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Welchen Nationen gehört das 21.jahrhundert??
#57
Zitat:Im Idealfall (der zwangsläufig kommen wird) ist eine multipolare Welt die stabilste und sicherste Lage, die es geben kann - weil sich immer mehrere (im Extremfall: der Rest) gegen denjenigen zusammen schließen würden, der sich daran macht, die anderen zu dominieren.

Deshalb habe ich auch keine Angst vor China, und deshalb trauere ich auch der Hegemonialmacht USA nicht hinterher.
Die Historie hat gezeigt, dass mehrpolare Konstrukte meistens immer eher Konflikte geschürt haben, als dass sie sie entschärft hätten. Genau genommen haben multipolare Gebilde erst verheerende Konflikte ausgetragen, ehe aus den vormaligen Strukturen ein einheitliches Gefüge entwickelt haben, das vielfach Stabilität und gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen im positiven Sinne ausprägen konnte. Der kulturell-gesellschaftliche Niedergang setzte meistens dann ein, wenn mehrere Machtgefüge entstanden sind, die miteinander konkurrierten und die eine Zeit der Wirren bewirkten. Es liegt in der Natur, dass dieser Konkurrenzdruck sich entwickeln wird; angesichts der munteren Weiterverbreitung von atomaren Waffen ein Alptraumszenario (es sei denn, man beißt die Zähne zusammen und riskiert eine Konfrontation dennoch), vor allem weil die Demokratie bisher noch kein Konzept zur Bekämpfung des aufziehenden Gefahrenszenarios für die eigene Existenz besitzt.

Die Annahme, dass gerade die Verteilung der Kraft stabile Verhältnisse garantieren würde, ist insofern ein Irrtum, es werden eher Kämpfe um die Vormacht erfolgen (wie du angemerkt hast), diese aber werden wiederum Folgekonflikte, Revanchegedanken, etc. nach sich ziehen. Wir haben es dann höchstens mit einer Stabilität des immerwährenden und mit Unterbrechungen geführten Konflikts zu tun, mit einem ewigen Streit sozusagen. Und dieser Zustand wird schlimmer sein, als wenn man eine Hegemonialmacht hat, die übergeordnet das Machtgefüge bestimmt.

Und wie der Umgang mit Problemen mit einer übergeordneten Hegemonie aussehen werden, hängt wiederum davon ab, was die Hegemonie für staatliche, gesellschaftliche und geistige Ausprägungen besitzt. Und wenn man sich nun etwa die chinesischen Ausprägungen anschaut, so wäre es m. M. nach wiederum nicht wünschenswert, wenn dieser Hegemon bestimmend sein könnte, was a) den Umgang mit nichtgenehmen Systemen und b) die allgemeine Entwicklung hinsichtlich Freiheit und Fortschritt innerhalb von genehm gemachten Gebilden angeht. Bei aller Rhethorik und Problematiken, es war z. B. für Europa und auch Japan nach 1945 das beste, dass ein vergleichsweise milder und demokratisch-freiheitlicher Hegemon, die USA, der Sieger waren. Die Länder Europas und auch Japan, wenn auch mit teils erheblichen inneren Diskussionen, erblühten und genießen heute den anerkannten Status wichtiger Mitglieder der Staatengemeinschaft.

Das Verschwinden der Hegemonialmacht USA wäre insofern, solange vor allem auch Europa sich unsicher bewegt, verhängnisvoll für die Demokratie und die Freiheit auf diesem Planeten. Es gilt insofern diese Entwicklung mit aller Härte zu stoppen. Ansonsten werden die zukünftigen Hegemone nicht das Licht der Individualität, der Freiheit oder der Menschenrechte hochhalten, sondern es werden Hegemone der Despotie und der Gewalt auf diesem Planeten zumindest mitbestimmen in einem Maße, das wir uns nicht wünschen.

Schneemann.
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