Folgende Warnungen sind aufgetreten:
Warning [2] Undefined array key 0 - Line: 1670 - File: showthread.php PHP 8.4.8 (Linux)
File Line Function
/inc/class_error.php 157 errorHandler->error
/showthread.php 1670 errorHandler->error_callback
/showthread.php 916 buildtree




Griechenland
#87
Erich,
ich fürchte du hast mich, und auch dieses Zitat, ein bischen falsch verstanden. FJS hat damit gemeint, dass der Sozialstaat nur von den Unternehmen bezahlt werden kann, nicht dass er im Moment von diesen bezahlt wird.

Was wir heute haben, ist de facto kein Sozialstat mehr, weil wir dieses elementare Grundgesetz vergessen haben, bzw. den Unternehmen gestattet haben, sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Und deine Ausführungen zur antizyklischen Wirtschaftspolitik kann ich so nicht stehen lassen. Was du beschreibst ist die theoretische Idealform des Keynseanismus. Dummerweiße krankt dieser an zwei Problemen. Zum einen ist er nicht umsetzbar, zum zweiten ist er aber auch in der Grundkonzeption flasch bzw. unzureichend.

Die ganze Grundidee hinter Keynes ist, verkürzt gesprochen:"Deficit spending, surplace saving." In schlechten Zeiten gibt der Staat viel Geld aus, in guten spart er.

Das theoretische Grundproblem beruht auf der ersten Aussage, dem "Deficit Spending". Sobald nämlich der Staat erkennt, dass er handeln muss, ist die Konjunktur schon am abflauen. Wenn staatliche Maßnahmen dann eingeleitet werden, sind ihre Auswirkungen auf Grund ihrer lägerfristigen Struktur zeitlich oft am Ende der Krise angesiedelt, was zu einer künstlichen Überheizung der Konjuktur führt, bzw. führen kann.

Das praktische Grundproblem beruht hingegen auf der zweiten Aussage, dem "Surplace saving". Keine Demokratie der Welt ist politisch in der lage in wirtschaftlich guten Zeiten Steuern zu erhöhen, Ausgaben zu reduzieren und Rücklagen zu bilden. Dies wäre aber notwendig, um zum einen die Schulden der letzten kunjunkurschwachen Phasen zu bezahlen, und zum anderen, um Rücklagen für die nächste konjunkturschwache Phase zu bilden.
De facto wird in einer Demokratie fast nie ein positiver Staatshaushalt erreicht, in guten Zeiten werden nur weniger neue Schulden als in schlechten gemacht, was dazu führt, dass durch die immer weiter steigende Staatsverschuldung die Manövriermasse des Staates immer geringer wird und durch die Verknappung von Geld seitens des Staates die Konjunktur behindert wird.

Der Keynesianismus hat noch andere Problemfelder, aber diese zwei reichen eigentlich aus, um klar zu machen, dass er in einer sozialen Marktwirtschaft noch nie funktioniert hat, nicht funktioniert und auch niemals funktionieren wird.

@ Tiger,
Die dauernde Umverteilung in den von dir genannten Ländern funktioniert eben nicht, es tritt nur noch nicht zu Tage. Das heißt, dass in Russland die Umverteilung, sofern vorhanden, vielleicht zu einem kurzristig gesteigerten Lebesnstandard führt, aber da dies Rohstoffinanziert ist, ist es eben nicht von Dauer. Kuba können wir hier außer acht lassen, ein sozialistisches Land, dessen Wirtschaftspolitik den Namen nicht verdient. Südafrika hat ebenfalls starke Ressourcenvorkommen, aber wenn ich ehrlich sein soll, in den Townships ist davon nicht viel angekommen.

Umverteilung kann nicht funktionieren, weil sie die Menschen in ihrem natürlichen Vorwärtsstreben behindert. Bildung, Forschung und Wissenschaft sind tatsächlich die beste Möglichkeit, aus armem Menschen Menschen mit Zukunft zu machen.

Ach ja, die DDR-Kredite hatten nun mal überhaupt nichts mit Umverteilung zu tun, schon allein deshalb, weil die BRD und die DDR keine gemeinsame Wirtschaft hatten. Sie waren politische Anreize und eine Hilfe für einen dahinsiechenden Staat, damit diesere einen etwas weicheren Fall hatte. Quasi ein Kopfkissen, das du jemanden auf den Boden legst, bevor er aufs Steißbein fällt. Er hat keine so großen Schmerzen, und das ist in einem solchen Fall nicht gerade ohne Vorteil

Gruß
Grammi
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: