17.01.2010, 21:26
Ähm, nur am Rande: Feige sind die deutschen Soldaten sicherlich nicht, auch nicht schlecht ausgebildet. Die Probleme sehe ich eher darin, dass wir hier in Deutschland sehr lange (glücklicherweise) eine Friedensperiode hatten, die auch eine Generation hervorgebracht hat, die in einer konsumorientierten, hedonistischen Wohlfühl-Welt aufwuchs und die nun mit dem archaischen und brutalen Bürgerkrieg in einem zentralasiatischen Land konfrontiert ist, von dem viele anfangs noch nicht mal wussten, wo es genau liegt (naja, aber von den Amerikanern wussten noch weniger, wo es liegt, was aber auch nicht beruhigend ist). Und ferner ist es auch so, dass die Soldaten eher durch juristische Spielereien in der Heimat gehemmt werden, als durch ihre Einsatzregeln oder ihre Ausbildung. Mittlerweile weiß jeder Soldat nicht mehr genau, ob er kämpfen und schießen soll, weil er jederzeit das Gefühl hat, daheim könnte ja irgendein Winkeladvokat ihn vor den Richter ziehen. Dieser Stress kann kulminieren zu einer PTBS, muss aber nicht. Und meistens ist eine Vorerkrankung da, ehe diese Krankheit ausbricht (z. B. Depression, Angstneurose). Auch hat, um dies mal zu entkräften, eine PTBS nicht unbedingt was mit der Intensität eines Krieges zu tun. Beständiger, gleichbleibender Stress durch Dauerpräsenz kann genauso nervenschädigend wirken wie Feuergefechte oder Luftangriffe.
Diese Faktoren (unsichere juristische Lage, krasse infrastrukturelle und kulturelle Unterschiede, ständige Bedrohungssituationen durch IED’s oder Terroristen, mangelnde Akzeptanz des Einsatzes in der Politik im eigenen Land, ablehnende Haltung auch in der Bevölkerung) sorgen nicht dafür, dass sich Soldaten bestätigter fühlen. Okay, es sollte ihnen auch irgendwo egal sein, weil: Sie sind Soldaten. Wenn man den Job macht, muss man damit rechnen, dass es knallt und man muss dahingehen, wo einen die Politik hinschickt, egal wer dafür oder dagegen ist. Nur haben die deutschen Soldaten hier einen echten Eiertanz im Rücken, der einen frustriert werden lassen kann. Und was bei Frustration passieren kann, zeigte auch Vietnam, wo einstig schneidige Marines nach mehreren Jahren mit glasigen Augen und schlecht rasiert in Saigoner Puffs oder Drogenhöhlen herumvegetierten. Das hat insofern nichts mit deutschen Soldaten im Speziellen zu tun, sondern eher mit den Begleitumständen eines jeweiligen Krieges.
Schneemann.
Diese Faktoren (unsichere juristische Lage, krasse infrastrukturelle und kulturelle Unterschiede, ständige Bedrohungssituationen durch IED’s oder Terroristen, mangelnde Akzeptanz des Einsatzes in der Politik im eigenen Land, ablehnende Haltung auch in der Bevölkerung) sorgen nicht dafür, dass sich Soldaten bestätigter fühlen. Okay, es sollte ihnen auch irgendwo egal sein, weil: Sie sind Soldaten. Wenn man den Job macht, muss man damit rechnen, dass es knallt und man muss dahingehen, wo einen die Politik hinschickt, egal wer dafür oder dagegen ist. Nur haben die deutschen Soldaten hier einen echten Eiertanz im Rücken, der einen frustriert werden lassen kann. Und was bei Frustration passieren kann, zeigte auch Vietnam, wo einstig schneidige Marines nach mehreren Jahren mit glasigen Augen und schlecht rasiert in Saigoner Puffs oder Drogenhöhlen herumvegetierten. Das hat insofern nichts mit deutschen Soldaten im Speziellen zu tun, sondern eher mit den Begleitumständen eines jeweiligen Krieges.
Schneemann.