgewertet. Möglich ist so, dass die jetzt insgesamt 45 bestellten MiG-29K den mittelfristigen Bedarf decken sollen, während die indische Marine zugleich langfristig nach möglichen Alternativen sucht.