20.01.2010, 20:02
Zitat:Viele Veteranen des 1.Weltkriegs erlitten hysterische Lähmungen
Ja sicher, aber aus welchen Gründen? Und wie viele exakt in Prozent zur Zahl der Millionen von eingesetzten Soldaten? Die Antwort ist: Prozentual weniger als heute.
Einige Schlachten des Ersten Weltkrieges waren aber wesentlich härter als alles was davor und alles was danach gekommen ist.
Solche Schlachthäuser auf derart engem Raum kamen schon im Zweiten Weltkrieg nur noch selten so vor.
Und trotzdem sind heute die Prozentzahlen der Soldaten die PTBS haben höher als damals.
Selbst bei der US Armee sind heute in Afghanistan 6% der Soldaten betroffen, im Irak waren es sogar fast 15%.
Man könnte dem allenfalls entgegen halten, daß man früher diese Krankheit eben einfach nicht erkannt und nicht diagnostiziert hat.
Ein echtes Argument wäre also die Frage des Dunkelfeldes.
Demgegenüber sind die Kämpfe heute aber auch bei weitem nicht mehr so schlimm. Ich kann die Zahl gerne noch mal wiederholen: Allein an der Somme starben in der ersten Halben Stunde, in 30 Minuten also ungefähr 30 000 Soldaten.
Das macht 1000 Tote je Minute !!
Und wieviel Verluste hat die Bundeswehr heute?
Im Ersten Weltkrieg war das Artilleriefeuer so gigantisch, daß erst die sowjetische Artillerie ab 45 dies übertreffen konnte.
Man setzte Teilmantelgeschosse ein die den Körper regelrecht zerfetzten.
Man setzte C Waffen ein und vergaste den Gegner in den Gräben.
Und man kämpfte Massenweise trotzdem im Nahkampf und schlachtete sich gegenseitig mit Grabenkeule, Dolch und Bajonett.
Angesichts solcher Umstände ist es absolut in Ordnung wenn viele Soldaten deswegen dann psychische Krankheiten entwickeln.
Aber heute? Weil man einmal erfolglos beschossen wurde und ebenso erfolglos zurück geschossen hat?