01.01.2010, 12:36
revan schrieb:Von allen Nachrichten der letzten Monate ist mir diese wohl an Beunruhigten aufgefallen nicht nur das sie meinen Verdacht hinsichtlich des russischen Eroberungsdranges bestätigen sondern auch weil die Art des Vorgehens mich schlicht verblüfft hat, Nuklear Angriff und ein schneller Vorstoß, passt ins sowjetische Muster.Ich weiß ja nicht was du geraucht hast, aber du musst dir keine Sorgen haben, das die rosa Elefanten mit T-72 kommen ... Dir ist schon klar, dass man von Weißrussland aus einen von Westen nach Kaliningrad vorstoßenden Feind sinnigerweise aus südlicher Richtung durch Polen kommend flankierend angreifen wird? Na also. Und was den Einsatz taktischer Nuklearbewaffnung angeht ist das ja nichts wirklich Neues.
So kann man auch mit relativ kleinen Truppen die ständig einsatzbereit sind an den Europäischen Grenzen große Landgewinne verzeichnen. Sprich die Tatsache das dies so umfassend geübt wurde ist besorgniserregend da sie nicht nur einen Ersteinsatz von Atomwaffen gegen ein Westliches Land beinhaltet noch dazu ein NATO Land sondern auch noch eine Atomwaffen Einsatz gegen eine nicht Atommacht und um das sahne Häufchen zu setzten in Rahmen eines Blitzkrieges/Angriffskrieges.
Russland würde dabei einfach spekulieren das eine Atomexplosion die NATO die nur ein Papiertiger ist lähmen und jeglichen Wiederstand sofort brechen würde den die Polen einer Russischen Invasion entgegenbringen könnte.
kosmos schrieb:es ist nur ein Problem, die Armee ist zwar nach Reform keineswegs zu groß für so ein riesiges Land, fast schon zu klein. Aber bei geringen Wirtschaftskraft und anderen Faktoren ist es keineswegs sichergestellt dass diese eher bescheidene Armee auch Klasse bekommt.........Das ist keine Reform, sondern Kastration. Diese "Schnelle Eingreiftruppe" ist nichts weiter als die politisch korrekte Version für "Geiz ist geil". Die ganze WWS könnte nichtmal den europäischen Teil Russland's mit wirkungsvoller Luftraumüberwachung abdecken, geschweige denn Sibirien. Stattdessen leistet man sich nach wie vor 140 Abfangjäger, deren Performance mit jedem NATO-Jet den Boden aufwischt, bringt's aber nicht zustande, der Su-34-Produktion endlich den notwendigen Punch zu geben. Bei der WWS weiß man das natürlich sehr wohl und würde z. B. liebend gern die ältesten MiG-29 ausmustern. Inzwischen sind die alten Kisten eine Gefahr für ihre Piloten, aber die fliegen zum Glück eher selten damit. Da die Mühlen aber eine vorgeschriebene Verfügbarkeit haben müssen macht es die WWS nicht anders als die USAF mit diversen KC-135: Die Polkownik's tragen Scheinflüge in die Bücher ein und die Flugzeuge rollen einmal pro Woche die Startbahn rauf und runter. Doch zur Zeit wird weder Geld dafür bereit gestellt, die Flugzeuge zu upgraden (MiG-29SMT), noch zumindest für die ältesten einen Ersatz ranzuschaffen (MiG-35). Stattdessen begnügt man sich mit der Algerien-Reklamation (Kassenbon gegen Flugzeuge).
Die neue Brigaden-Armee setzt sich nach wie vor zu 90 % aus tausenden T-80, T-72, BTR-80/70/60, BMP-1 und BMP-2 zusammen. Die restlischen 10 % T-90A, Msta-S und was in letzter Zeit alles nichtmal in Bundeswehr-Stückzahlen eingeführt wurde stehen rings um Moskau, weil man immer noch auf irgendwelche Idioten wartet, die Napoleon oder Adolf nachmachen wollen - nicht zuletzt weils am 09. Mai auf dem Roten Platz eine gute Figur macht.
Bei der WMF steht man vor der Wahl: Entweder man mustert den größten teil aus und stellt die neuen Schiffe samt ihren Zicken in Dienst oder man modernsiert die vorhanden Schiffe nochmal und test solange, bis man den neuen die Zicken ausgetrieben hat. Der WMF wird's eh traurig ergehen, denn das was zur Modernsierung nötig ist, kann man über die nächsten 10 Jahre schlicht nicht bauen. Der Witz ist, dass dieses ganze Geschwafel an die Neunziger erinnert: Man phantasiert davon, wie viele Flugzeugträger man bei Nordmeer- und Pazifikflotte braucht, während das aktuelle Korvetten-Programm (Steregushij-Klasse) schon auf dem besten Weg ist, zum Milliardengrab zu werden. Was wurde seit 2001 in Dienst gestellt? Die Gepard, die Tartastan, die Astrakhan, die Steregushij und die Jaroslaw Mudrij. Fünf Schiffe in Neun Jahren! Fünf! Wie man damit die Flotte modernisieren will, muss mir mal einer erklären. Das sich Bauzeiten von fast 20 Jahren negativ auf die Qualität der Schiffe auswirkt ist nur ein Aspekt; weil man kaum moderne Fertigungstechniken hat, weisen die neuen Schiffe Konstruktionsfehler und technische Defekte auf, die während der Erprobung für einen Haufen Geld behoben werden müssen. Das alte Sowjetdenken behindert aber selbst das: Entspricht das Schiff - wie im Falle der Steregushij - nicht sofort den Anforderungen der WMF, werden sofort die Zahlungen an die Werft eingestellt, die durch die Durststrecke in den Neunzigern Fertigungstechnisch ohnehin auf dem letzten Loch pfeift und jede zweite staatliche Überweisung an die Gläubiger weiterleitet.
Säße ich in Beijing oder Pjöngjang würde ich mir sogar ersthaft überlegen, mir ein bisschen Öl aus Sibirien zu sichern ...