14.01.2010, 22:21
Gewiss war das israelische Verhalten nicht die feine „englische“ diplomatische Art. Aber man sollte auch berücksichtigen, das von Seiten der Türkei aus, die sich in der letzten Zeit verstärkt für eine Führungsrolle im Nahen Osten und teils auch nach Zentralasien hinein in Position bringen wollte und will, einige Verhaltenweisen an den Tag gelegt wurden, die ebenfalls nicht sonderlich israelfreundlich waren, ja die sogar das gerne benutzte Konstrukt von den „Verbündeten“ eigentlich ad absurdum hätten führen müssen (und wohl auch teils geführt haben). Und da in den genannten Gebieten viele Muslime leben, bei denen Israel wohl keinen allzu guten Ruf genießt, hat man gerne auch mal Floskeln oder Verhaltensweisen benutzt, die eindeutig israelfeindlich bis verunglimpfend waren, der Schau-Auftritt Erdogans in Davos soll dabei nur am Rande erwähnt werden. Man nahm von Seiten der Türkei aus gerne in Kauf, dass man sich in Israel nicht gerade beliebt macht, wichtiger war es ja, die zentralasiatischen Optionen wahrzunehmen, bei denen Israel-Bashing sicherlich hilfreich ist (um die dortigen Muslime zu „umwerben“, bzw. um ihnen eine Führungsrolle der Türkei schmackhafter zu machen). Manche Aspekte, die dabei von türkischer Seite aus an den Tag gebracht wurden, grenzten sogar hart an offenen, antisemitischen Klischees.
Wenn insofern jetzt die Israelis ebenfalls etwas derber zurückkeilen, so ist dies nicht verwunderlich, wenngleich es natürlich nicht gerade diplomatisch „nett“ war. Aber: Wenigstens hatte man in Jerusalem die Größe, sich für die eigene Entgleisung auch zu entschuldigen. Ich hätte mir aber auch mal gewünscht, dass die Türkei sich mal ebenso für eigene Ausfälle entschuldigt, aber dies würde wohl den Ambitionen der verkappten Fundamentalisten um Erdogan etwas zuwiderlaufen.
Schneemann.
Wenn insofern jetzt die Israelis ebenfalls etwas derber zurückkeilen, so ist dies nicht verwunderlich, wenngleich es natürlich nicht gerade diplomatisch „nett“ war. Aber: Wenigstens hatte man in Jerusalem die Größe, sich für die eigene Entgleisung auch zu entschuldigen. Ich hätte mir aber auch mal gewünscht, dass die Türkei sich mal ebenso für eigene Ausfälle entschuldigt, aber dies würde wohl den Ambitionen der verkappten Fundamentalisten um Erdogan etwas zuwiderlaufen.
Schneemann.