28.12.2009, 13:02
@ Quintus
Was den Selbstzweck angeht, so muss man unterscheiden imho, ob es ein politischer Zweck mit ner mächtigen Portion Eigendynamik ist oder ob der Krieg an sich zum Selbstzweck wird und alles andere ihm untergeordnet wird. Und letzteres sehe ich einfach nicht. Gerade du monierst doch nicht mal völlig zu Unrecht, dass so wenige Ressourcen in diesen Kampf gesteckt werden. Wo ist denn da der Krieg, der sich selbst ernährt, der zum Zweck an sich geworden ist. Es ist gerade das Gegenteil der Fall: Der Krieg ist ein Stiefmütterchen, das am möglichst am Rande behandelt wird. Dagegen ist Afghanistan und die dortige Bekämpfung des Terrors als politischer Zweck und Ziel unserer Politik sicher "ins Irreale" abgeglitten. Denn als Ziel gibt es nur die relativ vage Bekämpfung des Terrors, eine ziemlich abstrakte und unkonkrete Zielstellung, in der man sich verrannt hat und die man in allen Konsequenzen und Kosten nicht tragen will. Aber dennoch ist für uns Krieg hier nur die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, auch wenn gerade und in erster Linie die Politik etwas undurchdacht und konfus ist. Und genau dies manifestiert sich auch in der Kriegsführung. Schließlich ist deine Kritik an der politischen Ausrichtung sicherlich in einigen Punkten durchaus gerechtfertigt.
Was den Partisanenkrieg und die Regellosigkeit angeht: Ist denn nicht die Anerkennung der Unterscheidung Partisanen/Zivilisten eine Regel?? Bedeuten bestimmte, wenn auch großzügige RoE auch Regeln?? Braucht man nicht immer bzw. hat man nicht immer irgendwelche Regeln? Ist denn nicht letztlich die Frage, welche Regeln gelten?
@ Nightwatch
Welche besonderen Bedingungen erlauben denn CAS, abgesehen von der direkten und immanenten Bedrohung von Koalitionstruppen im Rahmen von Kampfhandlungen?
Dass die Verschärfung der Regeln letztlich aus lessons learned seitens der Amerikaner resultieren, spricht ja nicht dagegen, die Ergebnisse dieser Lernprozesse zu beachten.
Das grundlegende Problem ist wohl, dass abseits dieses lucky hit seitens Oberst Klein die Bundeswehr nicht viel getan hat und tut. Und auch wenn der Tod der Zivilisten aus regionalen Gründen keine Relevanz hat, hat die Bundeswehr hier mit gewissen zivilen Kosten "ihre Arbeit nachgeholt", ganz so wie die Amerikaner es in früheren Zeiten auch getan haben.
Was nun McChrystal angeht, so würde ich gerne wissen, worauf du anspielst.
Was den Selbstzweck angeht, so muss man unterscheiden imho, ob es ein politischer Zweck mit ner mächtigen Portion Eigendynamik ist oder ob der Krieg an sich zum Selbstzweck wird und alles andere ihm untergeordnet wird. Und letzteres sehe ich einfach nicht. Gerade du monierst doch nicht mal völlig zu Unrecht, dass so wenige Ressourcen in diesen Kampf gesteckt werden. Wo ist denn da der Krieg, der sich selbst ernährt, der zum Zweck an sich geworden ist. Es ist gerade das Gegenteil der Fall: Der Krieg ist ein Stiefmütterchen, das am möglichst am Rande behandelt wird. Dagegen ist Afghanistan und die dortige Bekämpfung des Terrors als politischer Zweck und Ziel unserer Politik sicher "ins Irreale" abgeglitten. Denn als Ziel gibt es nur die relativ vage Bekämpfung des Terrors, eine ziemlich abstrakte und unkonkrete Zielstellung, in der man sich verrannt hat und die man in allen Konsequenzen und Kosten nicht tragen will. Aber dennoch ist für uns Krieg hier nur die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, auch wenn gerade und in erster Linie die Politik etwas undurchdacht und konfus ist. Und genau dies manifestiert sich auch in der Kriegsführung. Schließlich ist deine Kritik an der politischen Ausrichtung sicherlich in einigen Punkten durchaus gerechtfertigt.
Was den Partisanenkrieg und die Regellosigkeit angeht: Ist denn nicht die Anerkennung der Unterscheidung Partisanen/Zivilisten eine Regel?? Bedeuten bestimmte, wenn auch großzügige RoE auch Regeln?? Braucht man nicht immer bzw. hat man nicht immer irgendwelche Regeln? Ist denn nicht letztlich die Frage, welche Regeln gelten?
@ Nightwatch
Welche besonderen Bedingungen erlauben denn CAS, abgesehen von der direkten und immanenten Bedrohung von Koalitionstruppen im Rahmen von Kampfhandlungen?
Dass die Verschärfung der Regeln letztlich aus lessons learned seitens der Amerikaner resultieren, spricht ja nicht dagegen, die Ergebnisse dieser Lernprozesse zu beachten.
Das grundlegende Problem ist wohl, dass abseits dieses lucky hit seitens Oberst Klein die Bundeswehr nicht viel getan hat und tut. Und auch wenn der Tod der Zivilisten aus regionalen Gründen keine Relevanz hat, hat die Bundeswehr hier mit gewissen zivilen Kosten "ihre Arbeit nachgeholt", ganz so wie die Amerikaner es in früheren Zeiten auch getan haben.
Was nun McChrystal angeht, so würde ich gerne wissen, worauf du anspielst.