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Welchen Nationen gehört das 21.jahrhundert??
#59
Global betrachtet und nach Politikfeldern aufgefächert ist die USA schon heute keine echte Hegemonialmacht mehr. Einzig allein militärisch kann sie heute eine echte Vormachtstellung global für sich reklamieren. Aber auch diese Überlegenheit bei den konventionellen Waffensystemen erfährt eine deutliche Relativierung angesichts der Atomarsenale Russlands, auch Chinas und anderer Staaten. Und technisch und wirtschaftlich bewegen sich die USA immer mehr in Richtung auf den Status primus inter pares, wenn überhaupt. Da können die USA (und auch China im Weiteren) fro sein, dass die Europäer in ihrer supranationalen Verfasstheit irgendwo im Niemandsland des "Staatenverbunds" herumirren.

Ich zweifle auch sehr stark, dass es eine echte globale Hegemonialmacht überhaupt geben kann und auch historisch konnte allenfalls Großbritannien in Ansätzen während des 19.Jahrhunderts diese Rolle reklamieren, wie auch die USA für eine historische Sekunde von 1990 bis 2003/2004. Ansonsten gab es stets nur regionale Imperien, Imperialmächte, Hegemone und den Versuch, Hegemon zu werden. Und auch in diesen regionalen Fällen kann man stets eine gemischte Bilanz ziehen. Starke Hegemone, gar imperiale Ordnungen sind auch nur kurzweilige Ordnungsgaranten, nur so sicher und langwährend, wie ihre inneren Krfäte ausreichen, die zentrifugalen Kräfte zu bändigen. Und gerade in Zeiten intensiven gesellschaftlichen Wandels, staker Dynamiken, ist das sehr problematisch. Da bieten partikualere Ordnungsmodelle, auch und gerade der "Staat/Nationalstaat" ("European trademark") durchaus Möglichkeiten, Druck aus dem Ventil zu lassen. Das geht natürlich auch nicht ohne Konflikte ab, zugegeben, aber ähnliches gilt auch für das Auseinanderbrechen imperialer Ordnungen (die Taiping Rebellion soll laut den üblichen Opferzahlen von gut 50 Millionen Toten zumindest in der Anzahl ähnlich viel Opfer gekostet haben wie der Zweite Weltkrieg). Und hegemoniale Ordnungen haben auch die dumme Angewohnheit, dass wenn sie schwach ausgeprägt sind, der Hegemon auch ständig von Herausforderern konfrontiert wird. Dies ist auch kein Garant für Stabilität.
Daher: Das Ordnungsmodell allein ist nicht so wichtig. Stabilität gibts nicht gratis mit nem bestimmten Ordnungsmodell umsonst dazu. Es geht viel mehr darum, welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kräfte bestehen und wie sie am besten eingehegt und gebändigt werden können. Und in heutigen Zeiten, mit so vielen Staaten, mit so vielen Menschen, mit so vielen großen Staaten, geht das bestenfalls mit regionalen, mal mehr mal weniger starken Hegemonialmächten, also mit einer globalen multipolaren Ordnung. Ob da die USA oder China primus inter pares ist, ist dann je nach Sachfrage wichtig bis uninteressant. Auch heute kann die USA im direkten nahen Ausland Chinas keinen Stich sehen und daran wird sich auch ohne Zweifel nicht viel ändern, von dem Fall einer regionalen Gegenbewegungen gegen China mal abgesehen.
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