09.01.2010, 20:53
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Allerdings ist es durchaus denkbar, dass die besten Dozenten und Professoren von den Privatunis abgeworben werden und damit eilitäre Institute nach dem Muster der angelsächsischen Eliteanstalten entstehen. Dann muss aber auch auf höchstem Niveau gelehrt - und geprüft - werden. Und es sollte Stipendien für besonders leistungsfähige Studenten aus ärmeren Schichten geben, um das Niveau hoch zu halten.
Ich hab nichts gegen ein zweigleisiges Modell: private Eliteteunis in Konkurrenz zu staatlichen Universitäten mit einem umfassenden Bildungsangebot für breite Schichten der Bevölkerung kann ich mir durchaus vorstellen.
Zitat:Private Universitäten in der Türkeida bin ich mal gespannt, was aus diesen "Privatunis" mit Forschung und Lehre wird. Mit "Billigabschlüssen", die nur gekauft wurden, kann die Türkei jedenfalls keine führende Rolle übernehmen - weder im Nahen Osten noch anderswo.
Spaßprogramm statt harter Lehre
In der Türkei gibt seit einigen Jahren einen Boom privater Hochschulen. Allein in Istanbul wurden Dutzende eröffnet. Die Studiengebühren sind hoch. Dafür wird auch viel geboten - außerhalb des Lehrbetriebes, Einpark-Service inclusive. Die Lehre bleibt dabei allerdings oft auf der Strecke.
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Die Privatunis in der Türkei fördern diese Herrschaft des Geldes, meint der deutsche Politikwissenschaftler und Jurist Arndt Künnecke. Er lehrt an der unbekannteren privaten "Okan Universität", sie liegt am Rande von Istanbul auf der asiatischen Seite. Unterrichtet wird hier seit 2003.
Künnecke teilt Maximilians Einschätzung, dass sich der Reichtum der Studenten ungünstig auf ihre Motivation auswirkt ...
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Der Hintergrund für den Boom der privaten Unis: Viele Türken wollen studieren, erreichen aber bei den Aufnahmeprüfungen nicht die nötige Punktzahl, um an eine gute staatliche Uni zu gehen. An den privaten Unis können sie sich aber trotzdem einschreiben, wenn sie das nötige Geld haben. Allein in Istanbul wurden in den vergangenen Jahren knapp 50 Privatunis gegründet, und auch der Rest der Türkei erlebt einen Boom.
Dozenten verlassen staatliche Unis
Diese Entwicklung bringe einige Probleme mit sich, erklärt die Soziologin Helga Rittersberger Tilic von der staatlichen "Middle East Universität" in Ankara, zum Beispiel "dass ein Großteil des Lehrpersonals von staatlichen Universitäten an die privaten Universitäten geht, weil die Bezahlung weitaus besser ist. Das ist natürlich ein Verlust." Die Privatunis zahlen drei- bis viermal so viel wie die staatlichen, bestätigt Arndt Künnecke.
Die wenigen berühmten Privatunis wie "Sabanci" oder "Koc" in Istanbul oder "Bilkent" in Ankara haben übrigens einen großen Vorteil. Sie sind international vergleichbar, denn hier wird auf Englisch gelehrt. Bei staatlichen Unis ist das dagegen nicht immer der Fall. Doch für sie fallen eben auch keine hohen Studiengebühren an.
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Davon abgesehen wollen offenbar viele reiche Unternehmer zeigen, dass sie auch im elitären Bildungssektor aktiv sind und so ihr Ansehen Renomee mehren. Die privaten Unis in der Türkei zeigen, wie gut Kommerz und Bildung ineinander greifen können. Doch der Boom werde nicht ewig anhalten, glaubt Helga Rittersberger Tilic. Ihrer Einschätzung nach werden letztendlich nur eine Handvoll Privatunis überleben. Und zwar die, die geschafft haben, sich einen sehr guten Ruf aufzubauen.
Stand: 09.01.2010 12:58 Uhr
Allerdings ist es durchaus denkbar, dass die besten Dozenten und Professoren von den Privatunis abgeworben werden und damit eilitäre Institute nach dem Muster der angelsächsischen Eliteanstalten entstehen. Dann muss aber auch auf höchstem Niveau gelehrt - und geprüft - werden. Und es sollte Stipendien für besonders leistungsfähige Studenten aus ärmeren Schichten geben, um das Niveau hoch zu halten.
Ich hab nichts gegen ein zweigleisiges Modell: private Eliteteunis in Konkurrenz zu staatlichen Universitäten mit einem umfassenden Bildungsangebot für breite Schichten der Bevölkerung kann ich mir durchaus vorstellen.