(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
Erich:

Ein Beispiel für eine harte Lösung erst vor einem Jahr, wobei ich ausdrücklich betonen möchte, das man daraus eben keine !! Ableitungen für Afghanistan treffen darf:

Im Gaza Streifen haben die Israelis ungefähr 1500 Menschen getötet in kürzester Zeit, davon waren um die 500 Frauen und Kinder. 20 000 Menschen wurden im Gaza Streifen verletzt.

Das Kriegsziel war realistisch und begrenzt, man wollte den Beschuss mit Raketen und Mörsern auf unter 100 Angriffe pro Jahr drücken.

Vorher gab es um die 4000 Raketen und Mörserangriffe pro Jahr aus dem Gaza Streifen auf Israelisches Gebiet. Nach dem Schlag gegen den Gaza Streifen sank die Zahl der Angriffe jetzt auf um die 80 Raketen Angriffe pro Jahr.

Das Kriegsziel wurde erreicht.



Ein anderes Beispiel für die Zerschlagung einer Islamistischen Bewegung findet man in der Frühzeit der Sowjetunion:

Die Basmatschi waren eine Islamistische Bewegung in Zentralasien, mit sehr konkreten Vorstellungen von einem Islamischen Staat. Von 1919 bis 1920 eroberten sie große Teile Zentralasiens, obwohl die Rote Armee bereits zu dieser Zeit ihnen erbitterten Widerstand leistete.

Die Rote Armee war zu dieser Zeit in den Basmatschi Gebieten heillos in der Unterzahl und kämpfte daher selbst als Partisanentruppe gegen die Basmatschi. Dadurch erlangten die Kämpfer der Roten Armee eine enorme Kenntnis des Geländes und der Guerillakriegsführung da sie selbst anfangs jahrelang als Guerilla agierten.

Von 1920 bis 1930 ging die Rote Armee dann in die Gegenoffensive über. Die ersten Jahre leitete Frunse den Krieg gegen die Basmatschi sehr erfolgreich und zerschlug sie weitgehend, nach seinem Tod konnten die Basmatschi aber wieder an Boden gut machen.

Die Basmatschi konnten sich den neu nach Zentralasien gesandten sowjetischen Armeen jedoch nicht offen entgegen stellen und gingen nun selber dazu über als Guerilla zu agieren. Der Kampf dauerte 10 Jahre.

In den Gebirgen und abgelegenen völlig unerschlossenen Gebieten Zentralasiens leisteten die Basmatschi erbitterten Widerstand.

Zwischen 1928 und 1930 löschte dann die Rote Armee mit unvorstellbarer Brutalität auf direkten Befehl Stalins die Basmatschi regelrecht aus. Stalin hatte das so befohlen, und zwei Jahre Zeit gegeben, also hörte die Bewegung innerhalb dieses Zeitraums auf.

Dabei gingen die Sowjets durchaus nicht nur mit bestialischer Gewalt vor, sie nutzten zugleich Stammeskonflikte und Ethnische Konflikte und schürten sogar gezielt Gewalt zwischen den Ethnischen Gruppen. Im weiteren wurden Gruppen der Basmatschi selber in die Rote Armee aufgenommen! Es gab paralell zum Abschlachten, Morden und Niederfoltern auch eine ganze Reihe Kooperationen und eine erstaunliche Flexibilität der sowjetischen Truppenführer vor Ort.



Wie man also sieht, kann man auch in abgelegenen unerschlossenen Gebirgen eine Islamistische Guerilla die sich auf die Bevölkerung stützen kann innerhalb einiger Jahr mit Gewalt auslöschen. Und zwar so nachhaltig auslöschen das nichts davon übrig bleibt.

Und ich möchte nochmal betonen, daß man daraus für den heutigen Einsatz in Afghanistan eben gar nichts ableiten kann.

Man kann aber eben auch umgekehrt nicht !! sagen, daß Gewalt immer zu mehr Widerstand führt. Das ist eben nicht der Fall. In Nordafghanistan wird der deutsche Luftschlag gegen die Tanker beispielsweise allgemein begrüßt, und warum? Weil er sich gegen Paschtunen richtet und die Afghanen im Norden größtenteils eben nicht Paschtunen sind.

Eine Lehre der Sowjetischen Kriege gegen Islamisten ist eigentlich, die Rassenfrage für sich zu nutzen.

Etwas was die Sowjetuion in Afghanistan auch nicht gemacht hat, daß sie aber früher unter Stalin durchaus verstanden hatte.
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